Threadneedle - Marktüberblick
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GROSSBRITANNIEN: Nach dem deutlichen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen tendierte der britische Markt in den letzten Tagen zurückhaltender. Die Ergebnisse fielen uneinheitlicher aus. Aktien mit einem höheren Beta, die die jüngste Aufwärtsbewegung angeführt hatten, litten nun unter Gewinnmitnahmen. Der FTSE 100-Index beendete die Woche in GBP 1,6 Prozent schwächer.
Mittelgroße Werte entwickelten sich weiter besser als ihre marktbreiteren Pendants. Sie wurden dabei durch ihr attraktiveres Bewertungsniveau positiv beeinflusst.
Konsumwerte starteten zwar erfreulich in die letzte Börsenwoche, wurden in der Folge jedoch durch die Gewinnwarnungen der europäischen Unternehmen Unilever und Heineken belastet. Dies unterstrich den anhaltenden Preisdruck in dieser Branche.
Die anstehende Phase der Veröffentlichung der Unternehmensergebnisse wird die Stimmung in den nächsten Wochen dominieren. Die Banken begannen diese Phase zwar mit einigen soliden Vorankündigungen, im Allgemeinen erwarten wir aber, dass der Markt mangels besserer Wirtschaftsdaten eher zurückhaltend bleibt.
USA
Bei den US-Aktien ging die Phase der jüngsten Kursgewinne in der letzten Woche zu Ende. Der S&P 500 gab in USD 2,9 Prozent nach. Der NASDAQ büßte 3,6 Prozent ein.
Die Gewinnwarnungen belegen das nach wie vor schwierige Umfeld, mit dem es viele Unternehmen zu tun haben. Die Drogeriekette Walgreens und der Bürozulieferer Avery Dennison zählten zu jenen Unternehmen, die enttäuschende Zahlen vorlegten.
Unsere Unternehmensbesuche belegen nach wie vor die Bedeutung der Einzeltitelauswahl, denn während es Unternehmen mit hoher Qualität trotz des schwierigen Umfelds gut geht, haben Firmen mit schwächeren Produkten oder Unternehmensleitungen stark zu kämpfen.
Die Steuererstattungen werden im nächsten Monat erwartet. Diese könnten sich auf die Einzelhandelsumsätze positiv auswirken. Da der Markt eine anhaltende Lockerung der Geldmarkt- und Fiskalpolitik jedoch bereits berücksichtigt, bedarf es konkreter Anzeichen für eine konjunkturelle Verbesserung, damit die Indizes vom derzeitigen Niveau aus
EUROPA
Die europäischen Aktienmärkte traten in dieser Woche einen Schritt zurück. Der FTSE World Europe ex UKIndex gab in EUR um 1,5 Prozent nach, da einige der zuletzt guten Titel aus den Bereichen Technologie, Versicherungen und Banken nachgaben.
Da der Markt auf Basis seiner diesjährigen Gewinne zum 17-fachen gehandelt wird und sich diese während der anstehenden Veröffentlichung der Unternehmensgewinne wahrscheinlich eher stabilisieren als dramatisch ansteigen werden, bedarf es für weitere Kursgewinne einer Verbesserung der fundamentalen Wirtschaftsdaten. Diese ist auf kurze Sicht eher unwahrscheinlich.
Die Gewinnwarnung von Unilever war eine Enttäuschung, für die hauptsächlich das niedrige Wachstum bei den führenden Markennamen verantwortlich war.
Positive Nachrichten gab es von Credit Suisse, die ihre Restrukturierung fortsetzt. In dieser Woche wird es zum Verkauf des italienischen Versicherungszweiges kommen.
Im Rahmen unserer Fonds haben wir die Positionen in der Technologiebranche und in Deutschland reduziert, als auch den Bereich Investmentbanken verringert.
JAPAN
Die japanischen Aktien trotzten dem globalen Trend und verzeichneten positive Ergebnisse. Der TOPIX und der JASDAQ beendeten die letzte Woche in YEN jeweils 3,6 bzw. 4,8 Prozent fester.
Zu dieser guten Wertentwicklung der Aktien kam es trotz des mangelnden Kaufinteresses einheimischer Anleger. Das lokale Kaufinteresse konzentrierte sich statt dessen auf den Anleihenmarkt, der ebenso wie andere Märkte weltweit von einer Verkaufswelle erfasst wurde. Angesichts der in Japan niedrigen Renditen fiel diese Verkaufswelle jedoch ausgeprägter aus.
In dieser Woche kam es in Japan mit der 1,1 Mrd. USDEmission des Druckerherstellers Seiko Epson zur größten Neuemission dieses Jahres. Die Aktien stiegen am ersten Handelstag um 35 Prozent an und belegten damit, dass es seitens ausländischer Investoren eine hohe Nachfrage nach japanischen Unternehmen sehr guter Qualität gibt.
ASIEN & EMERGING MARKETS
Obwohl der Aufwärtstrend nicht so stark war wie in den letzten Wochen, haben sich asiatische Aktien erfreulich entwickelt. Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index stieg in USD um 0,2 Prozent an.
Technologiewerte entwickelten sich weiter gut, wohingegen Rohstoff- und Luxusgütertitel zu den schlechtesten Werten zählten.
Wir haben einen Anstieg des Emissionsvolumens festgestellt. So kam es zum erfolgreichen Abschluss der Neuemission einer indonesischen Bank IPO, die vor einem Jahr noch gescheitert war. Dieses Papier wurde am oberen Ende des erwarteten Angebots ausgepreist und war um das 10-fache überzeichnet. Die Emission von Wandelanleihen hat sich ebenfalls erhöht, weil sich die Stimmungslage am Markt stabilisierte.
Letzte Wochen wurden einige sehr gute Zahlen zu den PC-Exporten bekannt gegeben. Die kräftigen PC-Umsätze werden dazu beitragen, den zuletzt kräftigen Aufwärtstrend bei DRAM-Titeln zu sichern.
ANLEIHEN
Staatsanleihen wurden letzte Woche verkauft, da die Anleger nach dem zuletzt sehr festen Aufwärtstrend Gewinne mitnahmen. Wir haben dies genutzt, um einen Teil unserer Positionen zu erhöhen, da wir glauben, dass das Umfeld für Anleihen weiterhin günstig ist.
Der Markt wurde in dieser Woche durch die Maßnahmen der US-Notenbank bestimmt. Ein Großteil der Märkte hat weitere Zinssenkungen berücksichtigt, und die Zins-Futures deuten darauf hin, dass die US-Zinsen zum Jahresende bei 0,8 Prozent liegen werden.
Die Märkte für Unternehmensanleihen verzeichneten ebenfalls einige Gewinnmitnahmen, da die engen Zinsdifferenzen und das weiter schwierige Umfeld die Anleger davon abhalten, ihre Positionen zu erhöhen. Hochzinsanleihen tendierten zwar etwas fester, aber das hohe Emissionsvolumen könnte in den kommenden Wochen die Gewinne über den Sommer beeinträchtigen.
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