Kommentar
14:03 Uhr, 12.02.2004

Threadneedle favorisiert Industrietitel

Großbritannien: Der britische Markt legte in dieser Woche leicht zu. Der FTSE 100-Index notierte in GBP 1,2 Prozent fester bei 4.434 Punkten, während der FTSE Mid 250-Index in GBP um 1,3 Prozent anstieg.

Die konjunkturelle Erholung, Restrukturierungen und Unternehmen, die Kosten einsparen, bleiben für unsere Portfolios die drei entscheidenden Themen. Kosteneinsparende Unternehmen, wie British Airways und Reuters haben bekannt gegeben, dass ihre Umsätze wieder ansteigen, und die Auswirkungen dieser Erholung durch Kostensenkungen weiter deutlich verstärkt werden. Wir glauben, dass diese beiden Unternehmen demnächst noch mehr gute Nachrichten verkünden werden.

Was die Restrukturierungen betrifft, profitieren Firmen wie Lonmin, RMC und mm02 von ihren sehr guten lokalen Franchise-Niederlassungen sowie von ihren neuen und gestärkten Managementteams. Diese Unternehmen repräsentieren einen versteckten Wert, der dem Markt bis jetzt noch nicht aufgefallen ist. Sobald dies geschieht, werden die Aktienkurse entsprechend ansteigen.

Unsere stärksten Untergewichtungen sind zwar nach wie vor große Ölgesellschaften und Konsumtitel, aber wir haben begonnen, das letztgenannte Marktsegment einer Neubewertung zu unterziehen.

USA: US-Aktien tendierten in dieser Woche kaum verändert. Der S&P 500 stieg im Wochenverlauf in USD um 0,4 Prozent an, während der NASDAQ-Index in USD 0,1 Prozent abgab.

Der USD notiert gegenüber dem GBP derzeit auf seinem niedrigsten Niveau seit dem Großbritannien 1992 aus dem europäischen Wechselkurssystem ausgetreten ist. Gegenüber dem EUR hat der USD seit seinem Hoch vor dreieinhalb Jahren über 50 Prozent verloren. Der schwache USD trägt dazu bei, die konjunkturelle Erholung anzukurbeln und stützt die grundsätzlich zyklische Ausrichtung unserer Portfolios.

Industrietitel zählen nach wie vor zu unseren favorisierten Branchen. Da die Liquiditätsreserven der US-Unternehmen allgemein zu hoch sind und die Regierung die Firmen ermutigt, Investitionen zu tätigen, sind Investitionsausgaben ein wichtiges Thema.

Industrieunternehmen wie Grainger können hiervon profitieren. Dieses Unternehmen hat seinen Vertrieb verbessert, die Gewinnmargen erhöht, die Unternehmensergebnisse machen im Vergleich zum letzten Jahr einen günstigen Eindruck und das Unternehmen wird auf einem günstigen Bewertungsniveau gehandelt. Wir haben diesen Titel innerhalb unserer Fonds in den letzten Wochen aufgestockt.

Europa: Die Aktienmärkte verzeichneten in dieser Woche einen moderaten Anstieg. Der FTSE World Europe ex. UK-Index stieg in EUR um 0,9 Prozent an.

Die Investitionsausgaben der Unternehmen, die konjunkturelle Erholung und der operative Hebel sind nach wie vor die entscheidenden Themen unserer Fonds. Dies hat übergewichtete Positionen in zyklischen Marktsegmenten zur Folge.

Unsere größte Position ist die Technologiebranche, in der die jüngsten Aufstockungen in Telekommunikationsunternehmen wie Nokia und Ericsson Früchte zu tragen beginnen. Die letztgenannte Firma hat die Gewinnerwartungen in dieser Woche deutlich übertroffen.

Einige Analysten behaupteten, dass alle guten Nachrichten in den Kursen der zyklischen Marktsegmente bereits vollständig enthalten sind und viele Aktien angesichts eines festen Euros Probleme haben werden. Wir stimmen damit zwar nicht überein, behalten aber sowohl das Bewertungsniveau als auch die Währungen weiter genau im Auge.

Japan: Japanische Aktien tendierten in dieser Woche schwach. Der auf marktbreite Titel ausgerichtete TOPIX-Index und der eher durch kleinere Werte bestimmte JASDAQ-Index beendeten die Woche in JPY 2,4 bzw. 0,9 Prozent schwächer.

Da sich die Weltwirtschaft allgemein weiter auf einem Aufwärtstrend befindet und sich die einheimischen Wirtschaftsdaten verbessern, behalten unsere Fonds ihre allgemeine Tendenz in Richtung konjunktursensitive Titel bei.

Das Chemieunternehmen Shin-etsu, der Industrietitel Mitsubishi Corp, die Rohstoffaktie Nippon Steel und der Einzelhändler Fast Retailing zählen zu den Positionen, mit denen wir diesen Wirtschaftstrend nutzen wollen.

Unsere Fonds sind derzeit in Nahrungsmitteln und Banken weiter untergewichtet, obwohl wir im letztgenannten Segment derzeit einige Positionen halten.

Asien & Schwellenländer: Die Aktienkurse in Asien stiegen in dieser Woche an. Der FTSE World Asia Pacific ex. Japan-Index legte in USD 2,9 Prozent zu.

Der Anstieg in einheimische Anlagemöglichkeiten bleibt für uns in Asien ein wichtiges Thema. Die Immobilienbranche in Hongkong ist ein gutes Beispiel hierfür. Nachdem Hongkong früher eine der teuersten Städte weltweit war, ist Hongkong derzeit die 17. teuerste Stadt für Industrie-Immobilien. Die Transaktionen steigen aber allmählich an, und es entwickelt sich beim Angebot ein Engpass. Die Anhebungen spiegeln sich bereits bei den Nettoinventarwerten der Immobilienunternehmen wider, und diese werden sich wahrscheinlich bald auch auf die Aktienkurse auswirken. Wir bleiben in Hongkong übergewichtet.

Unsere andere entscheidende regionale Übergewichtung ist Korea. Die anhaltende globale Konjunkturerholung sorgt dafür, dass die Exportvolumina hier deutlich wachsen.

Anleihen: Die Fundamentaldaten haben sich kaum verändert. Die Wirtschaftswachstumszahlen sind zwar weiter hoch, aber dies muss sich noch in einem US-Beschäftigungswachstum widerspiegeln. Gleichzeitig tendiert die inflationäre Entwicklung weltweit nach wie vor sehr moderat.

Die Bank of England hat die britischen Leitzinsen in dieser Woche um weitere 0,25 Prozent angehoben, da sie versucht, die Entwicklung am Immobilienmarkt zu bremsen. Wir halten an der Auffassung fest, dass weitere Zinsanstiege von nun an begrenzt ausfallen werden.

Gegenüber Hochzinsanleihen sind wir weiterhin zuversichtlich gestimmt, und wir halten die Verkaufswelle dieser Woche nach dem sehr festen Jahresbeginn dieser Anlageklasse für gesund.

Quelle: Threadneedle

Die britische Fondsgesellschaft Threadneedle Investments wurde 1994 gegründet und hat in Deutschland derzeit 26 Fonds im Angebot. Das verwaltete Anlagevolumen beträgt rund 72 Mrd. Euro. Die Gesellschaft verdient sich regelmäßig Höchstnoten von verschiedenen Rating-Agenturen.

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