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09:55 Uhr, 27.11.2012

ThyssenKrupp – reif für eine Erholung?

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Auf den Essener Stahlkonzern ThyssenKrupp könnten einem Bericht der „Financial Times Deutschland" zufolge noch höhere Belastungen zukommen, verzögere sich doch der geplante Verkauf der hochdefizitären Stahlwerke in Amerika und Brasilien infolge der schwachen Branchenkonjunktur weiter. So könnte sich der endgültige Verkaufsabschluss für die Sparte Steel Americas, bei der sich mittlerweile ein Kostenloch von 12 Milliarden statt der erwarteten 3,6 Milliarden Euro auftut, nicht bis März, sondern erst bis September 2013 hinziehen, auch wenn sich das Unternehmen voll im Plan sieht. Auch sei die Erzielung des von ThyssenKrupp-Chef Heinrich Hiesinger angestrebten Verkaufserlöses zum Buchwert von 7 Milliarden Euro selbst bei einem halben Duzend Interessenten kaum realisierbar, so dass mit weiteren Abschreibungen in Milliardenhöhe gerechnet werden muss. Kein Wunder, dass der Vorstandschef laut der „Süddeutschen Zeitung" jetzt mit einem internen Sparprogramm verstärkt auf die Kostenbremse treten und die Ausgaben in den nächsten drei Jahren um rund zwei Millionen Euro drücken möchte. Das Geld könnte dann sofort wieder als Investition in den gut laufenden Anlagenbau fließen.

An der Börse kam der Zeitungsbericht zu Beginn der Woche mit einem Minus von über fünf Prozent ebenso schlecht an, wie die Herabstufung durch die Credit Suisse von „Outperform" auf „Neutral". Immerhin beließ Analyst Michael Shillaker in einer Studie das Kursziel der sogar unter die 16-Euromarke gefallenden Aktie bei 25 Euro, auch wenn er die kurzfristig gesehen unsichere Gemengelage bei ThyssenKrupp mit höheren Abschreibungen, einer niedrigeren Zielsetzung und einer wahrscheinlichen Dividendenkürzung nicht gerade als rosig beurteilt. Allerdings biete das Papier zumindest längerfristig ein außerordentliches Wachstumspotential, so der Experte. Genau darauf setzt auch Neil Sampat vom japanischen Analysehaus Nomura und hebt seine Zielmarke für die Aktie sogar von 19 auf 20 Euro an. Die Einschätzung bleibt dabei wie auch bei der Commerzbank weiterhin auf „Buy", während Equinet empfiehlt, den DAX-Titel mit einem Kursziel von 18 Euro zu akkumulieren.

Den Kursrücksetzer können auch Anleger für sich nutzen, wobei insbesondere über Bonus-Zertifikate und Discounter interessante Seitwärtsrenditen möglich sind. Wer sich noch schnell ein kleines Weihnachtsgeschenk mit einem Rabatt-Papier machen möchte, könnte zu einem nur noch wenige Wochen laufenden Produkt der Commerzbank mit einem Cap knapp auf Referenzkursniveau bei 15,80 Euro (CK3ZRL) greifen. Die Maximale Seitwärtsrendite beträgt dabei immerhin 3,27 Prozent. Der Einstieg erfolgt mit einem Abschlag von ebenfalls etwas mehr als drei Prozent. Leicht konservativer mit einem Cap von 15,50 Euro kommt ein weiterer Discount-Kurzläufer der Commerzbank (CK2N78) daher. Wer nach dem Kursrücksetzer nicht damit rechnet, dass die Aktie in den verbleibenden gut drei Wochen noch einmal um etwas mehr als fünf Prozent fällt, könnte sich ganz kurzfristig auch ein sogenanntes Discount-Plus-Pro-Zertifikat ebenfalls von der Commerzbank (CZ1RBX) mit einer zusätzlichen Barriere bei 15,00 Euro ansehen. Sollte die gerade aktivierte Kursschwelle nicht mehr angetastet werden, winkt dem Investor in dem kurzen Zeitraum sogar eine maximale Seitwärtsrendite von über fünf Prozent. Für die deutlich höhere Rendite-Chance muss allerdings statt einem Discount ein leichtes Aufgeld von 1,32 Prozent einkalkuliert werden.

WKN.

Emittent

Basiswert

Typ

Cap/Barriere

Discount

Rendite max.

Laufzeit

CK3ZRL

COBA

ThyssenKrupp

Discount Classic

15,80

3,95%

3,27%

20.12.12

CK2N78

COBA

ThyssenKrupp

Discount Classic

15,50

5,20%

2,51%

20.12.12

CZ1RBX

COBA

ThyssenKrupp

Discount Plus Pro

17,00/15,00

-1,32%

5,33%

20.12.12

Für den etwas länger ausgerichteten Anleger eignen sich insbesondere Bonus-Zertifikate. Wer dabei der Aktie bis März 2014 nicht mehr als 21,50 Euro zutraut, könnte zu einem Capped-Papier der RBS (AA6BQY) mit einem Puffer von knapp 28 Prozent greifen. Die maximal erzielbare Seitwärtsrendite beträgt hier fast 30 Prozent. Alternativ dazu könnten auch klassische Produkte ohne Performancebegrenzung interessant sein, wenn man bis September 2013 (CZ0ZDP) bzw. Juni 2014 (CZ1SUU) mit einem stärkeren Aktienkursanstieg rechnet. Fürchtet man zumindest zwischenzeitlich sogar extreme Kursrücksetzer von mehr als 30 Prozent, käme evtl. ein Bonus-Pro-Zertifikat der BNP Paribas (BP4YLJ) in Betracht. Der Vorteil hier: Die Barriere ist nur in den letzten drei Monaten der bis Juli 2014 dauernden Laufzeit aktiv. Negative Ausreißer unter das Barriere-Niveau bis zum 18. April 2014 können der Bonus-Struktur deshalb nichts anhaben. Für diesen zusätzlichen Komfort muss der Anleger allerdings ein erhöhtes Aufgeld von etwas mehr als acht Prozent bezahlen.

Bonus-Zertifikate auf ThyssenKrupp:

WKN

Emi.

Typ

Barriere

Puffer

Bonus-Level/Cap

Fälligkeit

Seitwärts-Rendite

Aufgeld

AA6BQY

RBS

Capped

11,50

27,76%

21,50/21,50

21.03.14

29,44%

4,34%

CZ0ZDP

COBA

Classic

11,50

27,76%

18,50/-

19.09.13

8,89%

6,86%

CZ1SUU

COBA

Classic

11,00

30,58%

18,50/-

19.06.14

14,34%

2,11%

BP4YLJ

BNP

Bonus-Pro

11,00 (aktiv ab 18.04.14)

30,58%

18,00/-

18.07.14

4,77%

8,22%

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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