Kommentar
18:10 Uhr, 08.04.2022

DAX geht fester aus dem Handel - Bundesregierung beschließt Hilfen für Unternehmen - BioNTech erhält Pandemiebereitschaftsvertrag

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  • Peter Thiel: "Gerontokratie regiert die globale Finanzwelt"
  • EU-Staaten frieren russische Vermögen in Milliardenhöhe ein
  • Russland steht nach britischen Angaben vor dem ökonomischen Kollaps
  • Moskau: Ende des Militäreinsatz "absehbar" möglich
  • DIW: Deutschland kann auf russisches Gas noch 2022 verzichten
  • ifo: Embargo für russische Steinkohle nur kurzfristig unangenehm
  • Tesla eröffnet die nächste Fabrik - in Texas
  • Übernahmespekulationen bei Scout24

Markt

  • Ein schwächerer Ölpreis und Staatshilfen für vom Krieg in der Ukraine besonders betroffene Unternehmenhaben dem deutschen Aktienmarkt am Freitag Auftrieb gegeben. Der DAX legte um 1,46 Prozent auf 14.283,67 Punkte zu. Die Bundesregierung beschloss am Freitag gezielte Hilfen für Unternehmen, die unter den Folgen des Krieges in der Ukraine besonders leiden. Dazu gehört ein KfW-Kreditprogramm und ein Programm zur temporären Kostendämpfung des Erdgas- und Strompreisanstiegs für besonders betroffene Unternehmen. Die Investmentbank Credit Suisse rät trotz steigender Inflation und einer strafferen Geldpolitik zu Aktien. „Die Weltwirtschaft sollte in den kommenden Monaten weiter wachsen", lautete die Begründung. Zudem seien Anleger bislang „vorsichtig positioniert", was zumindest auf kurze Sicht Aufwärtspotenzial mit sich bringe. An der Wall Street kam es am Freitag zu einem schwächeren Handelsauftakt. Im frühen Handel präsentierten sich die großen Indizes richtungslos. Während der Dow Jones leicht hinzulegte, gaben S&P 500 und insbesondere der Nasdaq-Index mehr oder weniger stark nach. Die Renditen am Anleihemarkt legen weiter zu, angetrieben von der Aussicht auf ein Jahr der Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed. Das bremst den Aufwärtsdrang der US-Aktien am Freitag.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Das Immobilienunternehmen alstria office REIT-AG beabsichtigt eine Fremdmittelaufnahme in Höhe von voraussichtlich bis zu 850 Millionen Euro, wie das Immobilienunternehmen mitgeteilt hat. Die erwarteten Erlöse sollen für eine Kapitalrückgabe an Aktionäre in Höhe von einer Milliarde Euro genutzt werden.
  • Die Bundesnetzagentur hat einen Generalbevollmächtigten bei der ehemaligen Gazprom-Tochtergesellschaft Gazprom Germania eingesetzt. Bereits zuvor war die Bundesnetzagentur zur Treuhänderin für die Gazprom Germania bestimmt worden. Offiziell begründet wurde dies mit "unklaren Rechtsverhältnissen", nachdem Gazprom einen Rückzug aus dem deutschen Tochterunternehmen angekündigt hatte.
  • Der Flugzeugbauer Airbus hat im März 63 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert sowie Bestellungen für 104 Verkehrsflugzeuge und Stornierungen für 76 Verkehrsflugzeuge erhalten, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Zwei im Dezember gebuchte Auslieferungen an die russische Fluggesellschaft Aeroflot seien nicht durchgeführt worden.
  • BioNTech ist von der Bundesregierung als eines von fünf Unternehmen ausgewählt worden, mit dem ein Pandemiebereitschaftsvertrag bis zum Jahr 2027 geschlossen werden soll, wie BioNTech heute mitteilte. Der Rahmenvertrag gilt zunächst für fünf Jahre. BioNTech soll im Rahmen der Vereinbarung Produktionskapazitäten für die Herstellung von mindestens 80 Millionen mRNA-basierten Impfstoffdosen pro Jahr vorhalten. Angaben zum Auftragsvolumen machte BioNTech nicht (Link: ausführlicher Artikel).
