Kommentar
09:20 Uhr, 18.12.2003

Threadneedle - Was an den Märkten geschah

USA: Anleger des US-Marktes konnten in Aktien mit einem höheren Beta nach wie vor Gewinne mitnehmen. Der NASDAQ-Index entwickelte sich erneut schwächer als der breite S&P 500-Index. Die beiden Indizes gaben in USD bis zum Ende der Woche 1,6 um 0,1 Prozent nach.

Die Wirtschaftsdaten fallen nach wie vor im großen und ganzen positiv aus. Außerdem hält die US-Notenbank strikt an ihrer Zinspolitik fest. Im Verbrauchersegment hat der Aufwärtstrend jedoch weiter nachgelassen. Dies hatte bei Einzelhändlern in Verbindung mit dem schlechten Wetter in dieser Woche eine unterdurchschnittliche Tendenz zur Folge.

Gleichzeitig richtet sich die wirtschaftliche Aufmerksamkeit nun wieder auf den Unternehmensbereich. Dort sind Illionois Toolworks und United Technologies in dieser Woche bemerkenswerte Nutznießer einer steigenden Industrieproduktion gewesen.

Aufgrund der saisonal bedingten steigenden Nachfrage nach Impfungen haben wir Medimmune in unsere Kernliste aufgenommen.

Europa:

Europäische Aktien stiegen in dieser Woche an. Der FTSE World Europe ex. UK-Index legte in EUR- 1,1 Prozent zu.

Die Unternehmensaktivitäten im Segment Medizintechnologie halten an. Das US-Unternehmen Danaher bemüht sich um das in Kopenhagen notierte Unternehmen Radiometer, das in einigen unserer Fonds vertreten ist.

Darüber hinaus gab es ermutigende Nachrichten über das Zeitarbeitsunternehmen Randstad, das seine Gewinnprognosen für das IV. Quartal und das Gesamtjahr aufgrund der besseren Konjunktur in Deutschland angehoben hat. Dies stützt unsere Auffassung eines steigenden Wachstums in der größten Volkswirtschaft Kontinentaleuropas. Vor diesem Hintergrund behalten unsere Fonds ihre zyklische Ausrichtung bei.

Japan:

Die wichtigsten japanischen Aktienindizes verzeichneten in dieser Woche trotz der hohen Kursschwankungen respektable Ergebnisse. Der TOPIX- und der JASDAQ-Index beendeten die Woche in JPY um 2,8 bzw. 0,2 Prozent fester.

Die stark beachtete Tankan-Studie zur Stimmungslage der Geschäftswelt lieferte eine positive Überraschung. Die Produktionskomponente der großen Industrieunternehmen stieg um 10 Punkte auf plus 11 an. Nach oben getrieben wurde sie durch die steigende Industrieproduktion im Lande selbst und durch die Auslandsnachfrage.

Wir glauben, dass dieses günstigere Nachfrageumfeld die Aktienkurse in den nächsten Monaten weiter bestimmen könnte. Die Bank of Japan interveniert nach wie vor, um das Risiko eines stark ansteigenden Yens gegenüber dem US-Dollar in Grenzen zu halten.

Großbritannien:

In einer für britische Aktien durch Richtungslosigkeit geprägten Woche gaben der FTSE 100-Index und der FTSE 250-Index in GBP um 0,3 bzw. 0,9 Prozent nach.

Der FTSE 100-Index konnte die Marke von 4.400 Punkten nicht durchbrechen und scheint nun in einem Handelskorridor zwischen 4.400 am oberen und 4.300 am unteren Ende zu pendeln. Da die Handelsvolumina im Vorfeld der Weihnachtszeit nachlassen, ist ein Durchbrechen der oberen Begrenzung des Handelskorridors bis zum neuen Jahr derzeit fragwürdig.

Die Unternehmensmeldungen drehten sich in dieser Woche um die Einzelhandelsbranche. Im Textilsegment gab Matalan eine Gewinnwarnung bekannt, während im Lebensmittelsegment das Übernahmeangebot von Morrisons für Safeway schließlich zugelassen wurde. Wir gehen davon aus, dass diese Transaktion reibungslos erfolgt. Morrisons bleibt auf unserer Favoritenliste.

In unseren Portfolios haben wir Versorger zugekauft. Wir haben auch unsere Untergewichtung in der Branche Öl reduziert.

Asien & Schwellenländer:

Die hohe Auslandsnachfrage nach asiatischen Aktien hat die Märkte der Region in dieser Woche gestützt. Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index legte in USD 2,4 Prozent zu.

Diese hohe Nachfrage zeigt sich am besten am Markt für Neuemissionen und ist unverändert rege. Die institutionelle Tranche des zuletzt abgeschlossenen 3,6 Mrd. USD-Börsengangs von China Life war um das 25-fache überzeichnet. Gleichzeitig war eine weitere Neuemission für die Bank of China innerhalb von zwei Stunden platziert.

Wir gehen davon aus, dass die fieberhafte institutionelle Nachfrage anhält. Damit diese jedoch befriedigt werden kann, bedarf es umfangreicher Neuemissionen. Der Binnenkonsum einiger Volkswirtschaften zieht weiterhin an und eine breite Palette von Unternehmen könnte von der globalen wirtschaftlichen Aufwärtsbewegung profitieren. Zudem gehen wir davon aus, dass das Bewertungsniveau weiterhin sehr günstig bleiben wird. Wir beurteilen deshalb die Region kurz vor Beginn des Jahres 2004 nach wie vor zuversichtlich

Anleihen:

Der Anleihenmarkt musste in dieser Woche eine Vielzahl von Nachrichten verarbeiten. Wie erwartet behielt die US-Notenbank die Leitzinsen in den USA unverändert bei. Die Formulierung der begleitenden Pressemeldung veranlasste den Markt zunächst dazu, früher als erwartet von einer Zinserhöhung auszugehen. Nach der Veröffentlichung der Mitschriften der Oktober-Sitzung ging man jedoch wieder von einer späteren Zinserhöhung aus.

Staatsanleihen tendierten nach wie vor fest innerhalb eines Handelskorridors und dies wird wahrscheinlich auch für den Rest des Jahres so bleiben. Wir führen an den äußeren Rändern dieses Korridors nach wie vor flexibel Transaktionen durch.

Bei Unternehmensanleihen hat die Zurückstufung des italienischen Lebensmittelunternehmens Parmalat in das Hochzinsanleihensegment diesen Teil des Marktes bestimmt. Die wichtigste Nachricht bei Anleihen mit Investmentstatus war eine große Neuemission von GE mit langer Laufzeit, die vom Markt gut aufgenommen wurde. Beide Marktsegmente entwickeln sich weiter erfreulich, tendieren jedoch zum Jahresende hin moderater.

Quelle: Threadneedle

Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 70 Mrd. Euro. Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.

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