Thyssenkrupp-Stahlsparte sieht sich operativ erheblich unter Druck
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FRANKFURT (Dow Jones) - Thyssenkrupp sieht sich im Stahlgeschäft angesichts der schwachen Konjunktur und verschärfter Konkurrenz aus Fernost zunehmend unter Druck. "Die zuvor optimistischen Ertragserwartungen hätten sich "erheblich getrübt", erklärte nach einer Aufsichtsratssitzung dessen Vorsitzender Sigmar Gabriel. Er verwies auf den Anstieg der Rohstoffkosten, die anhaltend hohen Energiekosten und die starke Konkurrenz chinesischer Stahlerzeuger auf dem europäischen Markt.
Gabriel kritisierte den "faktisch ungebremste Zugang von Stahlprodukten aus außereuropäischen Ländern, insbesondere aus Asien". Dort müssten Hersteller weder Kosten für CO2-Emissionen tragen, noch seien sie den gleichen Bedingungen auf den Rohstoffmärkten ausgesetzt wie die deutsche und europäische Stahlindustrie, so Gabriel. Das sei existenzbedrohend. Der SPD-Politiker forderte die Europäische Union auf, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um faire Wettbewerbsbedingungen zu erreichen. "Sonst wird es nicht nur keine grüne Stahlproduktion in Europa geben, sondern gar keine."
Der Vorstand von Steel habe dem Aufsichtsrat erste Vorschläge für eine Ergebnisverbesserung unter den gegebenen gesamtwirtschaftlichen Umständen vorgelegt. Diese würden bis zu einer weiteren Sitzung erhärtet, sagte Gabriel.
Keine Konsequenzen hat aus Sicht von Gabriel die aktuelle Situation für die laufenden Gespräche mit dem tschechischen Milliardär Daniel Kretinsky über einen Einstieg bei Thyssenkrupp Steel. Er gehe davon aus, dass Thyssenkrupp gegenüber dem Interessenten "volle Transparenz" schaffe, sagte Gabriel. Kurzfristige Verwerfungen gebe es in der Stahlindustrie immer wieder. "Ich bin sicher, dass Herr Kretinsky das weiß."
Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com
DJG/rio/brb
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