  • Die Bundesnetzagentur hat einen Generalbevollmächtigten bei der ehemaligen Gazprom-Tochtergesellschaft Gazprom Germania eingesetzt. Am Montag war die Bundesnetzagentur als Treuhänderin für die Gazprom Germania eingesetzt worden. Offiziell begründet wurde dies mit "unklaren Rechtsverhältnissen", nachdem Gazprom einen Rückzug aus dem deutschen Tochterunternehmen angekündigt hatte.
  • Die deutschen Kohlenimporteure halten eine Ersetzung russischer Importkohle in den kommenden Monaten weiter für umsetzbar. „Bis zum nächsten Winter sollte der komplette Verzicht auf russische Kohle möglich sein", sagte der Vorstand des Vereins der Kohlenimporteure (VdKi), Stephan Riezler, am Freitag laut einer Mitteilung. Russland will nach den Sanktionen der EU gegen Kohleimporte künftig andere Märkte bedienen. „Kohle ist nach wie vor ein gefragtes Gut. Die Kohlelieferungen werden in Abhängigkeit davon, wie Europa auf den Konsum verzichtet, auf andere Märkte umgeleitet", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge.
  • Mercedes-Benz hat für seine vor rund einem Jahr angekündigte Softwarefabrik am Standort Sindelfingen die Tore geöffnet. Die rund 1.100 Beschäftigten arbeiteten bereichsübergreifend an Software, Hardware, Testen und System-Integration, erklärte Entwicklungschef Markus Schäfer am Freitag. Hard- und Software müssten perfekt zusammenspielen. „Das gewährleisten wir im Electric Software Hub: Er ist unsere Software-Integrationsfabrik". Das Auto sei aus Software-Sicht das komplizierteste Produkt.
  • Die Auftragseingänge in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie haben ihren Vorjahreswert im Februar nach Angaben des Branchenverbandes ZVEI um 8,6 Prozent übertroffen. Dabei stiegen die Inlandsorders mit 12,0 Prozent doppelt so stark wie die Bestellungen aus dem Ausland mit 6,0 Prozent.
  • Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Post, Frank Appel, ist neuer Aufsichtsratschef der Deutschen Telekom. Eine Mehrheit habe für seine Wahl gestimmt, gab der scheidende Aufsichtsratschef Ulrich Lehner zum Abschluss der Hauptversammlung in Bonn bekannt.
  • Twitter plant eine Fragestunde mit Elon Musk, dem neuen Großaktionär und Vorstandsmitglied des Kurznachrichtendienstes, wie die Washington Post berichtet. Twitter-CEO Parag Agrawal kündigte die Fragestunde demnach in einer unternehmensweiten E-Mail an, nachdem es eine Woche lang zu interner Empörung darüber gekommen war, dass der freigeistige Tesla-CEO der Unternehmenskultur schaden und die Arbeit erschweren würde, meldete die Post.
  • Der Rohstoffkonzern Rio Tinto hat die vollständige Kontrolle über die Queensland Alumina Ltd übernommen, eine der größten Tonerderaffinerien Australiens. An dieser hält auch die russische United Co RUSAL einen Anteil von 20 Prozent. „Infolge der Sanktionsmaßnahmen der australischen Regierung hat Rio Tinto bis auf weiteres 100 Prozent der Kapazitäten und der Unternehmensführung von Queensland Alumina Ltd übernommen", teilte das Bergbauunternehmen mit. Australien hatte die Ausfuhr von Tonerde, die zur Herstellung von Aluminium verwendet wird, nach Russland oder zu dessen Gunsten verboten.
  • Die internationale Automarke Stellantis hat seinen verbleibenden Anteil von 25 Prozent an dem Automobillogistikunternehmen Gefco SA an die französische Transportgesellschaft CMA CGM Group verkauft. Ein Verkaufspreis wurde nicht bekannt gegeben.
  • Der Risikokapitalgeber Peter Thiel hat auf einer Bitcoin-Konferenz erklärt, der bekannte Investor Warren Buffett stehe an der Spitze einer „Feindesliste" von Leuten, die versuchen, die weltweit größte Kryptowährung aufzuhalten. Thiel nannte den Investor „einen soziopathischen Opa aus Omaha“ (Stadt in Nebraska, in der Buffetts Berkshire Hathaway ihren Hauptsitz hat). Thiel warf auch den CEOs von JPMorgan, Jamie Dimon, und BlackRock, Larry Fink, in einen Topf und bezeichnete sie als Teil der „Gerontokratie", die die globale Finanzwelt regiert. Die Tiraden sind Thiels jüngster öffentlicher Angriff auf die Menschen, die seiner Meinung nach dem Fortschritt von Bitcoin, in das er stark investiert hat, im Wege stehen.
