Kommentar
14:40 Uhr, 21.08.2003

Threadneedle: Umfassendes Market Wrap Up

Großbritannien: Nach einer weiteren sehr guten Woche für britische Aktien durchbrach der FTSE 100-Index seinen jüngsten Handelskorridor und beendete die Woche mit einem Plus in GBP von 2,3 Prozent bei 4.272 Punkten. Der FTSE 250-Index tendierte noch eindrucksvoller und legte im Wochenverlauf 3,5 Prozent zu.

Auch wenn das Handelsvolumen in dieser Woche nicht hoch war, so war doch die allgemeine Stimmung weiterhin sehr zuversichtlich. Der Fokus seitens der Investoren liegt auf der erwarteten konjunkturellen Erholung. Dabei erhoffen sich Anleger eine Vielzahl sich restrukturierender und erholender Unternehmen, die als attraktiv bewertete Anlagechancen interessant sein könnten.

Es hat sich ausgezahlt, dass wir unsere Portfolios zyklisch ausgerichtet haben. RMC, Standard Chartered und Lonmin, zuletzt erworbene zyklische Titel, haben sich in dieser Woche erfreulich entwickelt. Darüber hinaus haben positive Meetings mit Brixton (Immobilien) und der Weir Group (Industrie) unsere zuversichtliche Einschätzung bezüglich der weiteren Entwicklung des Handelsumfelds gestärkt.

Da die konjunkturelle Verbesserung wahrscheinlich von steigenden Investitionsausgaben der Unternehmen und einer anhaltend hohen Liquidität begleitet wird, verfügt der Markt noch über Spielraum, seine jüngsten Gewinne auszubauen.

USA: Trotz des Stromausfalls in New York hielt die kräftige Tendenz bei US-Aktien an. Der S&P 500- und der NASDAQ-Index beendeten die Woche in USD 2,0 bzw. 4,7 Prozent fester.

Da die Veröffentlichungsphase der Unternehmensergebnisse nun zu Ende geht, wurden nur wenige Firmennachrichten vermeldet. Wir haben die Sekundäremission der neuen Position in unserer Kernliste, MBNA, genutzt, um im Wochenverlauf einige Aktien zu einem attraktiven Kursniveau zu erwerben.

Nach diversen Meetings hat sich im Rahmen unserer Portfoliostrategie keine wichtige Veränderung ergeben. Unsere Fonds bleiben in Energiewerten und zyklischen Branchen wie Technologie, Rohstoffe und Industrie übergewichtet, während wir Konsumwerte, Finanztitel und große Pharmawerte untergewichten.

Innerhalb der Technologiebranche haben wir unsere Übergewichtung in Halbleitertiteln einer Neubewertung unterzogen, mit dem Ergebnis, dass wir mit dieser Position nach wie vor sehr zufrieden sind. Ein Treffen mit der Unternehmensleitung von Micron belegte in dieser Woche die anhaltend guten Fundamentaldaten der Unternehmen aus diesem Sub-Segment.

Europa: Der erfreuliche Trend europäischer Aktien hielt in dieser Woche an. Der FTSE World Europe ex. UK-Index legte in EUR 3,6 Prozent zu.

Die Branchenausrichtung, die unseren Fonds in den letzten Wochen zugute gekommen ist, erhalten wir, obwohl wir Bankentitel reduziert und in Versicherungen zugekauft haben, weiterhin aufrecht. Generell sind wir in konjunktursensitiven Branchen nach wie vor übergewichtet und gewichten defensive Branchen unter.

Wir haben einen Teil unserer Positionen innerhalb der zyklischen Branchen in vom Research vernachlässigte Aktien umgeschichtet. Die deutliche Verringerung der analytischen Ressourcen im Hinblick auf europäische Aktien am Markt eröffnet uns in diesen Bereichen hervorragende Chancen, und wir entdecken nach wie vor eine Vielzahl attraktiv bewerteter Aktien.

Schließlich wurde das spanische Branchenbuch SEAT, eine durch Private Equity bestimmte Neuemission, in dieser Woche in unsere Portfolios zugekauft.

