Tennet: Übernahme von deutschem Stromnetz durch Bund gescheitert
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FRANKFURT (Dow Jones) - Die Gespräche zwischen Tennet und der Bundesregierung über eine mögliche Übernahme von Tennets deutschem Stromnetz sind Tennet zufolge gescheitert. Wie der niederländische Netzbetreiber mitteilte, wurden die Gespräche mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau über einen vollständigen Verkauf am Donnerstag "ergebnislos beendet". Die Bundesregierung habe dem niederländischen Staat mitgeteilt, "dass sie die geplante Transaktion aufgrund von Haushaltsproblemen nicht durchführen kann".
Tennet will nun - wie bereits im Mai angekündigt - für ihr Deutschlandgeschäft "öffentliche oder private Kapitalmärkte" in Anspruch nehmen, "um eine strukturelle Finanzierungslösung" zu finden ,und werde dies nun vorbereiten. Die Bundesregierung unterstützt laut Mitteilung "solche alternativen Lösungen".
In der Zwischenzeit werde Tennet in beiden Ländern seine umfangreichen Investitionspläne umsetzen und dabei vom niederländischen Staat unterstützt. Die Niederlande hatten kürzlich Tennet ein Gesellschafterdarlehen von 25 Milliarden Euro für 2024 und 2025 gewährt. Tennet gehört zu 100 Prozent dem niederländischen Staat.
Ende Mai hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck der Rheinischen Post noch gesagt, er wolle an der Übernahme des deutschen Tennet-Stromnetzes festhalten, trotz der bislang ergebnislosen Verhandlungen. "Ich halte es nach wie vor für sinnvoll, dass der Staat bei einer so wichtigen Infrastruktur sicherstellt, dass sie in guten Händen bleibt", sagte Habeck im Interview.
Kontakt zur Autorin: unternehmen.de@dowjones.com
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