Kommentar
09:26 Uhr, 05.02.2004

Threadneedle - Market Wrap Up

USA: US-Aktien tendierten in der letzten Woche eher schwach. Der S&P 500- und der NASDAQ-Index gaben in USD 1,7 bzw. 4,2 Prozent nach. Da die US-Notenbank ihre Wortwahl bei den Mitschriften, die sehr aufmerksam verfolgt wird, der FOMC-Zinssitzung verändert hat, konzentriert sich der Markt wieder auf die Möglichkeit steigender Zinsen.

Die Veröffentlichungsphase der Unternehmensergebnisse ist nun in vollem Gange, und der allgemeine Trend bei den Berichten fiel sehr erfreulich aus. Von den 320 S&P 500-Titeln, die ihre Zahlen vorgelegt haben, übertrafen 68 Prozent die Erwartungen, 20 Prozent erfüllten sie und lediglich 12 Prozent enttäuschten. Trotz der guten Gewinne sind die Zukunftsprognosen aber weiter eher zurückhaltend.

Wie schon im letzten Quartal sind die Aktien in Erwartung der Gewinnberichte angestiegen und danach wieder verkauft worden.

In dieser Woche wurden auf Portfolioebene nur in begrenztem Maße Umschichtungen vorgenommen. Die Fonds haben ihre zyklische Ausrichtung beibehalten. Innerhalb der Energiebranche haben wir jedoch Santa Fe auf unsere Favoritenliste aufgenommen, während Rowan heruntergenommen wurde.

Europa: Europäische Aktien tendierten in dieser Woche weiter seitwärts. Der FTSE World Europe ex. UK-Index gab in EUR 0,5 Prozent nach.

Die Wirtschaftsdaten fielen erfreulich aus, denn die Auftragseingänge im Maschinenbau in Deutschland stiegen im Dezember um 29 Prozent an. Auch die Aufteilung der Aufträge war ermutigend, da es trotz der jüngsten Stärke des Euro zu umfangreichen internationalen Aufträgen kam.

Ryanair gab enttäuschende Zahlen bekannt und machte dafür den schärferen Wettbewerb verantwortlich. Die Aktie büßte 30 Prozent ein. Wir sind in diesem Titel nicht positioniert.

Unsere Fonds behalten ihre zyklische Tendenz bei, da viele Unternehmen bei ihren Zahlen an ihrer übertriebenen Vorsicht festhalten. Wir erwarten, dass die Unternehmensgewinne den Markt positiv überraschen.

Japan: Die Wirtschaftsnachrichten fielen in dieser Woche gut aus. So ging die Arbeitslosigkeit zum ersten Mal seit 2001 auf unter 5 Prozent zurück. Ein lang anhaltender Rückgang der Arbeitslosigkeit könnte die Verbraucherstärke sichern, da diese nämlich bei der konjunkturellen Erholung bis jetzt gefehlt hat.

Trotz der positiven Wirtschaftsnachrichten tendierten japanische Aktien wegen technischer Faktoren in dieser Woche weiter schwach. Der TOPIX-Index büßte in JPY 1,8 Prozent ein. Die spekulativen und kleineren Unternehmen entwickelten sich jedoch besser. Zum Ende der Woche stieg der JASDAQ-Index in JPY um 1,5 Prozent an.

Bei den Unternehmensberichten enttäuschte Seiko Epson zwar bei den Gewinnmargen, jedoch halten wir dies für lediglich auf ein Quartal beschränktes Phänomen. Ausgelöst wurde dies durch die Unterschätzung der Nachfrage, die dazu führte, dass für Komponenten höhere Preise gezahlt werden.

Großbritannien: Britische Aktien tendierten in dieser Woche uneinheitlich. Der FTSE 100-Index gab in GBP um 1,4 Prozent nach, während der durch mittelgroße Werte bestimmte FTSE Mid 250-Index in GBP um 0,4 Prozent anstieg.

Nun startet auch wieder die Veröffentlichungsphase der Unternehmensergebnisse. Zu den ersten Firmen, die ihre Zahlen bekannt gaben, zählte die Industriegas-Gruppe BOC, die von einer Verbesserung ihres Handelsumfeldes berichteten. Wahrscheinlich wird eine Vielzahl von Unternehmen bestätigen, dass sich das bessere wirtschaftliche Umfeld auf die Gewinne positiv auszuwirken beginnt.

Wir sind nach wie vor der Auffassung, dass der Markt die Auswirkungen der konjunkturellen Erholung und den operativen Hebel bei den Unternehmensgewinnen unterschätzt. Aus diesem Grunde bleiben wir in zyklischen Marktsegmenten, in denen sich positive Analystenmeinungen vermutlich häufen werden, übergewichtet.

Auf Einzeltitelebene haben wir ARM nach einem positiven Treffen mit dem Unternehmen auf unsere Kernliste aufgenommen. Die Entwicklungen innerhalb der Automobilbranche könnten für den nächsten Wachstumsschub sorgen.

Asien & Schwellenländer: Die asiatischen Märkte gaben in dieser Woche nach, da die Besorgnisse um die potenziellen Auswirkungen der Vogelgrippe innerhalb der Region zunahmen. Viele Anleger versuchten aus diesem Grunde nach dem sehr guten Aufwärtstrend Gewinne mitzunehmen. Das hatte zur Folge, dass der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index in USD 2,8 Prozent verlor.

Der Ausbruch der Krankheit wird auch wirtschaftliche Auswirkungen haben, da ein Teil der darunter leidenden Länder Hühner exportieren. Wir gehen jedoch davon aus, dass sich die Folgen in Grenzen halten werden. Die Auswirkungen auf die Stimmungslage könnten schlimmer werden, falls sich der Virus weiter ausbreitet. Wir behalten die Entwicklung genau im Auge.

Innerhalb unserer Portfolios haben wir die National Australia Bank auf ein neutrales Maß angehoben. Unsere jüngste Untergewichtung hat sich zwar für unsere Portfolios bisher als vorteilhaft erwiesen, jedoch gibt es nun eine Veränderung auf Managementebene, und die Aktie ist zusätzlich attraktiv bewertet.

Anleihen: Staatsanleihen tendierten in dieser Woche seitwärts, da der Markt die leichte Veränderung, die die FOMC-Mitschriften der US-Notenbank widerspiegelt, verarbeitet und er seinen Blick in die Zukunft auf das anstehende G7-Gipfeltreffen richtete.

Die FOMC-Protokolle verändern unsere Auffassung für die US-Zinsen nicht. Wir glauben nach wie vor, dass es in diesem Jahr zu moderaten Zinsanhebungen kommen wird. Die veränderte Wortwahl lässt lediglich Spielraum die Vorgehensweise zu ändern, wann immer dies notwendig erscheint.

Die Währungen werden wahrscheinlich im Zentrum des G7-Gipfeltreffens stehen. Die Märkte werden Nachrichten im Zusammenhang mit einer möglichen Neubewertung des Renminbi genau beachten. Solch eine Entscheidung könnte sich auf US-Staatsanleihen unerfreulich auswirken.

Unsere Portfolios sind im Hinblick auf die Duration weiter Short positioniert. Dies spiegelt unsere zurückhaltende Auffassung über diese Märkte wider. Auf der Währungsseite sind wir im Euro gegenüber dem US-Dollar leicht übergewichtet.

Quelle: Threadneedle

Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 72 Mrd. Euro. Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.

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