TESLA - Hat der große "Big Short"-Investor wieder einmal recht?
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"The Big Short" - eine der legendärsten Börsenfilme die es je gegeben hat. Der dortige Protagonist Michael J. Burry, gespielt von Christian Bale, erkannte frühzeitig die Blase am Häusermarkt und sah so die bisher größte Finanzkrise der Weltgeschichte im Jahr 2007/08 voraus. Dies war jedoch nicht nur im Film so, tatsächlich vollzog sich diese Geschichte. Gefeiert für diese Weitsicht sollte Michael J. Burry in die "Hall of Fame" der Börseninvestoren Einzug erhalten. Wie Ende Mai bekannt wurde, ist der Starinvestor nun eine neue Wette eingegangen. Sein Gegner ist niemand geringeres als Elon Musk. Hierüber berichtete bereits mein Kollege Oliver Baron.
"Am Ende des ersten Quartals hatte Burrys Investmentfirma Scion Asset Management Put-Optionen auf 800.100 Tesla-Aktien im Depot. Dies entspricht einem Wert der zugrunde liegenden Tesla-Aktien von rund 534 Millionen Dollar. "
Um dies einordnen zu können: Diese Summe entspricht im Vergleich rund 40 % des Hedgefonds-Vermögens (1,35 Mrd USD).
Burry hatte sich bereits im Februar pessimistisch geäußert und sagte ein Kurs unter 100 USD wäre möglich. Für ihn sei der Hauptgrund der Spekulation die massive Überbewertung der Aktie. Des Weiteren sieht er die hohe Abhängigkeit vom Umweltzertifikate-Verkauf kritisch, da die Nachfrage nach diesen durch die boomende E-Auto-Produktion rückläufig sei. Ein wichtiger Punkt, da Tesla im ersten Quartal satte 518 Mio USD Umsatz hiermit erzielte. Desweiteren gab es Beschwerden chinesischer Käufer über Qualitätsmängel, was für den unheimlich wichtigen chinesischen Absatzmarkt als kontraproduktiv zu werten ist. Diese Liste lässt sich noch weiterführen. Bitcoin-Handel inklusive fallender Bitcoin-Preise, Engpässe bei Chips, Twitter-Feldzüge von Musk und und und.. Viele Argumente, die klar gegen Tesla sprechen. Wie das Unternehmen und vor allem die Aktie in den letzen Jahren jedoch immer wieder bewiesen haben, spielen solche Argumente bei Anlegern oftmals eine nebengeordnete Rolle. "KGV von 151? Einfach Kaufen!" ist die Devise von so manchem Marktteilnehmer. Deshalb sollten bei Tesla Short-Einstiegen grundsätzlich mit allem gerechnet werden, da hier Short-Squeezes gut und gerne mal alles überrennen.
Was aktuell jedoch ebenfalls gegen die Tesla-Aktie spricht, ist die charttechnische Entwicklung. Werfen wir hierzu einen Blick auf diesen.
Charttechnische Situation stützt Burry
Seit dem ATH bei 900,40 USD ist vom Zauber der Tesla-Aktie im Jahr 2021 wenig zu erkennen. Die Aktie korrigiert volatil und das in Form eines absteigenden Dreiecks. Hierbei handelt es sich um eine Formation, welche für einen mittelfristigen Abstieg spricht. Als die Meldung über Burrys Einstieg die Runde machte, legte die Tesla-Aktie (wie könnte es auch anders sein?) erstmal zu. Angekommen an der Abwärtstrendlinie bzw. der deckelnden Oberkante des Dreiecks wird nun gehadert. Angriffsversuche der Käufer werden unterdrückt und auch zum Wochenschluss können die Bullen kein Statement setzen.
Stützend auf der Unterseite fungieren EMA50 und eine kurzfristige Aufwärtstrendlinie, allerdings könnten diese im heutigen Handel endgültig fallen, nachdem sie bereits gestern fast gebrochen wurden. Vollzieht sich dies, dürfte es in den nächsten Wochen wieder turbulent werden und die Papiere zurück auf die Horizontalunterstützung bei 541,21 - 546,98 USD fallen. Hier würde die Spannung extrem ansteigen! Könnte der Bruch dieses Supports erreicht werden, würde tatsächlich ein mittelfristiges Sell-Signal ausgelöst werden. Würde im Folgenden auch noch die 500 USD-Marke geknackt werden, ergibt sich projektionstechnisch ein Korrekturpotenzial bis ≈320 USD. In Prozent würde dies einem Rücklauf von knapp 40 % entsprechen, vom aktuellen Kursniveau sogar rund 50 % (s. Wochenchart). Die charttechnische Situation spricht also aktuell wieder für Burry.
Würden Abgaben dennoch ausbleiben und es den Papieren hingegen gelingen den Abwärtstrend auf der Oberseite zu verlassen, so würde das Setup meines Kollegen Bernd Senkowski greifen und eine Rückkehr ans ATH wäre möglich.
Fazit: Michael Burry könnte erneut, wie bereits vor der großen Finanzkrise im Jahr 2007, richtig liegen. Fundamental ist bei der Tesla-Aktie nicht alles gold was glänzt und so mancher Gewinntreiber könnte sich nun als Bärentreiber erweisen. Diese Tatsachen unterstreichen die charttechnische Situation, welche aktuell für weitere fallende Kurse sprechen. Entscheidend hierfür wären weitere Verluste und ein Bruch des kumulativen Supports aus EMA50 und Aufwärtsterendlinie, was einen Short-Einstieg ermöglichen würde. Am 26.07 veröffentlicht Tesla die nächsten Quartalszahlen. Hier dürfte sich der Vorhang lüften, ob Tesla erneut liefern kann oder nun doch der große Fall des Rallystars beginnt.
Die hier vorgestellte Tradingidee lässt sich auch gut mit Hebelzertifikaten umsetzen. Für das präferierte bärische Szenario bietet sich z.B. die ISIN JN33WR mit einem moderaten Hebel von 5, KO-Schwelle 761,37 USD, Laufzeit Open End, Emittent JP Morgan an. Eine spekulativere Variante wäre die ISIN JN33WR mit einem relativ hohen Hebel von 11, KO-Schwelle 695,40 USD, Laufzeit Open End, Emittent JPMorgan. Das bullische Alternativ-Szenario könnte man zum Beispiel mit folgendem Produkt handeln: ISIN TT4R3F mit einem Hebel von 5, KO-Schwelle 525,68 USD, Laufzeit Open End, Emittent HSBC. |
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Schon interessant, seit dem 24.06.2021 gibt es sechs Besprechungen von TESLA hier. Teils neutral, teils vorsichtig optimistisch, teils abwartend pessimistisch.
Da fällt einem Abonnement des Premium-Dienstes die Auswahl nicht wirklich leicht….
"800.000 Puts im Wert von 534 Mio USD"
Haben die Puts 0,5 Mrd gekostet und sind ON Risk oder ist das lediglich der GEGENwert in Tesla Aktien = 800k Put * 550€ bei Einstieg? Würde ja sonst viel weniger auf dem Tisch liegen!?