Japan:Die unerwartet festen BIP-Zahlen der letzten Woche beflügelten die Aufwärtsbewegung des Marktes. Der TOPIX- und der JASDAQ-Index legten in dieser Woche in JPY 5,1 bzw. 5,0 Prozent zu.

Die Binnenkonjunktur weist nach wie vor nur ein geringes oder gar kein nominales Wachstum auf. Wir sehen nur wenige Anzeichen dafür, dass sich dies auf kurze Sicht ändern könnte. Die Haupttriebfeder für die jüngsten BIP-Zahlen war die internationale Nachfrage. Zusätzliche Kursgewinne vom derzeitigen Niveau hängen von weiteren Verbesserungen des globalen wirtschaftlichen Umfelds ab.

Unsere Prognosen für die Weltwirtschaft sind optimistischer geworden. Deshalb haben wir unsere Positionen in Unternehmen, die auf den globalen Zyklus ausgerichtet sind, erhöht. Wir haben diesbezüglich Sumitomo Chemicals sowie Honda und Nissan aus der Automobilbranche zugekauft. Wir gehen davon aus, dass die japanischen Automobilhersteller von ihren US-Mitbewerbern am wichtigen US-Markt weiter Marktanteile hinzugewinnen werden.

Asien und Emerging Markets:: Asiatische Aktien konnten in dieser Woche besonders von der weltweit guten Stimmung profitieren. Da internationale Investoren weiter zu spekulativeren Anlagen neigten, legte der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index im Wochenverlauf in USD 3,2 Prozent zu.

Die Marktführerschaft steht nach dem zunächst zyklischen Trend nun auf einem breiteren Fundament, wobei sich die Märkte der Region "Groß-China" (Hongkong, Taiwan und Singapur) in dieser Woche als führend erwiesen. Diese Börsenplätze verzeichnen ein Ende der deflationären Trends der letzten Monate. Wir sind zuversichtlich, dass dies anhalten wird und bleiben in allen drei Märkten übergewichtet.

Die Branchen Technologie und Rohstoffe erweisen sich innerhalb der Region nach wie vor als führend. Dies kommt unseren Fonds zugute, da wir während der jüngsten Rallye ihre Ausrichtung auf zyklische Branchen beibehalten haben.

Im Verlauf der letzten Woche haben wir unsere Ausrichtung auf zyklische Titel aber adjustiert. Zusätzlich zu Titeln, die auf die globale Konjunktur ausgerichtet sind und die wir zuletzt favorisiert hatten, haben wir Werte, die von der Binnenkonjunktur profitieren, aufgenommen.

Renten: Das FOMC hat seine Entschlossenheit bekräftigt, die Zinsen auf seiner Sitzung in dieser Woche niedrig zu halten und unterstrich die Notwendigkeit einen Rückgang der Inflation zu vermeiden. Der Markt konzentrierte sich hingegen auf die festen US-Wirtschaftsdaten und sorgte dafür, dass die Renditen von Staatsanleihen an allen bedeutenden Märkten weiter anstiegen.

Bei einer sich erholenden Weltwirtschaft wird mit höheren Renditen bei Staatsanleihen gerechnet. Es gibt jedoch einige Anomalien. So haben sich Anleihen mit längerer Laufzeit insbesondere in Großbritannien überdurchschnittlich entwickelt. Wir glauben, dass dies auf Hedge Funds zurückzuführen ist, die ihre zuvor übergewichteten Positionen weiter auflösen. Sobald dieser Trend ausläuft, werden das günstigere Bewertungsniveau und die für Anleihen nach wie vor positiven Fundamentaldaten wieder Anleger an diesen Markt ziehen. Vorerst bleiben wir bei der Duration neutral ausgerichtet.

Bei Unternehmensanleihen haben Anleihen mit Investmentstatus die Marktführerschaft übernommen, da Anleihen niedrigerer Bonität in dieser Woche unterdurchschnittlich tendierten. Wir haben zwar rechtzeitig die Entscheidung getroffen, unsere seit langem bestehende Übergewichtung in Telekommunikationsanleihen zu beenden, bleiben für den Unternehmensanleihenbereich aber grundsätzlich zuversichtlich.

Quelle: Threadneedle

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