Kommentar
12:57 Uhr, 06.11.2003

Threadneedle - Market Wrap Up

Europa: Europäische Aktien entwickelten sich in dieser Woche trotz des hohen Emissionsvolumens erfreulich. Der FTSE World Europe ex. UK-Index stieg in EUR um 4,1 Prozent an.

Bei den Unternehmensergebnissen beginnt der Markt nun zwischen Unternehmen zu unterscheiden, die ein Gewinnwachstum durch Kostensenkungen erzielen und Firmen, die ein Einnahmenwachstum generieren.

So tendierten France Telecom, Alcatel und Ericsson nach der Ankündigung guter Zahlen aufgrund von Kostensenkungen seitwärts, während Pernod Ricard wegen eines organischen Wachstums von 9 Prozent seit Jahresbeginn deutlich anzog. Wir erwarten, dass dieses Interesse am Umsatzwachstum anhält.

Auf Fondsebene haben wir die Gewichtungen des Stahlunternehmens Arcelor und der Zeitarbeitsagentur Randstad angehoben. Wir haben auch in den Versicherungen ING und Allianz zugekauft.

USA: Diese Woche wurde durch die Veröffentlichung der BIP-Daten für das III. Quartal, die auf Quartalsbasis mit einem Plus von 7,2 Prozent p.a. wesentlich höher als erwartet ausfielen, bestimmt. Dies trug dazu bei, dass der S&P 500- und der NASDAQ-Index in USD um 2,7 bzw. 4,5 Prozent zulegten.

Im Rahmen der BIP-Zahlen haben uns die Investitionsausgaben besonders beeindruckt. Ein Anstieg der Investitionsausgaben ist als wichtige Unterstützung für den anhaltenden Anstieg des Marktes zu sehen.

Bei den Gewinnmeldungen in dieser Woche gab Boeing für das nächste Jahr stabile Lieferzahlen bekannt, während Exxon schwache Produktionszahlen vermeldete. Wir glauben, dass sich dies in den nächsten 12 Monaten bessern muss. In Erwartung davon haben wir im Bereich Öldienstleister zugekauft.

Ferner haben wir unsere starke Untergewichtung in Telekommunikationstiteln auf ein moderat untergewichtetes Maß erhöht, da die Zukunftsaussichten für 2004 nicht mehr so trübe aussehen.

Großbritannien: Die weltweit besseren Wirtschaftsdaten trugen dazu bei, dass der britische Markt in dieser Woche anzog. Der FTSE 100-Index schloss in GBP 1,9 Prozent fester bei 4.333 Indexpunkten.

Teile des Marktes sind aufgrund der Aussichten auf höhere Leitzinsen aber nach wie vor sehr nervös. Am meisten leiden darunter auf den Verbraucher ausgerichtete Firmen wie Bauunternehmen, Hypothekenbanken und Einzelhändler, die hochwertige Güter anbieten.

Außerdem wurden viele Wirtschaftsnachrichten publiziert. Bei den Gewinnen gab WPP moderate Einnahmen und einen zuversichtlichen Ausblick bekannt. Whitbread beeindruckte ebenfalls, dagegen enttäuschte aber Abbey National. Gleichzeitig hielten die Aktivitäten im Bereich der Unternehmensübernahmen und -fusionen an. Rexam gab Pläne bekannt, den brasilianischen Dosenhersteller Latasa zu übernehmen. Wir glauben, dass dies eine gute Entscheidung ist und haben unsere Gewichtung in Rexam erhöht.

Außerdem haben wir unsere Gewichtung in Vodafone auf ein untergewichtetes Maß reduziert und auch den Versicherer Aviva verringert. Boots, welches sich derzeit restrukturiert, haben wir dagegen zugekauft.

Japan: Japanische Aktien stiegen in dieser Woche stark an. Der TOPIX- und der JASDAQ-Index legten in JPY 1,0 bzw. 1,2 Prozent zu.

Der schwächere Yen beflügelte die Wertentwicklung marktbreiter Exportunternehmen wie Toyota, die auch beeindruckende Zugewinne beim Marktanteil in den USA bekannt gaben. Wir haben in Toyota einige Gewinne mitgenommen und in die attraktiver bewertete Alternative Honda umgeschichtet.

Die Veröffentlichungsphase der Unternehmensergebnisse hält an. Während eine Vielzahl von Unternehmen aufgrund von Kostensenkungen Gewinne vermeldeten, weisen einige frühzyklische Unternehmen auch auf ein Umsatzwachstum hin. Der Fokus auf Kosteneinsparungen hält an, obwohl sich sowohl der Markt als auch die Wirtschaft verbessern. Wir beurteilen dies als sehr positiv. Die Daten zur Industrieproduktion und zur Stimmungslage unter den kleineren Unternehmen fielen in dieser Woche beeindruckend aus.

Asien & Emerging Markets: Ausländische Mittelzuflüsse trieben die asiatischen Märkte in dieser Woche weiter nach oben. Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index legte in USD 2,1 Prozent zu.

Die Liquidität ist nach wie vor sehr hoch, und Neuemissionen werden extrem stark nachgefragt. So wurde beispielsweise eine kleinere Emissionen in dieser Woche um das 300-fache überzeichnet. Wir haben uns an einer größeren Neuemission des Hongkonger Versicherers PICC beteiligt - auch diese war überzeichnet, jedoch nicht in diesem extremen Ausmaß.

Unsere Fonds behalten ihre zyklische, auf Wachstum ausgerichtete Strategie bei. Diese Ausrichtung ist in dieser Woche weiter bekräftigt worden, da die koreanischen Exportzahlen besser als erwartet ausfielen.

Darüber hinaus sind wir für Russland zuversichtlich gestimmt und gehen davon aus, dass der Rücktritt von Mikhail Khodorkovsky als CEO von Yukos einen Schlussstrich unter dieser Affäre ziehen wird. Wir behalten die Entwicklung jedoch weiterhin genau im Auge.

Rentenmärkte: Die unerwartet guten BIP-Zahlen haben die Zurückhaltung an der Zinsfront seitens der US-Notenbank in dieser Woche etwas überschattet. Das überraschende Wachstum war für Staatsanleihen ein schwieriges Umfeld und hatte einen allgemeinen Anstieg der Renditen zur Folge.

In der nächsten Woche stehen Sitzungen der Europäischen Zentralbank und des Geldmarktpolitischen Ausschusses (MPC) in Grossbritannien an. Wir gehen davon aus, dass die EZB die Zinsen unverändert beibehalten und das MPC sie um 0,25 Prozent anheben wird. Die Äußerungen des MPC werden genau analysiert, ob sich die Zinsen nun auf einem allgemeinen Aufwärtstrend befinden (wovon wir nicht ausgehen).

Bei Unternehmensanleihen ist die technische Lage nach wie vor sehr gut, da die Nachfrage in allen Segmenten über dem Angebot liegt. Hochzinsanleihen verzeichnen weiter die stärkste Nachfrage und entwickeln sich deshalb nach wie vor am besten. Wir bleiben in Hochzinsanleihen übergewichtet.

Quelle: Threadneedle

Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 70 Mrd. Euro. Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.

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