Kommentar
14:08 Uhr, 24.09.2003

Threadneedle - Market Wrap Up

Großbritannien: Der FTSE 100-Index gab in GBP um 0,7 Prozent nach, während der FTSE Mid 250-Index im Wochenverlauf 1,6 Prozent einbüßte.

Tesco und Morrison legten in der letzten Woche gute Ergebnisse vor. Sie wurden durch das unerwartet gute Wetter positiv beeinflusst. Tesco ist einer unserer Top 20-Titel, und das Unternehmen ist im Rahmen unserer Portfolios derzeit übergewichtet.

In der letzten Woche haben wir unsere Ausrichtung auf Bankentitel durch Zukäufe in RBOS und Barclays angehoben. Beide waren vom Markt deutlich zurückgestuft worden und sind derzeit attraktiv bewertet. • Nach enttäuschenden Meetings mit den Unternehmensleitungen von ICI und Vodafone haben wir unsere Gewichtung beider Unternehmen in unseren Portfolios reduziert.

Die Ausrichtung auf Asien bleibt innerhalb unserer Portfolios ein wichtiges Thema. Mit am stärksten übergewichtet sind wir in HSBC.

USA: Der S&P 500-Index verlor im Wochenverlauf in USD 1,6 Prozent. Der NASDAQ gab in USD 2,3 Prozent ab.

Der US-Dollar näherte sich gegenüber dem Yen einem 3-Jahrestief, da das G7-Gipfeltreffen vom Wochenende weniger Interventionen bei den Wechselkursen seitens der asiatischen Regierungen verlangte.

In dieser Woche stehen zwar kaum Wirtschafts- und Gewinnmeldungen an, jedoch werden rege Aktivitäten im Bereich Unternehmensübernahmen und -fusionen weiter für Meldungen sorgen. Time Warner hat mit dem britischen Unternehmen EMI Gespräche über seine Sparte Warner Music aufgenommen. Ferner hat die InterActive Corp, der größte Online-Dienstleister des Landes, für 665 Mio. USD den Kauf der Internetseite des Discounteinzelhandels Hotwire angekündigt.

Im Wochenverlauf haben wir in den Branchen Gesundheitswesen und Technologie weiter Gewinne mitgenommen.

Europa: Der FTSE World Europe ex. UK-Index gab im Wochenverlauf in EUR 2,2 Prozent ab.

In der letzten Woche haben wir in der Technologiebranche weiter Gewinne mitgenommen und sind im Segment Hardware nun untergewichtet. Das Bewertungsniveau dieses Marktsegments war auf ein extremes Niveau angestiegen.

Wir haben Banken - und zwar insbesondere Privatkundenbanken, die attraktiv bewertet sind - zugekauft und sind in dieser Branche nun übergewichtet. UBS und Credit Suisse sind die von uns bevorzugten Titel von Investmentbanken.

Unsere Portfolios sind nach wie vor zyklisch ausgerichtet. Jedoch konzentrieren wir uns momentan auf das Bewertungsniveau, da einige zyklische Titel und Branchen mittlerweile sehr teuer geworden sind. Es ist wichtig, erneut zu untersuchen, ob deren extremes Bewertungsniveau auch in Zukunft gerechtfertigt ist. Wir haben dort Gewinne mitgenommen, wo es nicht zu rechtfertigen war.

Japan: Sowohl marktbreite als auch kleinere japanische Unternehmen entwickelten sich in der letzten Woche in JPY gut. Der TOPIX-Index und der JASDAQ legten 1,4 bzw. 1,6 Prozent zu.

Japans Premierminister Junichiro Koizumi kündigte eine umfangreiche Kabinettsumbildung an, nachdem er bei den Wahlen zum Parteivorsitz der Liberal-Demokratischen Partei vom Wochenende einen durchschlagenden Sieg errungen hatte. Koizumi teilte mit, dass er diesen Vorteil zur Auflösung des Parlaments und zur Neuwahl des Unterhauses nutzen würde. Die Neuwahl wird wahrscheinlich im November stattfinden.

Der deutliche Aufwärtstrend der Bankenbranche kam am Montag zum Stillstand, nachdem die G7-Staaten weniger Interventionen bei den Wechselkursen seitens der asiatischen Regierungen gefordert hatten.

Asien & Emerging Markets: Der FTSE Asia Pacific ex. Japan-Index verlor im Wochenverlauf in USD 0,9 Prozent.

Die asiatischen Exporteure gerieten stark unter Druck. Dies traf nach dem G7-Kommuniqué, das wegen flexibler, festerer Wechselkurse in Asien Druck gemacht hat, insbesondere auf Korea zu. Die asiatischen Notenbanken werden erwartungsgemäß darauf hinarbeiten, dass ihre Währungen so wettbewerbsfähig wie möglich bleiben.

Unsere asiatischen Fondsmanager hielten in der letzten Woche in Hongkong ein sehr erfolgreiches Meeting mit der Unternehmensleitung von HSBC ab. Dies bestätigte unsere positive Einschätzung für das Unternehmen und die Region.

Die von uns innerhalb der Region bevorzugten Märkte sind Hongkong, Singapur und Taiwan.

Der brasilianische Bovespa-Index legte im Wochenverlauf in Real 1,8 Prozent zu.

Anleihen: Die europäischen Märkte für Staatsanleihen koppelten sich nach dem G7-Kommuniqué vom Markt für US-Staatsanleihen ab. Die Rendite von US-Staatsanleihen legte zu, während die deutscher Bundesanleihen sank. Diese Entwicklung deutet auf die Erwartung hin, dass der EUR gegenüber dem USD ansteigen wird. Dies hätte dann in Europa eine niedrigere Inflation und niedrigere Zinssätze zur Folge. Unsere Reaktion darauf war der Verkauf einiger US-Staatsanleihen und der Kauf von Bundesanleihen.

Im Hinblick auf Unternehmensanleihen mit Investmentstatus sind wir der Auffassung, dass sich die überdurchschnittliche Wertentwicklung von Telekommunikations-Anleihen ihrem Ende nähert, und wir haben unsere Positionen weiter reduziert.

Am Markt für Hochzinsanleihen kommt es mittlerweile zu mehr Neuemissionen als erwartet. Die Investment-Qualität dieser neuen Anleihen ist jedoch uneinheitlich.

Quelle: Threadneedle

Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 70 Mrd. Euro. Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.

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