Kommentar
09:43 Uhr, 11.12.2003

Threadneedle - Market Wrap Up

USA: Der breite US-Markt tendierte in dieser Woche zwar kaum verändert, aber Gewinnmitnahmen bei Aktien mit einem höheren Beta kurz vor Jahresende sorgten dafür, dass sich der NASDAQ-Index unterdurchschnittlich entwickelte. Der S&P 500- und der NASDAQ-Index beendeten die Woche in USD 0,1 bzw. 2,1 Prozent niedriger.

Das wichtigste Gesprächsthema war die Schwäche des US-Dollars. Dadurch wurden Exportunternehmen favorisiert, da diese von einem schwachen US-Dollar profitieren. Wir glauben nicht, dass der US-Dollar von seinem derzeitigen Niveau noch wesentlich stärker nachgeben wird. Die Ausrichtung unserer Portfolios auf eine Erholung der Weltwirtschaft hat aber zur Folge, dass wir in Exportunternehmen nichtsdestotrotz stark vertreten sind.

Bei den Aktivitäten auf Portfolioebene haben wir die Energiebranche - hauptsächlich Öldienstleister - angehoben. Wir glauben, dass diese Unternehmen profitieren werden, wenn sich die Industrienachfrage erholt. Dieser Trend wurde in dieser Woche auch durch hohe Auftragseingänge für Maschinenbauteile aus Japan bestätigt.

Europa: Europäische Aktien gaben in EUR in dieser Woche leicht nach. Der FTSE World Europe ex. UK-Index notierte zum Ende der Woche in EUR 0,7 Prozent schwächer.

Der Euro zog gegenüber dem US-Dollar zuletzt deutlich an. Diese Stärke gegenüber dem US-Dollar ist insbesondere eine Belastung für den breiten Markt, da sie das Gewinnpotenzial der Exportunternehmen belastet. Dieses Thema war für Anleger in europäischen Aktien in dieser Woche Anlass zur Besorgnis und schwächte die veröffentlichten positiven Daten bezüglich der Binnenkonjunktur wieder stark ab.

Wir glauben, dass die sich erholende Weltwirtschaft ausreichend Zusatznachfrage generieren wird, um die negativen Währungsauswirkungen auf die Gewinne auszugleichen. Deshalb behalten wir die zyklische Ausrichtung unserer Portfolios bei.

Japan: Japanische Aktien hatten in dieser Woche mit einem steigenden Yen zu kämpfen. Der TOPIX- und der JASDAQ-Index beendeten die Woche in JPY 2,5 bzw. 4,2 Prozent schwächer.

Die Stärke des Yen gegenüber dem US-Dollar erschwert derzeit Exporteuren das Leben, wobei IT-Titel in dieser Woche den Großteil dieser Entwicklung zu ertragen hatten. Automobiltitel entwickelten sich besser, weil der Markt zu der Schlussfolgerung gekommen ist, dass Zugewinne von Marktanteilen in den USA die Belastung der Gewinne durch die Währungsentwicklung ausgleichen werden.

Wir bleiben innerhalb unserer Fonds in Exportunternehmen übergewichtet, da wir glauben, dass sich der US Dollar vom aktuellen Niveau nicht weiter abschwächen und die Erholung der Weltwirtschaft in 2004 anhalten wird.

Was die Binnenkonjunktur betrifft, so gab es in dieser Woche zwar widersprüchliche Signale, aber einige Anzeichen deuten auf eine weitere schrittweise Verbesserung der konjunkturellen Entwicklung hin.

Großbritannien: Am britischen Markt kam es im Hinblick auf die jüngste Entwicklung in dieser Woche zu einer Trendwende. Marktbreite Titel gaben nach, wohingegen mittelgroße Werte leicht anstiegen. Der FTSE 100-Index beendete die Woche in GBP 1,1 Prozent schwächer, während der FTSE 250-Index um 0,2 Prozent anstieg.

Kurz vor Jahresende ist die Stimmungslage am Markt im großen und ganzen positiv. So gibt es eine Vielzahl von Nachrichten - sowohl reale als auch vermeintliche - bezüglich Übernahmen und Fusionen. Positive Tendenzen gab es in dieser Woche bei den noch anstehenden Transaktionen von Canary Wharf und Safeway. Gleichzeitig sorgte das deutsche Kaufinteresse am Flughafenbetreiber TBI dafür, dass dessen Aktienkurs stark anzog.

Wir haben unsere Prognosen der Unternehmensgewinne in Großbritannien für 2004 zuletzt angehoben. Wir erwarten nun, dass der Markt seine Prognosen in den kommenden Monaten ebenfalls anheben wird. Aufgrund steigender Gewinne, vernünftiger Bewertungsniveaus und anhaltender M&A-Aktivitäten könnte der Markt im Jahre 2004 ansteigen.

Asien & Schwellenländer: Die Aktienkurse in Asien stiegen in dieser Woche leicht an. Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index beendete die Woche in USD 0,5 Prozent fester.

Weitere Hinweise auf eine allgemeine, weltweite Konjunkturerholung führten dazu, dass die Branchen Öl und Rohstoffe im Wochenverlauf überdurchschnittlich tendierten. Die steigenden Metall- und Ölpreise trugen ferner dazu bei, australische Rohstofftitel zu stützen, obwohl die Leitzinsen in Australien weiter angehoben wurden.

Der Börsengang von China Life wird nach den Erwartungen in dieser Woche bereits einen Tag vor dem ursprünglichen Zeitplan abgeschlossen sein. Damit wird die größte Neuemission in diesem Jahr hinter uns liegen. Wir halten diese Aktie für attraktiv aufgrund ihrer starken Position am Binnenmarkt und weil sie uns den raren Zugriff auf die chinesische Finanzbranche ermöglicht sowie eine Absicherung gegen möglicherweise steigende chinesische Leitzinsen bietet. Aufgrund dieser Faktoren haben wir uns an dieser Emission beteiligt.

Anleihen: Die US-Wirtschaftsdaten fielen in dieser Woche etwas uneinheitlich aus. Die unerwartet schwachen Beschäftigtenzahlen widersprachen der besseren Arbeitslosenquote. Trotz der deutlichen Ausschläge wegen dieser Veröffentlichungen pendelte der Markt auf Tagesbasis nach wie vor innerhalb eines Handelskorridors. Wir haben an den extremen Enden dieses Korridors weiter flexibel Transaktionen durchgeführt.

In den USA tritt in dieser Woche das FOMC zusammen. Obwohl eine Veränderung der Leitzinsen äußerst unwahrscheinlich ist, werden wir die genauen Äußerungen der Wortwahl im Hinblick auf eine Veränderung beobachten. Der Markt möchte eine Bestätigung, dass die Leitzinsen noch eine Zeit lang unverändert beibehalten werden.

Unternehmensanleihen mit Investmentstatus sowie Hochzins- und Schwellenländeranleihen haben sich in dieser Woche aufgrund der sehr guten technischen Situation und den günstigen Fundamentaldaten positiv entwickelt. Hochzinsanleihen verzeichneten ferner positive Nachrichten von Cable & Wireless sowie BSkyB. Wir haben einen Teil unserer Positionen zwar leicht reduziert, bleiben aber zuversichtlich gestimmt.

Quelle: Threadneedle

Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 70 Mrd. Euro. Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.

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