Kommentar
14:34 Uhr, 15.01.2004

Threadneedle - Market Wrap Up

USA: Wieder einmal stiegen die US-Märkte in USD an. Der S&P 500- und der NASDAQ-Index beendeten die Woche 0,5 bzw. 3,2 Prozent fester.

Unsere Portfolios sind bereits seit einiger Zeit so positioniert, um von dem in diesem Jahr von uns erwarteten und durch Steueranreize ausgelösten kräftigen Aufwärtstrend der Investitionsausgaben zu profitieren. Stark übergewichtet sind wir in Branchen wie Industrie, Rohstoffe und Energie. Marktbreite Pharmatitel sowie Versorger gewichten wir unter.

Der Markt setzt nun auf das Thema Investitionsausgaben. Berichte über steigende Ausgaben innerhalb des Industriesegments treiben die Aktienkurse dort nach oben. Die Branche Technologie ist ein weiterer möglicher Nutznießer. Auch dieser Bereich hat sich sehr gut entwickelt.

Andere erfreuliche Segmente waren beispielsweise Öldienstleister, die aufgrund der Zurückstufung der Reserven durch Shell anstiegen. Positiv tendierten auch Aktien aus dem Bereich Landwirtschaft. Diese profitieren von Korrekturen der Lagerbestände, die den Preis für Soja und Getreide nach oben getrieben haben.

Europa: Europäische Aktien tendierten in dieser Woche schwach, denn der FTSE World Europe ex. UK-Index verlor in EUR gerechnet 0,3 Prozent.

Hinsichtlich der Unternehmensnachrichten war dies eine ereignisreiche Börsenwoche. Positiv war, dass Nokia seine Gewinnschätzung für das IV. Quartal angehoben hat. Als Gründe wurden die gute Tendenz im Bereich Netzwerke sowie unerwartet hohe Preise bei Mobiltelefonen angegeben.

Enttäuschender war, dass das Zeitarbeitsunternehmen Adecco, das in vielen unserer Fonds vertreten ist, deutlich einbrach. Man hatte die Veröffentlichung der Ergebnisse aufgrund von Bilanzierungsproblemen verschoben.

Wir haben Adecco reduziert sowie in Nokia, Alcatel und Ericsson zugekauft. Ferner wurden im Stahlunternehmen Arcelor Gewinne mitgenommen und BMW aufgrund von Währungsbesorgnissen reduziert.

Großbritannien: Dies war ein interessanter Start in das Jahr. Es gab erneut Kaufinteresse an Risikopapieren und sowohl die Unternehmensgewinne als auch sich restrukturierende Firmen zogen an. Mittelgroße Werte tendierten in der letzten Woche stark überdurchschnittlich. Der FTSE Mid 250-Index stieg in GBP 1,4 Prozent an, während der FTSE 100-Index ähnlich stark sank. Dies ist für unsere Fonds, die weiter auf mittelgroße Werte und sich restrukturierende Firmen ausgerichtet sind, eine gute Nachricht.

Obwohl der Gewinntrend im Allgemeinen gut ist, wirkt sich die jüngste USD-Schwäche auf die Gewinne von Firmen, die in USD abrechnen, allmählich leicht negativ aus. Unsere Positionen sind auf Unternehmen ausgerichtet, bei denen diese Folgewirkungen durch die Vorteile einer stärkeren US-Wirtschaft ausgeglichen werden.

Die Handelsmeldungen für die Weihnachtsfeiertage fielen erwartungsgemäß uneinheitlich aus, denn während sich Next, Morrison und Tesco gut entwickelten, geriet Sainsburys unter Druck.

Innerhalb unserer Portfolios haben wir unsere Positionen in asiatischen Banken zwar reduziert, aber eine Übergewichtung beibehalten.

Japan: Der JPY tendierte in dieser Woche zum USD kaum verändert und schloss etwas schwächer bei 106,51. Der TOPIX legte im Wochenverlauf in JPY um 0,6 Prozent zu, während der JASDAQ 3,4 Prozent anzog.

Unsere Fonds bleiben in zyklischen Titeln ganz allgemein über- sowie in Konsumwerten untergewichtet. Wir haben jedoch auf Branchen- und Einzelwertebene zahlreiche Veränderungen vorgenommen.

Die Baubranche wurde auf ein neutrales Niveau angehoben. Dies erfolgte hauptsächlich mittels Immobilientiteln. Gleichzeitig haben wir unsere Gewichtung im Segment Einzelhandel aufgrund der guten Stimmungslage der Verbraucher und wegen des attraktiven Bewertungsniveaus ebenfalls angehoben.

Um diese Maßnahmen zu finanzieren, haben wir unsere Positionen in der Automobilbranche, die unserer Meinung nach weiter die Auswirkungen eines festen JPY spüren wird, reduziert.

Asien & Schwellenländer: Die asiatischen Märkte entwickelten sich in der letzten Woche gut. Der FTSE World Asia ex. Japan-Index beendete die Börsenwoche in USD 2,7 Prozent fester.

Wir haben unsere Positionen in Telekommunikationstiteln, die wahrscheinlich von einem höheren Binnenkonsum profitieren werden, erhöht. Zukäufe waren beispielsweise SK Telecom in Korea sowie China Mobile.

Wir haben auch den indonesischen Automobilwert Astra International aufgestockt. Ebenso wie in China wird die Nachfrage nach Autos auch in Indonesien stark wachsen, da die Einkommen steigen.

Unsere Übergewichtung in der Immobilienbranche Hongkongs erweist sich als vorteilhaft, weil die Deflation weiter sinkt. Wir haben unsere Gewichtung durch den Kauf von New World China Land weiter verstärkt.

In den übrigen Schwellenländermärkten haben wir das Beta unserer Fonds erhöht, da sich ein Kaufinteresse an Risikopapieren entwickelt

Anleihen: Die Wirtschaftsberichte aus den USA bestimmten in dieser Woche die Märkte für Staatsanleihen, und die überraschend schwachen Beschäftigtenzahlen lösten in Staatsanleihen eine Rallye aus.

Wir glauben aber, dass diese Daten nicht zu den jüngsten Veröffentlichungen passen. Deshalb erwarten wir nicht, dass Staatsanleihen weiter anziehen werden. Statt dessen gehen wir von einer Fortsetzung der jüngsten Entwicklung innerhalb eines Handelskorridors aus. Da die Renditen nun am unteren Ende dieses Korridors tendieren, haben wir unsere Übergewichtung in britischen Staatsanleihen beendet und die Duration bei Staatsanleihen reduziert.

Der Markt für Unternehmensanleihen mit Investmentstatus verzeichnete eine trübe Woche, denn die Meldungen zu Adecco, Standard Life und Shell belasteten die Kurse.

Hochzins- und Schwellenländeranleihen entwickelten sich wesentlich besser, weil die hohe Nachfrage das nur begrenzte Angebot übertraf. Wir bleiben in beiden Segmenten übergewichtet.

Quelle: Threadneedle

Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 70 Mrd. Euro. Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.

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