Kommentar
08:30 Uhr, 04.12.2003

Threadneedle - Was an den Märkten geschah

USA US-Aktien stiegen während einer ruhigen, durch das Erntedankfest verkürzten Börsenwoche an. Der S&P 500- und der NASDAQ-Index legten in USD um 1,7 bzw. 2,2 Prozent zu.

Es gab eine Vielzahl erfreulicher Wirtschaftsdaten, welche bestätigen, dass eine Erholung eingesetzt hat. Diese wird zunehmend durch die Investitionsausgaben der Unternehmen bestimmt. In dieser Woche haben wir zugunsten unserer Portfoliopositionen die Gewichtung in Unternehmen, denen die Entwicklung der Investitionsausgaben besonders zugute kommt, so z.B. auch Xerox und Unisys, angehoben.

Im Gegensatz dazu haben wir einen Teil unserer Aktien aus dem Konsumumfeld reduziert. So wurde Wal-Mart weiter untergewichtet und Mattel verringert.

Anderswo haben wir zwar in Versicherern zugekauft, bleiben jedoch weiter untergewichtet. Unsere Positionen in Rohstofftiteln haben wir ebenfalls weiter angehoben.

Europa Zyklische Marktsegmente standen in Europa in dieser Woche wieder im Mittelpunkt, denn ihre erneute Stärke trug dazu bei, dass der FTSE World Europe ex. UK-Index in EUR 1,6 Prozent zulegte.

Wir hatten bei den Umschichtungen im November an unserer pro-zyklischen Ausrichtung festgehalten. Diese Entscheidung hat sich als richtig erwiesen.

Wir beurteilen die Wirtschafts- und Gewinnaussichten derzeit noch zuversichtlich. Unsere Gewinnwachstumsprognose haben wir für dieses und das nächste Jahr auf 20 bzw. 16 Prozent erhöht. Auf dieser Grundlage macht der Markt gegenüber anderen Regionen nach wie vor einen attraktiv bewerteten Eindruck.

Innerhalb unserer Portfolios haben wir nach einer guten Entwicklung Gewinne in Anglo Irish mitgenommen.

Großbritannien Britische Aktien legten in dieser Woche leicht zu. Der FTSE 100- und der FTSE 250-Index beendeten die Woche in GBP 0,6 bzw. 1,2 Prozent fester. Das Bewertungsniveau marktbreiter Titel und mittelgroßer Werte ist derzeit auf einem ähnlichen Stand.

In der Einzelhandelsbranche gab es eine Vielzahl von Gewinnwarnungen, vorangetrieben von Geschäften für langlebige Wirtschaftsgüter und Outlets für Bekleidung. · In anderen Bereichen wies der Markt jedoch ermutigend positive Anzeichen auf. Die Aktivitäten im Bereich der Unternehmensübernahmen stiegen beispielsweise in Form von Fusionen und Management-Buyouts an. Darüber hinaus stehen auch Neuemissionen an. Zu den Emittenten in dieser Woche zählt Centerparcs.

Bei Aktivitäten auf Portfolioebene konzentrieren wir uns weiterhin auf Positionen, bei denen wir von den Gewinnen überzeugt sind. Dementsprechend haben wir in dieser Woche in Tesco, ARM, Exel und Reed zugekauft.

Japan Japanische Aktien tendierten in dieser Woche fester. Der TOPIX- und der JASDAQ-Index legten in JPY um 4,7 bzw. 5,0 Prozent zu.

Die Woche war durch eine Vielzahl ermutigender Wirtschaftsmeldungen bestimmt. Sowohl die Zahlen zu den Einzelhandelsumsätzen, zur Industrieproduktion, zur Beschäftigtenzahl als auch zum Vertrauen der kleinen Unternehmen lagen über den Erwartungen. Diese Veröffentlichungen bestätigen unsere Auffassung, dass die japanische Wirtschaft in diesem und im nächsten Jahr ein positives Wachstum verzeichnen könnte.

Das Emissionsvolumen blieb hoch. Sony begab in dieser Woche eine Wandelanleihe in Höhe von 220 Mrd. JPY. Danach folgten große Emissionen von NEC, Sharp und Casio. Dies belastet zwar die kurzfristige Liquidität spricht aber aufgrund steigender Kapazitäten im Bereich Forschung und Entwicklung für die längerfristigen Erwartungen der Unternehmen.

Asien & Schwellenländer Nach zwei Wochen anhaltender Gewinnmitnahmen stabilisierten sich die asiatischen Märkte in dieser Woche wieder. Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index beendete die Woche in USD 3,2 Prozent fester, da sich die Anleger wieder auf das hervorragende Wachstumspotenzial der Region sowie das günstige Bewertungsniveau konzentrierten.

Was die Wirtschaftsdaten betrifft, so lag das BIP-Wachstum in Hongkong im III. Quartal bei 4 Prozent p.a., wobei der Binnenkonsum höher als erwartet ausfiel. Dies spricht für den von uns festgestellten Trend eines Anstiegs der Immobilienpreise, auf den wir durch eine Übergewichtung von Immobilientiteln aus Hongkong setzen.

In Russland hielt das Ränkespiel im Zusammenhang mit Yukos an, denn die geplante Fusion mit Sibneft wird nun angezweifelt. Diese Aktie bereitet viel Sorgen und der Kurs weist entsprechend starke Schwankungen auf. Wir halten an unserer Nullgewichtung fest.

Anleihen Die Wirtschaftsdaten tendierten in dieser Woche einheitlich, denn eine Vielzahl von Berichten deutete auf ein höheres Wachstum hin. Zu den Höhepunkten zählten die neuen Daten zu den Auftragseingängen im Rahmen der ISM-Umfrage in den USA, die so gut ausfielen wie seit 1983 nicht mehr.

Staatsanleihen haben die bessere wirtschaftliche Entwicklung größtenteils ignoriert. Die Renditen in Großbritannien sind sogar gesunken. Dort wurde der Markt durch ein kurzfristig positives, technisches Umfeld gestützt, welches sich in dieser Woche in Folge der Rückgabe umfangreicher Bestände in britischen Staatsanleihen sowie hoher Kupon-Zahlungen ergab.

Dieser Faktor hat auch höher eingestufte Unternehmensanleihen gestützt, während sich Hochzins- und Schwellenländerpapiere aufgrund des steigenden Vertrauens und der anhaltenden Suche nach Rendite ebenfalls weiter gut entwickelten.

Wir favorisieren im Vergleich zu Papieren mit Investmentstatus und Staatsanleihen nach wie vor Hochzinsanleihen sowie Schwellenländeranleihen.

Quelle: Threadneedle

Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 70 Mrd. Euro. Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.

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