  • Wie in zahlreichen Ländern zuvor hat der Süßwarenhersteller Ferrero auch in den USA Produkte seiner „Kinder"-Süßwarenserie zurückgerufen. Weil die Produkte "Happy Moments Chocolate Assortment" und "Mix Chocolate Treats Basket" durch Salmonellen verunreinigt sein könnten und daher ein mögliches Gesundheitsrisiko darstellten, nehme Ferrero die Waren freiwillig vom Markt, heißt es in einer Unternehmensmitteilung, die die US-Lebensmittelbehörde FDA veröffentlichte.
  • Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf hat im ersten Quartal seinen Umsatz nach vorläufigen Zahlen um 10,3 Prozent auf 2,22 Mrd. Euro gesteigert, teilte das Unternehmen am Freitag überraschend mit.Im Unternehmensbereich Consumer stieg der Umsatz organisch um 11,6 Prozent auf 1,789 Mrd. Euro an, während die Sparte tesa ein Umsatzwachstum von organisch 5,1 Prozent auf 426 Mio. Euro erreichte. Der Vorstand bestätigte seinen Ausblick für den Konsumentenbereich.
  • Laut einem Bericht von „Dealreporter“ haben die Investoren Hellman & Friedman, EQT und Permira Interesse an Scout24 angemeldet. Unter Berufung auf Insider hieß es in dem Bericht, die Investoren hätten über ein Angebot verhandelt, mit der das Unternehmen von der Börse genommen werden könnte. Zudem seien die Investoren Cinven Partners und CVC Capital Partners an Scout24 interessiert. Es handle sich um ein Interesse im frühen Stadium, sagten die Insider. Die Investoren lehnten Dealreporter gegenüber eine Stellungnahme ab. Eine Scout24-Sprecherin sagte der Nachrichtenagentur Reuters, das Unternehmen kommentiere keine Marktgerüchte.
  • Der frühere Zalando-Co-Chef Rubin Ritter hat vom Aufstieg des Online-Modehändlers profitiert. Im Jahr 2021 erhielt er rund 89 Mio. Euro, indem der Aktienoptionen ausübte, wie aus dem Geschäftsbericht von Zalando hervorgeht. Ritter hatte Zalando im vergangenen Sommer verlassen, um sich um seine Familie zu kümmern.
  • Dreht sich die Lohn-Preis-Spirale nun doch? Die IG Metall will in den Tarifverhandlungen angesichts der hohen Inflation kräftige Lohnerhöhungen fordern und auch durchsetzen. IG-Metall-Chef Jörg Hofmann sagte, die Gewerkschaft werde in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie im Herbst auf die gestiegene Teuerung lohnpolitisch reagieren. „Wir müssen im Herbst dagegen steuern, dass die Beschäftigten der Metall- und Elektroindustrie Kaufkraft verlieren und damit einer Rezession durch massive Nachfrageeinbrüche Vorschub leisten", sagte der IG-Metall-Chef der „Augsburger Allgemeinen". Er wies Argumente der Arbeitgeber zurück, dass die Betriebe angesichts der Folgen des Ukraine-Kriegs kaum Spielraum für Lohnerhöhungen hätten.
  • Kaum hat der Elektroautohersteller Tesla in der Nähe von Berlin sein erstes Europawerk eröffnet, gehen die Fabriktore schon wieder neu auf. Dieses Mal in Texas. In dem US-Bundesstaat baut Tesla seine Kapazität mit einer zweiten US-Fabrik aus. Die Produktionsstätte in Austin soll zunächst vor allem den SUV Model Y fabrizieren, der auch im brandenburgischen Grünheide vom Band läuft. Im kommenden Jahr soll in Texas auch die Produktion des Pick-Ups Cybertruck anlaufen, wie Tesla-Chef Elon Musk auf der Eröffnungsfeier in der Nacht zu Freitag bekräftigte. In Texas werden zudem auch Batterien gefertigt.
  • Beim Wirkstoffforscher Evotec zahlt sich die Neurologie-Allianz mit dem Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb aus. Die Hamburger erhalten vom US-Partner eine Zahlung von 16 Mio. US-Dollar, nachdem im Rahmen der bestehenden Kooperation ein weiteres Forschungsprogramm ausgewählt wurde, wie der Konzern am Freitag mitteilte. Evotec war mit Celgene 2016 eine Partnerschaft eingegangen. In der Zwischenzeit wurde Celgene von Bristol-Myers Squibb übernommen.
  • Der österreichische Öl- und Gaskonzern OMV muss im ersten Quartal milliardenschwere Abschreibungen wegen seines Russland-Geschäftes einbuchen. Im Zusammenhang mit der gestoppten Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 habe OMV im März eine Milliarde Euro abgeschrieben, teilte das teilstaatliche Unternehmen am Freitag mit. Außerdem würden die beiden russischen Firmen, über die OMV knapp 25 Prozent an dem Gasfelds Juschno Russkoje hält, nicht mehr konsolidiert. Zusammen mit Abschreibungen auf Reserven des Gasfelds werde dies den operativen Gewinn im Zeitraum Januar bis März zusätzlich mit einer Mrd. Euro belasten.

Konjunktur & Politik

  • Die Bundesregierung hat am Freitag gezielte Hilfen für Unternehmen beschlossen, die unter den Folgen des Krieges in der Ukraine besonders leiden. Dazu gehört ein KfW-Kreditprogramm im Volumen von sieben Milliarden Euro und ein Programm zur temporären Kostendämpfung des Erdgas- und Strompreisanstiegs für besonders betroffene Unternehmen in Form von Zuschüssen von bis zu fünf Milliarden Euro, wie die Regierung mitteilte. Außerdem soll es staatliche Garantien im Umfang von 100 Milliarden Euro für Kredite der KfW an durch hohe Sicherheitsleistungen (Margining) gefährdete Unternehmen geben.
  • Die Europäische Union hat wegen des Ukraine-Kriegs Vermögenswerte in Höhe von rund 30 Milliarden Euro von sanktionierten Personen und Einrichtungen aus Russland und Belarus eingefroren. Darunter seien Schiffe, Hubschrauber, Immobilien und Kunst, teilte die EU-Kommission am Freitag mit. Zudem seien Überweisungen in Höhe 196 Mrd. Euro blockiert worden.
  • Der Bundesrat hat die Füllstandsvorgaben für Gasspeicheranlagen endgültig gebilligt. Bei der Sitzung in Berlin am Freitag verzichtete die Länderkammer darauf, den Vermittlungsausschuss zu dem Gesetz anzurufen, das laut Bundesrat die Sicherheit der Gasversorgung in Deutschland gewährleisten soll. Die entsprechende Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes soll nach am Tag nach seiner Verkündung im Bundesgesetzblatt in Kraft treten.
  • Die US-Regierung hat neue Strafmaßnahmen gegen zwei Staatsunternehmen aus Russland verhängt. Das US-Finanzministerium teilte mit, betroffen sei das weltweit größte Diamanten-Förderunternehmen, Alrosa, sowie die United Shipbuilding Corporation (USC). USC entwickle und baue den Großteil der Kriegsschiffe der russischen Streitkräfte. Etwaiger Besitz beider Staatsunternehmen in den USA werde eingefroren.
  • Die ukrainische Führung warnte davor, dass die Kämpfe in der Donbass-Region, in der Russland seit Jahren militärische Operationen durchführt, den Schlachten des Zweiten Weltkriegs ähneln könnten. Derweil hat der Kreml zugegeben, dass die russischen Streitkräfte, die nicht mit einem so starken Widerstand gerechnet hatten, bei ihrem Einmarsch in die Ukraine „erhebliche Verluste" erlitten haben.
  • Der US-Kongress setzt wegen des Ukraine-Krieges die Handelsbeziehungen zu Russland aus. Der Senat und das Repräsentantenhaus verabschiedeten am Donnerstag einen entsprechenden Gesetzentwurf, der den Weg für höhere Zölle auf russische Waren ebnet. Konkret geht es um handelspolitische Vergünstigungen im Rahmen der Welthandelsorganisation (WTO), die aufgehoben werden. Russland wird den Status als „meistbegünstigte Nation" verlieren.
  • In den USA legte das Volumen der Verbraucherkredite im Februar im Vergleich zum Vormonat um 41,8 Mrd. US-Dollar zu, teilte die US-Notenbank Fed am Donnerstag mit. Volkswirte hatten mit 18,1 Mrd. Dollar gerechnet. Im Vormonat war die Kreditvergabe um revidiert 8,9 (zuvor: 6,8) Mrd. Dollar gestiegen.
  • Russland kann sich ein Ende der Kämpfe in der Ukraine schon bald vorstellen. Der Militäreinsatz in dem Nachbarland könnte in „absehbarer Zeit" enden, da die Ziele erreicht würden und sowohl das russische Militär als auch die russischen Friedensvermittler ihre Arbeit täten, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow laut der Nachrichtenagentur Reuters. Der russische Präsident Putin will nach Einschätzung des französischen Präsidenten Emmanuel Macron die russischen Angriffe in der Ukraine auf den Osten des Landes konzentrieren, um zur traditionellen Feier des Sieges im Zweiten Weltkrieg einen "Sieg" in der Ukraine präsentieren zu können. „Für Russland ist der 9. Mai ein wichtiger Tag für das Militär, und es ist klar, dass es für Präsident Putin ein Tag des Sieges sein muss", sagte Macron dem Sender RTL.
  • Russland steht nach britischer Einschätzung vor der schwersten Rezession seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Die teilte laut Reuters mit, man gehe davon aus, dass 330 Milliarden Euro russisches Geld in den vergangenen Wochen eingefroren wurden. „Der verschwenderische Lebensstil des inneren Kreises im Kreml wird weiter ins Visier genommen, da das Vereinigte Königreich die erwachsenen Töchter von Präsident Wladimir Putin und seines Außenministers Sergej Lawrow sanktioniert", hieß es demnach in einer Erklärung.
  • Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich nach den Worten von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck beim Angriffskrieg gegen die Ukraine „völlig verkalkuliert". Habeck sagte im Bundesrat: „Er hat die Widerstandsfähigkeit, ja den Heldenmut der Ukrainer unterschätzt." Er habe unterschätzt, wie geschlossen Europa, der Westen und die transatlantische Gemeinschaft sein könne. „Er hat unterschätzt, dass die Leute ihn gar nicht als Befreier haben wollten.“ Habeck sprach von einem „nationalistischen Revanchismus", einer Ideologie, die versuche, Grenzen zu verschieben und Staaten zu erobern. Putin verachte Freiheit und Demokratie, Parlamentarismus und Rechtsstaatlichkeit.
  • Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat Finnland die deutsche Unterstützung im Fall eines Antrags auf Aufnahme in die NATO zugesagt. „Wir haben keine Ratschläge zu erteilen. Über seinen Weg entscheidet Finnland nur alleine und nur selbst. Welche Entscheidung Finnland auch immer fällt: Ihr könnt jedenfalls sicher sein über deutschen Rückhalt", so Steinmeier.
  • Die am Montag von der Bundesregierung zu unerwünschten Personen (Personae non gratae) erklärten russischen Diplomaten reisen noch am Freitag aus. „Es wird heute einen Flug von Berlin geben, mit dem die 40 Personen das Land verlassen werden", sagt eine Sprecherin des Auswärtigen Amts. Mit der Ausweisung reagiert die Bundesregierung auf die Gräueltaten von Butscha. Die Betroffenen sollen als Botschaftsangehörige für Geheimdienste gearbeitet haben.
  • Bei einem Raketenangriff auf den Bahnhof der ostukrainischen Stadt Kramatorsk sind nach offiziellen Angaben 30 Menschen getötet worden. Es gebe zudem 100 Verletzte, meldete die ukrainische Eisenbahn. Russland weist die Verantwortung für den Raketenangriff auf den Bahnhof von Kramatorsk zurück. Das Verteidigungsministerium in Moskau erklärt der Nachrichtenagentur Ria zufolge, der bei dem Angriff eingesetzte Raketentyp werde nur von der ukrainischen Armee verwendet.
  • Die deutschen Baufirmen leiden verstärkt unter Versorgungsengpässen. Das geht aus den Umfragen des ifo Instituts im März hervor. Im Hochbau meldeten 37,2 Prozent der Teilnehmenden Beeinträchtigungen, nach 23,5 Prozent im Februar. Auch im Tiefbau verschlechterte sich die Lage. 31,5 Prozent der Betriebe litten unter Lieferengpässen. Im Vormonat lag der Anteil noch bei 17,5 Prozent. „Der Angriff Russlands auf die Ukraine hat zu einer hohen Unsicherheit mit Blick auf die Lieferketten geführt“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen.
  • Deutschland kann laut einer Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) noch im laufenden Jahr auf Erdgaslieferungen aus Russland verzichten. „Wenn die Energie-Einsparpotenziale maximal genutzt und gleichzeitig die Lieferungen aus anderen Erdgaslieferländern so weit wie technisch möglich ausgeweitet werden, ist die deutsche Versorgung mit Erdgas auch ohne russische Importe im laufenden Jahr und im kommenden Winter 2022/23 gesichert", lautet das Fazit der Studie, die Reuters vorlag. Die Bundesregierung geht dagegen davon aus, dass Deutschland erst ab Mitte 2024 sich von russischem Gas unabhängig machen kann. Wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine will Berlin auf Importe von dort so schnell wie möglich verzichten.
  • Die Preise für den Neubau konventionell gefertigter Wohngebäude in Deutschland sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Februar um 14,3 Prozent im Vorjahresvergleich gestiegen. Im November 2021, dem vorherigen Berichtsmonat der Statistik, waren die Preise im Vorjahresvergleich bereits um 14,4 Prozent gestiegen. Im Vergleich zum November 2021 erhöhten sich die Baupreise im vergangenen Februar um 4,4 Prozent. Alle Preisangaben beziehen sich auf Bauleistungen am Bauwerk einschließlich Mehrwertsteuer.
  • Die ifo-Forscherin Karen Pittel hat ein mögliches Embargo für russische Steinkohle als „kurzfristig unangenehm, aber verkraftbar“ für die deutsche Wirtschaft bezeichnet. „Das geht aus den bisher bekannten Eckdaten zu den Kohlevorräten und den Möglichkeiten für den Ersatz der russischen Importe hervor. Die Auswirkungen dürften im Vergleich zu einem Importstopp für russisches Erdgas wesentlich geringer ausfallen.“ Beim Strom könnte Steinkohle bei Bedarf durch Braunkohle ersetzt werden, was wiederum kurzfristig Mengen verfügbar machen würde, um Nachfrage in der Industrie zu decken. „Eine Erhöhung der Kohlepreise aufgrund eines solchen Embargos dürfte eher kurzfristigen Charakter haben.“
  • EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen reist nach Kiew. In der Nacht zum Freitag brach sie mit einer Delegation mit dem Zug von Südostpolen in die ukrainische Hauptstadt auf. Von der Leyen ist die erste westliche Spitzenpolitikerin, die seit Bekanntwerden der Kriegsverbrechen im Kiewer Vorort Butscha die Ukraine besucht. Sie will in Kiew den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. Dieser warf russischen Truppen neue Gräueltaten gegen Zivilisten in weiteren ukrainischen Städten vor.
  • Als Reaktion auf das Massaker an Zivilisten in der Ukraine beschlossen die EU-Mitgliedsstaaten am Donnerstag weitere Sanktionen gegen Russland. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj freut sich darüber, sagte aber zugleich, die neuen Strafmaßnahmen reichten nicht aus, um Russland aufzuhalten und den Krieg zu beenden. „Es braucht mehr Sanktionen. Es braucht härtere Sanktionen." Zugleich forderte Selenskyj Waffen für sein Land, „mit denen wir auf dem Schlachtfeld gewinnen können". Das werde die stärkste Sanktion gegen Russland sein, sagte er in seiner täglichen Videobotschaft.
  • Ukrainischen Angaben zufolge konzentrieren sich die russischen Truppen weiter auf die Eroberung der südlichen Hafenstadt Mariupol. Das teilte der ukrainische Generalstab am Freitag mit. Das russische Staatsfernsehen hatte berichtet, das Zentrum der Großstadt am Asowschen Meer sei bereits eingenommen. In der Stadt seien aber noch 3000 ukrainische Kämpfer, hieß es.
  • Nach Einschätzung von britischen Geheimdiensten sind die russischen Truppen aus dem Norden der Ukraine vollständig abgezogen. Mindestens ein Teil dieser Kräfte werde wohl zum Kampf in die östliche Region Donbass verlegt, hieß es in einer Mitteilung des britischen Verteidigungsministeriums am Freitag auf Twitter. Viele Einheiten müssten jedoch zuerst verstärkt werden, so die Einschätzung der britischen Experten.

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