Kommentar
22:15 Uhr, 27.04.2021

US-Verbraucher im Stimmungshoch - US-Immobilienpreise ziehen weiter an

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Bundesregierung hebt BIP-Prognose für 2021 an
  • ifo Exporterwartungen klettern auf Zehn-Jahres-Hoch
  • WHO: Corona-Pandemie intensiviert sich
  • Türkei verordnet sich Lockdown
  • Tesla erzielt bislang höchsten Quartalsgewinn
  • Bayer: Glyphosat und kein Ende
  • General Electric: Milliardenschwere Belastungen

Märkte

  • Der deutsche Aktienmarkt hat sich auch am Dienstag nur wenig von der Stelle bewegt. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 15.249,27 Punkten. Es fehlen bisher weiter frische Impulse, um die Anleger aus der Reserve zu locken, heißt es am Markt. Neuen Wind erwarten sich die Investoren von US-Quartalsberichten. So präsentieren heute nachbörslich in den USA die Tech-Schwergewichte Microsoft und Alphabet ihre Zahlen. Die angehobene BIP-Prognose der Bundesregierung verpuffte hingegen am Markt. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier rechnet nun mit einem Wachstum von 3,5 Prozent im laufenden Jahr. Bisher war ein Plus von 3,0 Prozent erwartet worden. Auch gute US-Wirtschaftsdaten konnten die Anleger nicht aus der Reserve locken.
  • Der S&P 500 beendete den Handel am Dienstag in Erwartung der Fed wenig verändert und ging mit einem marginalen Minus von 0,02 Prozent aus dem Handel. Außer UPS (+10,4 %) verloren die namhaften Unternehmen mit Quartalsreports größtenteils an Wert (Tesla -4,5 %, GE -0,6 %, 3M -2,6 %, Eli Lilly -2,7 %). Im Fokus stand heute eine spektakuläre Entwicklung beim CB Consumer Confidence Index, der im April von 109 auf fast 122 Punkte sprang. Nachbörslich sorgten Schwergewichte wie Microsoft (aktuell -2,9 %) oder Alphabet (+4,3 %) für Impulse.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der US-Elektroautobauer Tesla hat auf dem Gelände der geplanten Fabrik in Grünheide offenbar unterirdische Rohre ohne Genehmigung verlegt. „Die Einleitung eines Bußgeldverfahrens wegen des nicht zugelassenen Baubeginns wird geprüft", teilte die Sprecherin des brandenburgischen Umweltministeriums, Frauke Zelt, mit. Die Untere Wasserbehörde des Landkreises Oder-Spree habe bei einer Kontrolle am 25. März festgestellt, dass Untergrundleitungen verlegt wurden, für die es noch keine Zulassung gegeben habe.
  • Die Lufthansa hält an Flugverbindungen nach Indien trotz der chaotischen Corona-Lage auf dem Subkontinent weiter fest. „Mit unserem Flugangebot erhalten wir auch unter anderem eine geringe Mindestkonnektivität und geben damit insbesondere deutschen Bürgern und Bürgerinnen die Sicherheit, gesellschaftlich oder wirtschaftlich wichtige Aufgaben erledigen zu können oder nach Hause zu kommen", erklärte ein Unternehmenssprecher. Zudem würden die Frachtkapazitäten für notwendige Transporte genutzt.
  • Corona-Medikamente haben dem US-Pharmakonzern Eli Lilly im ersten Quartal Aufrieb beschert. Dennoch senkte der Konzern seine Jahresziele, weil er inzwischen von einem geringeren Nachfrageschub für seine Corona-Antikörpercocktails ausgeht als bisher. Von Januar bis März konnte Eli Lilly seine Erlöse um 16 Prozent auf knapp 6,8 Mrd. Dollar steigern. Unter dem Strich verdiente Eli Lilly mit 1,36 Mrd. Dollar rund 7 Prozent weniger als vor einem Jahr.
  • Der US-Mischkonzern 3M hat im ersten Quartal Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert. Unter dem Strich erzielte das Unternehmen einen Nettogewinn von 1,6 Mrd. Dollar und damit knapp ein Viertel mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz kletterte um 10 % auf rund 8,9 Mrd. Dollar. Mit den Werten schlug 3M die Schätzungen von Analysten.
  • Bei General Electric machte sich im vergangenen Quartal ein Milliardenverlust in der Jet-Leasingsparte bemerkbar, der zu einem unerwartet hohen Barmittelabfluss beitrug. Im ersten Quartal sanken die Umsätze um 12 Prozent auf 17,1 Mrd. Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Das bereinigte Ergebnis der industriellen Geschäfte sank um ein Fünftel auf 828 Mio. Dollar. Zur charttechnischen Einschätzung der Aktie: GENERAL ELECTRIC - Gewinn über, Umsatz unter den Erwartungen.
  • Apple ermöglicht seinen Kunden nun, das Nachverfolgen ihres Verhaltens quer über verschiedene Apps und Websites zu stoppen. Anbieter von iPhone-Apps müssen Nutzer künftig dafür ausdrücklich um Erlaubnis fragen. Die Analyse-Firma App Annie geht davon aus, dass 90 Prozent der Nutzer dieses Tracking ablehnen werden. Insofern treffen die Maßnahmen auf Widerstand in der Werbe-Welt. Facebook warnte, sie würden vor allem kleine und mittlere Unternehmen treffen, die auf personalisierte Werbung angewiesen seien.
  • Der Ölkonzern BP startet neue Aktienrückkäufe. Im zweiten Quartal sollen Aktien im Wert von 500 Mio. Dollar zurückgekauft werden, teilte das Unternehmen mit. Bereits Anfang April hatte der Konzern einen solchen Schritt angekündigt, nachdem er sein Ziel für den Schuldenabbau schneller als erwartet erreicht hatte.
  • Bei der Entwicklung klimaschonender Technologien ist nach einer Studie zweier europäischer Behörden die Autoindustrie international ganz vorne. Unter den 15 Unternehmen mit den meisten Patentanmeldungen für CO2-arme Technologien in den vergangenen zwei Jahrzehnten sind sechs Autokonzerne und sechs Zulieferer. Das haben das Europäische Patentamt (EPA) und die Energieagentur (IEA) in ihrer am Dienstag veröffentlichten Auswertung ermittelt.
  • Bei einem wichtigen Teil des Glyphosat-Vergleichs von Bayer ist es erneut zu einer Terminverschiebung gekommen. Die Anhörung bei dem zuständigen US-Bezirksrichter finde nun am 19. Mai und damit eine Woche später als geplant statt, sagte Vorstandschef Werner Baumann auf der heutigen Hauptversammlung des Konzerns. Ursache seien „ein terminliche Gründe". Fast drei Jahre sind seit dem ersten Urteil im US-Rechtsstreit um angebliche Krebsrisiken glyphosathaltiger Düngemittel vergangen, abgehakt ist das Thema für Bayer aber noch immer nicht. Wegen Milliarden-Rückstellungen für die Streitigkeiten und hoher Abschreibungen im Agrargeschäft gab es im vergangenem Jahr ein Verlust von mehr als 10 Mrd. Euro.
  • Der Oberste Gerichtshof der USA hat die Regierung in Washington um eine Stellungnahme in der Frage gebeten, ob der VW-Konzern von lokalen Regierungen in Florida und Utah im Emissionsskandal verklagt werden kann. Auf Volkswagen könnten unter Umständen neue Kosten in potenziell großer Höhe zukommen, wenn den Klagen in diesen Bundesstaaten stattgegeben wird.
  • Der Energiekonzern Uniper wird zuversichtlicher für das Gesamtjahr. Der Konzern jetzt ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) zwischen 0,8 und 1,05 Mrd. Euro. Bisher war das Management von 700 bis 950 Mio. ausgegangen. Im ersten Quartal lag das bereinigte Ebit nach vorläufigen Zahlen bei 730 Mio. Euro nach 651 Mio. ein Jahr zuvor. Grund sei der globale Energiehandel, der sich besser entwickelt habe als erwartet, teilte Uniper am Dienstag überraschend mit.
  • Die Beteiligung des Chemiekonzerns BASF, der Öl- und Gaskonzern Wintershall Dea, hat im ersten Quartal von höheren Öl- und Gaspreisen und größeren Produktionsmengen profitiert. „Wir sind mit viel operativem Schwung in das Jahr 2021 gestartet", sagte Unternehmenschef Mario Mehren laut Mitteilung. In den ersten drei Monaten des Jahres habe die Produktion mit 659.000 Barrel Öläquivalent pro Tag einen Rekord erreicht. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Explorationskosten (Ebitdax) schnellt um 47 Prozent auf 704 Mio. Euro nach oben. Unter dem Strich stand ein auf die Dea-Gesellschafter entfallender Gewinn von 153 Mio. Euro nach einem Verlust von 90 Mio. Euro im Vorjahr. Bereinigt um Sondereffekte wies das Unternehmen einen Überschuss von 171 Mio. Euro aus. BASF hält noch 67 Prozent an dem Joint Venture Wintershall DEA.
  • Im vergangenen Jahr sank die Zahl der Bankfilialen in Deutschland wegen der fortschreitenden Digitalisierung um 11,5 Prozent auf noch 23.588, wie die Bundesbank am Dienstag in Frankfurt berichtete. Insgesamt wurden in dem Jahr 3.079 Zweigstellen geschlossen, nach 1220 im Jahr 2019.
  • Der Anbieter von Kommunikations- und Sicherheitstechnik Funkwerk hat 2020 mit Gewinn abgeschlossen. Trotz gravierender Auswirkungen der Pandemie habe das börsennotierte Unternehmen ein solides Wachstum erzielt und sei im vergangenen Jahr ohne Kurzarbeit ausgekommen, teilte die Funkwerk AG am Dienstag mit. Der Konzernumsatz stieg um 4,1 Prozent auf 98,8 Mio. Euro.
  • Auch nach der Corona-Krise werden nach Einschätzung von Nestlé-Chef Mark Schneider die Menschen auf eine gesunde Ernährung achten. Das Gesundheitsbewusstsein in aller Welt habe mit der Pandemie zugenommen, sagte der Manager vor dem Internationalen Club Frankfurter Wirtschaftsjournalisten (ICFW). "Die Themen Immunität und Gewichtskontrolle werden sich auch nach der Pandemie halten." Auch werde in Zeiten von Homeoffice der Konsum zu Hause zunnehmen. Nestlé richtet sein Portfolio seit längerem auf den Gesundheitstrend aus. Erst am Montag bestätigte der Schweizer Lebensmittelkonzern Gerüchte, wonach er den US-Vitaminhersteller The Bountiful ganz oder teilweise übernehmen will. Das New Yorker Unternehmen handelt mit Vitaminen, Mineralien und pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln. Laut Medienberichten geht es um einen mittleren einstelligen Milliardenbetrag.
  • Der US-Elektroautobauer Tesla ist im ersten Quartal kräftig gewachsen und hat seinen bislang höchsten Quartalsgewinn erzielt. In den drei Monaten dieses Jahres verdiente das Unternehmen netto 438 Mio., wie es am Montag nach US-Börsenschluss mitteilte. Vor einem Jahr hatte Tesla nur ein leichtes Plus von 16 Mio. Dollar geschafft. Ein wichtiger Gewinnfaktor war abermals der Handel mit Abgaszertifikaten, die andere Autobauer benötigen, um ihre Emissionsbilanz aufzubessern. Die Konzernerlöse stiegen um 74 Prozent auf 10,4 Mrd. Dollar. Tesla lieferte im ersten Quartal 184.877 E-Autos aus - das entspricht im Vergleich zum Vorjahr mehr als einer Verdopplung.
  • Der Schweizer Industriekonzern und Siemens-Konkurrent ABB hat im ersten Quartal seinen Reingewinn um 34 Prozent auf 502 Mio. Dollar gesteigert, wie ABB am Dienstag mitteilte. Der operative Gewinn stieg gar um mehr als die Hälfte auf 959 Mio. Dollar, wobei die EBITA-Marge um 3,6 auf 13,8 Prozent anzog. Der Umsatz stieg gegenüber der Vorjahresperiode um 11 Prozent auf 6,90 Mrd. US-Dollar und der Auftragseingang um 6 Prozent auf 7,76 Mrd.
  • Die Großbank UBS hat im ersten Quartal trotz eines hohen Verlusts aus der Pleite des US-Hedgefonds Archegos ihren Überschuss um 14 Prozent auf 1,8 Mrd. Dollar steigern können, wie das Institut am Dienstag in Zürich mitteilte. Die Belastung aus dem Hedgefonds zog den Überschuss um 434 Mio. Dollar nach unten.
  • Der Diagnostik-Spezialist Stratec erwartet aufgrund des anhaltend hohen Bestellvolumens für die nächsten Monate ein „sehr dynamische Umsatzentwicklung. 2021 dürfte das Wachstum währungsbereinigt „mindestens im hohen einstelligen Prozentbereich" liegen, teilte das Unternehmen am Montagabend mit. Zuvor war Stratec von einem Umsatzwachstum „mindestens im mittleren einstelligen Prozentbereich" ausgegangen. Die adjustierte Ebit-Marge (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) soll nun bei 17,5 bis 18,5 Prozent liegen (zuvor: 17,0 bis 18,0 %).
  • Der Industrierecycler Befesa hat im ersten Quartal seinen Umsatz um 7,6 Prozent auf 192,6 Mio. Euro gesteigert. Die höheren Erlöse basierten vor allem auf Preisanhebungen für Zink sowie für Aluminiumlegierungen sowie größere Volumina bei Sekundäraluminium. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 45,6 Prozent auf 48,8 Mio. Euro.
  • Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) macht fast jede zweite Filiale der Tochter BW-Bank dicht. Von derzeit 100 Zweigstellen sollen bis Ende des kommenden Jahres 59 übrig bleiben, wie LBBW-Privatkundenchef Andreas Götz laut "Handelsblatt" erklärte. „Betriebswirtschaftlich können wir es uns nicht erlauben, Filialen dauerhaft aufrecht zu erhalten, wenn sie sich nicht rechnen.“

Konjunktur & Politik

  • Das vom Marktforschungsinstitut Conference Board ermittelte Verbrauchervertrauen in den USA ist im April von 109,0 Punkten auf 121,7 Zähler sprunghaft angestiegen. Analysten hatten mit einem deutlich schwächeren Zuwachs gerechnet.
  • In den 20 großen Metropolregionen der USA sind die Preise im Februar zum Vorjahresmonat um 11,9 Prozent gestiegen, wie aus dem S&P/Case-Shiller-Index hervorgeht. Im Vormonat hatte die Zuwachsrate 11,1 Prozent betragen. Im Monatsvergleich stiegen die Hauspreise im Februar um 1,2 Prozent. Die Hauspreise seien erneut stark gestiegen, sagte Craig Lazzara von S&P, das den Indikator verantwortet.
  • US-Präsident Joe Biden hat per Verfügung für Hunderttausende Mitarbeiter von Auftragnehmern der Bundesregierung eine Erhöhung des Mindestlohns von derzeit knapp 11 auf 15 Dollar beschlossen. Dies müsse ab Anfang kommenden Jahres in Neuverträgen und bei der Verlängerung bestehender Verträge gelten, erklärte eine ranghohe Vertreterin der Regierung.
  • Die WHO will Indien im Kampf gegen die massive Corona-Welle mit 4.000 Sauerstoff-Konzentratoren für Covid-19-Patienten unterstützen. An einer Lieferung der Geräte, die Sauerstoff aus der Umgebungsluft zur Behandlung anreichern, werde gearbeitet, teilt die WHO Reuters mit.
  • Nach Berichten über Dutzende Fälle von Herzmuskelentzündungen nach einer Corona-Impfung mit dem BioNTech /Pfizer-Präparat hält Israels Gesundheitsministerium eine ungewöhnliche Häufung der Erkrankung für nicht erwiesen.
  • Der US-Bundesstaat West Virgina bietet Bürgern im Alter von 16 bis 35 Jahren als Belohnung für eine Corona-Impfung ein Wertpapier in Höhe von 100 Dollar (83 Euro) an.
  • In Österreich haben vom kommenden Montag an in allen Bundesländern die Geschäfte und viele Dienstleister wieder geöffnet. Als letztes Bundesland entschloss sich Wien am Dienstag, den seit dem 1. April geltenden Lockdown zu beenden. Die Lage in den Kliniken und den Intensivstationen habe sich gebessert, sagte Bürgermeister Michael Ludwig.
  • Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist zum dritten Mal in Folge gestiegen und klettert im April auf den höchsten Stand seit Mai 2019, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mitteilte. „Für den Arbeitsmarkt zeichnet sich ein Erholungskurs ab, aber die Entwicklung ist noch weit davon entfernt, was ohne Pandemie erreicht worden wäre“, sagt IAB-Experte Enzo Weber.
  • Die brasilianische Behörde für Gesundheitsüberwachung (Anvisa) lehnt die Einfuhr des russischen Corona-Impfstoffes Sputnik V vorerst ab. Es mangele an „konsistenten und zuverlässigen Daten", hieß es zur Begründung . Die Entscheidung sei nach rund fünfstündigen Beratungen einstimmig gefallen. Anvisa-Direktor Alex Machado Campos betonte allerdings, der Beschluss sei nur eine Momentaufnahme. Unzulänglichkeiten wurden laut der Mitteilung auf Grundlage der bislang auswertbaren Daten sowohl bei der Entwicklung als auch bei der Herstellung des Vektorimpfstoffes festgestellt.
  • Wie aus einer im Journal "Nature Climate Change" veröffentlichten Studie hervorgeht, liegen die offiziellen Kohlendioxid-Zahlen weit unter den tatsächlichen Werten. Insgesamt bestehe eine Lücke, die dem gesamten Kohlendioxid-Austoß der USA entspreche. Sollte sich diese Sichtweise durchsetzen, müssen die Industrienationen ihre Emissionsziele möglicherweise dramatisch anpassen.
  • Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft angehoben. Das Bruttoinlandsprodukts (BIP) werde in diesem Jahr um 3,5 Prozent zulegen, wie das Wirtschaftsministerium zu seinen Frühjahrsprojektionen mitteilte. Im Januar war ein Wachstum von lediglich 3,0 Prozent erwartet worden. Der Frühjahrsprojektion liegt laut Wirtschaftsministerium die Annahme zugrunde, dass die weitreichenden Maßnahmen zur Beschränkung der sozialen Kontakte mit Schließungen etwa der Gastronomie im Laufe des zweiten Quartals gelockert werden können.
  • Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts und des Bundesgesundheitsministeriums wurden am Montag in Deutschland 402.700 Corona-Impfdosen verabreicht. Mittlerweile sind 6,038 Mio. Menschen vollständig geimpft, das entspricht 7,3 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens eine Impfdosis haben den Angaben zufolge 19,855 Mio. Menschen in Deutschland erhalten.
  • Eine Rebellengruppe in Myanmar hat nach eigenen Angaben an der Grenze zu Thailand einen Militärstützpunkt angegriffen und eingenommen. Streitkräfte der ethnischen Minderheit der Karen-Volksgruppe hätten den Armeeposten am frühen Dienstagmorgen attackiert, bestätigte ein Sprecher der Widerstandsgruppe Karen National Union (KNU) der Deutschen Presse-Agentur. „Die Soldaten sind geflohen. Ob es Tote gab, wissen wir noch nicht", sagte Padoh Saw Taw Nee, der Chef für auswärtige Angelegenheiten der KNU.
  • Die deutschen Exporteure sind so optimistisch wie seit über zehn Jahren nicht mehr. Die ifo Exporterwartungen der Industrie sind im April von 23,8 Punkten auf 24,6 Zähler gestiegen. Das ist der höchste Wert seit Januar 2011. „In vielen Ländern zeigt sich die Industrie von der Pandemie kaum beeinträchtigt. Davon profitiert die Nachfrage nach deutschen Exportgütern deutlich“, kommentierte das ifo Institut. Über fast alle Industriezweige hinweg verbesserten sich die Aussichten. In der Elektroindustrie sind die Erwartungen sehr optimistisch. Auch im Maschinenbau stieg der Indikator auf den höchsten Wert seit Januar 2011. Die Chemische Industrie plant ebenfalls mit mehr Aufträgen aus dem Ausland im zweiten Quartal. Die einzigen Sorgenkinder bleiben die Hersteller von Bekleidung und der sonstige Fahrzeugbau.Der Umsatz im Gastgewerbe in Deutschland stieg im Februar gegenüber Januar 2021 nach Kalender- und Saisonbereinigung real um 1,2 Prozent und nominal (nicht preisbereinigt) um 1,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt nach vorläufigen Ergebnissen mitteilte. Jedoch lag der Umsatz real um 67,9 Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland.
  • Indien meldete am Dienstag 323.144 Corona-Neuinfektionen und damit den sechsten Tag in Folge mehr als 300.000 neue Fälle binnen 24 Stunden. Allerdings verzeichnen die Gesundheitsbehörden damit zugleich einen leichten Rückgang zum Vortag. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um 2.771 auf 197.894.
  • Die Bank of Japan (BoJ) hält an ihrer extrem lockeren Geldpolitik unverändert fest. Zwar hob die BoJ ihre Wachstumsprognose für das am 1. April begonnene Steuerjahr nach zweitägigen Beratungen leicht auf 4,0 Prozent nach zuvor geschätzten 3,9 Prozent an. Von ihrem Inflationsziel von 2,0 Prozent ist die BoJ jedoch weiterhin weit entfernt.
  • Die Corona-Pandemie expandiert auf globalem Niveau immer schneller. Die Zahl der gemeldeten Infektionen pro Woche steigt seit neun Wochen, die der gemeldeten Todesfälle seit sechs Wochen, wie WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Montag sagte. „Um die Dimension aufzuzeigen: Es gab vergangene Woche fast genauso viele Fälle wie in den ersten fünf Monaten der Pandemie zusammen“, sagte Tedros. Besonders in Indien sei die Lage „mehr als herzzerreißend“.
  • Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat angesichts hoher Corona-Fallzahlen einen zweiwöchigen Lockdown angekündigt. Vom 29. April bis 17. Mai müssen alle Betriebe schliessen, die keine Ausnahmegenehmigung haben, wie Erdogan am Montag sagte. Reisen zwischen Städten seien nur mit Genehmigung möglich. Die Türkei hatte die Corona-Restriktionen bereits zu Beginn des Fastenmonats Ramadan Mitte April weiter verschärft. So mussten etwa Cafés und Restaurants schließen. Zudem bestehen nächtliche Ausgangssperren.

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