Nachricht
12:52 Uhr, 18.12.2001

Threadneedle Marktbericht

Welt:

Threadneedle geht davon aus, daß das Wachstum der Weltwirtschaft sowie die Inflation im Jahr 2002 gedämpft bleiben. Die Zinsen werden daher kaum auf ein Niveau ansteigen, das die Attraktivität von verzinslichen Anlagen verbessert. Zur gleichen Zeit werden sich angesichts eines niedrigen Wachstums und einer gemäßigten Inflation nur mit geringer Wahrscheinlichkeit solche außerordentlichen Kursgewinne bei Aktien ergeben, wie sie Ende der 90er Jahre zu beobachten waren, da damit ein schwieriges Umfeld für starke Unternehmensgewinne besteht. Die Aktienauswahl bleibt daher der Schlüsselfaktor. Im Jahr 2001 hat sich in den ersten neun Monaten eine defensive Einstellung ausgezahlt. Zu Beginn des vierten Quartals bot sich hingegen die Rückkehr in einige Wachstumssegmente an.

Europa:

Die Aussichten für den britischen Markt im neuen Jahr gehören mit zu den vielversprechendsten in Europa. Die britische Regierung hat zunächst eine strenge Kontrolle der öffentlichen Ausgaben verfolgt, während zugleich die indirekten Steuern angehoben wurden. Das versetzt sie nun in die Lage, die Investitionen in das Bildungswesen, in die Krankenhäuser und in das öffentliche Transportnetz zu erhöhen. Das wiederum wird zu einer Zunahme der Beschäftigung und der Konsumausgaben führen. Zweitens werden die Zinssätze durch die Bank von England bestimmt, nicht durch die Europäische Zentralbank. Sie sind dadurch aggressiver gesenkt worden als in Kontinentaleuropa, wodurch eine wirtschaftliche Erholung im Jahr 2002 gestützt werden dürfte. Großbritannien ist Europas größter Aktienmarkt. Hier sind eine Anzahl international agierender Unternehmen wie Vodaphone, BP, Glaxo SmithKline und HSBC angesiedelt.

Asien:

Eine Vielzahl von Anlegern hat Asien nach der Krise von 1997 abgeschrieben. Threadneedle indes glaubt, daß es an der Zeit für eine Neubewertung der Region ist. Die Fondsgesellschaft hat eine Reihe von Antriebskräften ausgemacht, die eine positive Entwicklung der asiatischen Aktienmärkte im kommenden Jahr bewirken können. Die Bewertung der Aktien in der Region erscheint im internationalen Vergleich attraktiv, da sich die Aktien jetzt auf den Tiefständen der Krise befinden und sehr geringe Gewinnerwartungen eingepreist sind. Beim Shareholder Value ist zwar noch ein gutes Wegstück zurückzulegen, bis die westlichen Standards erreicht werden, aber es gibt klare Anzeichen dafür, daß strukturelle Veränderungen greifen. Außerdem ist die Grundlage für Gewinne in Asien differenzierter geworden. Den Kapitalanlegern bietet sich eine große Reihe von Investmentchancen. Die asiatischen Märkte haben bereits eine Vielzahl schlechter Nachrichten verarbeitet und sich eine Zeit lang unterdurchschnittlich entwickelt, da die Finanzkrise die Bewertungsblase platzen ließ und die Region an Kapitalmangel litt. In Zukunft sollte eine wieder gewachsene Risikobereitschaft in Verbindung mit den niedrigen Zinsen dazu beitragen, daß die Region ihr Aufwärtspotential erschließen kann. Das ist um so wahrscheinlicher, da ein Umschwung in der Weltwirtschaft ausgemacht werden kann.

High Yield:

Da europäische Anleger auch angesichts des niedrigen Zinsniveaus weiterhin nach Rentenanlagen suchen, wird es bei einem langfristigen Wachstum der Nachfrage nach Hochzinsanlagen bleiben. Darüber hinaus ist eine wachsende Diversifizierung bei den Emittenten zu beobachten. Angesichts einer moderaten wirtschaftlichen Erholung und einer gedämpften Inflation im Jahr 2002 sollten sich hochverzinsliche Anleihen auf Zwölf-Monats-Frist gut entwickeln, bei aktuellen Zinsen, die den Anlegern eine reichliche Risikoprämie bieten.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen