Kommentar
18:49 Uhr, 12.11.2003

Threadneedle - Was an den Märkten geschah

USA: Nach den sehr hohen Gewinnen der Vorwoche gaben US-Aktien in dieser Woche leicht nach. Der S&P 500- und der NASDAQ-Index beendeten die Woche in USD 1,1 bzw. 1,3 Prozent schwächer.

Die Veröffentlichungsphase der Unternehmensergebnisse geht zu Ende. Nun fehlen nur noch die Zahlen für den Einzelhandel. Obwohl die Gewinne bis jetzt gut ausfielen, beurteilen wir den Einzelhandel zurückhaltend, da bereits einige Vorankündigungen verlautet wurden.

Es gab in dieser Woche einige ermutigende Wirtschaftsdaten, denn der Arbeitsmarkt wies Anzeichen für eine Verbesserung auf. Da die konjunkturelle Erholung in Gang gekommen zu sein scheint, beginnt der Markt in den Kursen einen Anstieg der Zinsen zu berücksichtigen. Der Futures-Markt deutet darauf hin, dass die Zinsen bis März höher liegen könnten.

Innerhalb unserer Fonds behalten wir im Allgemeinen eine zyklische Tendenz bei. In dieser Woche haben wir jedoch in Titeln mit höherer Qualität zugekauft. Wir konzentrieren uns weiterhin auf Firmen, die einen freien Cashflow generieren und diesen klug einsetzen.

Europa: Europäische Aktien gaben in dieser Woche leicht nach. Der FTSE World Europe ex. UK-Index ging in EUR um 0,2 Prozent zurück.

Die Gewinnsaison verzeichnet nach wie vor mehr erfreuliche Nachrichten als unerfreuliche. Die Nachrichtenlage im Hinblick auf die vielen sich restrukturierenden Unternehmen in Europa ist ebenfalls positiv.

Es gab in der letzten Woche jedoch einige Aktienemissionen, die dem Markt Liquidität entzogen. Wir haben uns an keiner dieser Emissionen beteiligt. Dies war positiv, da die meisten derzeit zu einem Abgeld gehandelt werden.

Innerhalb unserer Fonds haben wir Chemietiteln zugekauft, bleiben jedoch untergewichtet. Wir haben Elektronik- und Finanzwerte angehoben und nach einer sehr guten Wertentwicklung in der Technologieaktie ASML Gewinne mitgenommen.

Japan: In dieser Woche drehte der Trend aus der letzten Woche. Der Markt ging zurück, wohingegen der Yen anstieg. Der TOPIX- und der JASDAQ-Index verloren in JPY 1,0 bzw. 3,8 Prozent. Der letztgenannte Index gab nach, da die Kurse nun nicht mehr durch Spekulationen gestützt werden.

Die Parlamentswahlen sorgten dafür, dass die amtierende LDP-Partei an der Macht bleibt - wenn auch mit einer geringeren Mehrheit. Wir halten dies für kein marktrelevantes Ereignis.

Wichtiger könnte ein besorgniserregender Bericht über die Geldmengenentwicklung sein, der auswies, dass die Geldmenge im letzten Monat gesunken ist. Falls dieser Trend anhält wird der Markt Probleme haben, weiter anzusteigen.

In unseren Portfolios haben wir in Aktien aus den Branchen Verbraucherfinanzierungsbanken, Lebensmittelproduzenten und Handelsunternehmen leicht aufgestockt.

Großbritannien: Der britische Markt kletterte im Wochenverlauf auf ein 15-Monatshoch, bevor er gegen Ende wieder leicht nachgab. Nichtsdestotrotz beendeten der FTSE 100- und der FTSE 250-Index die Woche in GBP mit einem Plus von 0,2 bzw. 0,7 Prozent. Dies ist für eine Woche, in der die britischen Leitzinsen zum ersten Mal seit Februar 2000 wieder angehoben wurden, ein gutes Ergebnis.

Der Aufwärtstrend erfasst zunehmend den gesamten Markt. Obwohl marktbreite Titel weiter hinterherhinkten, konnte der FTSE 100-Index in den letzten zwei Monaten mit dem Mid 250-Index größtenteils Schritt halten. Es gibt zudem ermutigende Anzeichen dafür, dass Anleger schwächere Tage nutzen, um sich recht stark in den Markt einzukaufen.

Unsere Positionen in Wachstumswerten wie Tesco, Standard & Chartered sowie Smith & Nephew haben sich gut entwickelt, da sich Investoren zunehmend auf hervorragende Wachstumsraten konzentrieren.

Wir haben in dieser Woche Boots zugekauft, da wir von dem neuen Managementteam begeistert sind.

Asien & Schwellenländer : Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index stieg in dieser Woche minimal an und beendete die Woche in USD mit einem Plus von 0,1 Prozent.

Es gab in dieser Woche eine Vielzahl von Neuemissionen und Zweitplatzierungen. Alle wurden sehr gut aufgenommen. Dies illustriert die anhaltende Nachfrage nach Risikopapieren unter den Aktienanlegern weltweit.

Auf Branchenebene verzeichneten Rohstofftitel in dieser Woche angesichts eines Umfelds steigender Exportzahlen aus Korea und Taiwan neue Höchststände. Unternehmen aus diesen Ländern berichteten von einer hohen Nachfrage aus Europa und den USA.

Unsere Portfolios behalten ihre zyklische Strategie bei. Die Aussichten zyklischer Marktsegmente machen nach wie vor einen guten Eindruck. So sprechen die Lagerbestände in der Technologiebranche beispielsweise für eine gute Entwicklung in der Vorweihnachtszeit.

Anleihen: Da die Wirtschaftsdaten weiterhin auf eine starke Erholung der US- und der Weltwirtschaft hindeuten, blieben Staatsanleihen in dieser Woche unter Druck.

Paradoxerweise entwickelte sich der einzige Markt, an dem die Zinsen nun steigen, nämlich Großbritannien, von den bedeutenden Staatsanleihenmärkten in dieser Woche am besten. Weil wir der Meinung waren, dass die Zinsbesorgnisse in Großbritannien vor der offiziellen Entscheidung übertrieben worden waren, hatten wir unsere jüngste Untergewichtung aufgehoben.

Wir bevorzugen im Vergleich zu den Staatsanleihen aus den Industriestaaten nach wie vor Schwellenländer- und Unternehmensanleihen.

Bei Unternehmensanleihen mit Investmentstatus konzentrieren sich unsere Portfolios weiter auf niedriger bewertete Anleihen mit einer Bonität von A und BBB. Dort haben wir in den letzten Tagen die Schwächephasen zur Anhebung genutzt. Gleichzeitig hatte die feste Tendenz bei Hochzinsanleihen zur Folge, dass alle Neuemissionen vom Markt gut verarbeitet werden konnten.

Quelle: Threadneedle

Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 70 Mrd. Euro. Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.

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