THYSSENKRUPP - Folgt noch ein Aufwärtsschub?
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- ThyssenKrupp AG - WKN: 750000 - ISIN: DE0007500001 - Kurs: 12,695 € (XETRA)
Exakt am Tag der Kursexplosion, am 10. Mai, wies ich in unserem Premiumservice Guidants PROmax auf eine potenzielle Reboundmöglichkeit beim DAX-Underperformer ThyssenKrupp hin. Zum damaligen Zeitpunkt waren erste Gerüchte über eine Neuausrichtung des Konzerns im Markt. Wenig später bestätigte das Unternehmen die Pläne und der Titel schoss in der Spitze um fast 30 % nach oben. Guidants PROmax können Sie hier buchen und erhalten neben dem vollen technischen Umfang unserer Tradingplattform Guidants Zugriff auf Tradingideen und Musterdepots von sechs Experten.
Ausgangsbasis für die Reboundüberlegung war folgender Langfristchart von ThyssenKrupp:
Immer wieder drehte der Titel in den vergangenen Jahrzehnten im Bereich 11,50 bis 12,00 EUR nach oben und absolvierte innerhalb einer intakten langfristigen Abwärtsbewegungen fulminante Erholungen. Über die Jahre fielen die Erholungen aber immer geringer aus. Das sehr hohe Handelsvolumen im laufenden Monat zeigt, dass die Institutionellen aktiv sind. Der erste Impuls nach oben dürfte auch durch massive Short-Eindeckungen entstanden sein. Zwischenzeitlich waren über 10 % der Aktie von ThyssenKrupp in Händen der Shorties. Aktuell dürften es um die 5 % sein.
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Jahr | 2018e | 2019e* | 2020e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 34,78 | 35,02 | 35,82 |
Ergebnis je Aktie in EUR | -0,39 | 0,70 | 0,99 |
KGV | - | 18 | 13 |
Dividende je Aktie in EUR | 0,15 | 0,15 | 0,20 |
Dividendenrendite | 1,18 % | 1,18 % | 1,57 % |
*e = erwartet |
Gestern Abend meldete der Konzern, dass der Aufsichtsrat sich einstimmig für eine Neuausrichtung von ThyssenKrupp ausgesprochen hat. Neue strategische Überlegungen waren notwenig geworden, nachdem die Stahlfusion mit der Europa-Division von Tata Steel vonseiten der EU-Wettbewerbsbehörde abgeblasen wurde. Kernaussage ist, dass die einzelnen Sparten selbstständiger werden sollen. Im Gespräch seien nun Partnerschaften im Geschäft mit Autokomponenten und dem Anlagenbau. Auch Teilverkäufe einzelner Sparten sind möglich. Für die Börse mit am interessantesten wäre ein Börsengang der Aufzugsparte. Sie gilt als das Sahnestück im Thyssen-Konzern und könnte Schätzungen zufolge 8 bis 9 Mrd. EUR wert sein. Damit würde alleine dieser Bereich die aktuelle Marktkapitalisierung der gesamten ThyssenKrupp von knapp 8 Mrd. EUR übersteigen. Denkbar wäre, dass Thyssen nach dem Börsengang einen Minderheitsanteil, beispielsweise 49 %, behält. Einhergehen mit der Neuausrichtung werden auch deutliche Kosteneinsparungen. 6.000 Stellen sollen abgebaut werden.
Es ist nicht der erste Strategieschwenk bei ThyssenKrupp. Schon vor Jahren wollte sich der Konzern in Richtung Technologieunternehmen verändern. Wenn man es etwas flapsig formulieren möchte, könnte man ThyssenKrupp als die Dauerrestrukturierungsstory im DAX schlechthin bezeichnen. Klar ist aus Investorensicht: Das Management muss nun liefern, will es nicht auch noch die restlichen treuen Aktionäre vergraulen. In einem solchen negativen Fall dürften einstellige Kurse bei der Aktie nur mehr Formsache sein.
Unter technischen Aspekten wurde der Kaufimpuls vom 10. Mai zuletzt heftig konsolidiert. Es hat sich nun ein kleines Dreieck gebildet. Auch deckelt der EMA50. Bricht der Titel über 12,90 EUR aus, bestünde noch einmal die Chance, das Hoch bei 14,47 EUR anzusteuern. Erst darüber kann ein neuer mittelfristiger Aufwärtstrend entstehen. Absicherungen müssten spätestens unter dem Tief bei 11,16 EUR erfolgen. Denn neue Mehrjahrestiefs bestätigen einmal mehr den übergeordneten Abwärtstrend.
Fazit: ThyssenKrupp will sich (wieder einmal) neu ausrichten. Im Sommer sollen genauere Pläne vorgestellt werden. Die Börse reagierte zunächst euphorisch, die erste Euphorie ist aber bereits verflogen. Antizyklisch bietet der Wert mit der veränderten fundamentalen Newslage eine interessante Chance. Da wichtige Unterstützungen im Langfrist-Chart nicht sehr weit entfernt sind, können Absicherungen eng gesetzt werden. Sollte die Aufzugsparte erfolgreich an die Börse gebracht werden, steht die Aktie vor einer Neubewertung.
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