Kommentar
14:19 Uhr, 24.12.2001

TELEPLAN - Titel des Neuen Marktes

Teleplan

Teleplan wurde 1983 in Griesheim bei Darmstadt gegründet. Teleplan ist ein weltweit führender Anbieter von Kundendienstleistungen für die IT- und Kommunikationsindustrie und deren Kunden.
Monitorreparaturen - mit diesem einen Wort wird die Teleplan International meist klassifiziert. Damit wird das Unternehmen jedoch zu Unrecht auf seinen Ursprung reduziert. Vielmehr hat sich Teleplan seit dem Börsengang im November 1998 zum Anbieter für den gesamten "After-Sales-Service" etabliert. Dabei werden nahezu die gesamte PC-Hardware und -Peripherie sowie erste Geräte aus dem Bereich Consumer Electronic (TV-, Video-, Hifi-Geräte) abgedeckt. Die Kunden von Teleplan sind IT-Hardware-Hersteller und -Distributoren, die über Teleplan ihre Garantieverpflichtungen abwickeln. Dabei tritt Teleplan dem Endkunden gegenüber stets im Namen der Hersteller auf.
Nach der Fusion von Teleplan mit der Xyratex Warranty and Repair Service Division ist Teleplan in seinem Kerngeschäftsfeld europäischer Marktführer. Außerdem bietet das Unternehmen seine Dienstleistungen bereits heute in den USA und in Asien an und verfügt über 30 Standorte weltweit.

Geschäftsfelder

Reparaturdienstleistungen
Die Kernkompetenz der Teleplan ist die Reparatur von Hardware aus den Bereichen EDV und Consumer Electronic. Spezielle Reinräume (in Großbritannien und Malaysia) ermöglichen auch Arbeiten an hoch empfindlichen Bauteilen z.B. in LCD-Monitoren. Während sämtlicher Reparaturen werden alle Daten protokolliert, um dem Hersteller (z.B. Compaq und Hewlett Packard) ggf. Schwachstellen bestimmter Geräte aufzuzeigen. Zu diesem Zweck ist in vielen Bereichen das Teleplan-Netzwerk mit den Hersteller-Netzwerken verbunden oder es wird direkt im Netzwerk des Herstellers gearbeitet.
Eine auf Skaleneffekte zurückzuführende günstigere Kostenstruktur bei Teleplan wird zu einem erheblichen Teil an die Kunden weitergegeben. Dies begünstigt einen Outsourcing Trend bei den OEMs (Originalgerätehersteller) und Distributoren, da für diese die Garantiefälle einen erheblichen Kostenfaktor darstellen. Dabei müssen ausreichende Kapazitäten im Kundeninteresse stets verfügbar sein; eine hohe Auslastung dieser Kapazitäten ist jedoch, anders als bei einem externen Reparaturdienstleister wie Teleplan, nicht erwünscht. In der Regel übernimmt Teleplan mit neuen Reparaturverträgen auch die Kapazitäten der Hersteller. Die Mitarbeiter wechseln von den Herstellern zu Teleplan und das jeweilige Service-Center wird zu einem symbolischen Kaufpreis übernommen. Diese Vorgehensweise ermöglicht Teleplan ein rasches Wachstum, birgt jedoch Unsicherheiten auf der Arbeitnehmerseite in sich.

After-Sales-Service
Mit zahlreichen namhaften Hardware-Herstellern bestehen unterschiedliche Vertragsumfänge. Werden bei einigen Kunden lediglich die reinen Reparaturvorgänge durchgeführt, übernimmt Teleplan bei anderen die gesamte Abwicklung von Garantiefällen. Dieser After-Sales-Service kann sowohl den Betrieb von Call-Centern, die Abholung und Rücklieferung des defekten Gerätes beim Endkunden und den eigentlichen Reparaturvorgang umfassen, als auch den Betrieb eines Ersatzgerätepools. Herausragend ist hierbei ein mit einem bekannten PC-Hersteller geschlossener Vertrag. Er regelt den Ankauf eines Ersatzgerätepool von diesem Hersteller durch Teleplan, wobei der Hersteller die hierbei anfallenden Finanzierungskosten trägt und sich verpflichtet, die Geräte jederzeit zum Einstandspreis zurückzukaufen. Andere Service-Verträge sehen den Austausch von Geräten vor. Hierdurch kann ein Transportweg zum Kunden gespart werden. Diese Vorgehensweise führt zu Handelsumsätzen, die, da sie sehr geringmargig sind, die Umsatzrendite des Konzerns verwässern.. Dieser Effekt bewirkt auch, dass die Kunden von Teleplan keinen direkten Einblick in die Ertragssituation im relativ hochmargigen Reparaturgeschäft der Gesellschaft erhalten.

Neben den bisherigen Aktivitäten mit dem Schwerpunkt EDV-Geräte soll als Expansionsansatz der Auf- und Ausbau im Bereich Consumer Electronic (z.B. Audio- und Video-Geräte) sein.
Bei DVD-Playern, Digitalkameras und Handys verspricht der Markt hohe Wachstumsraten und zusätzlich sind in diesen Segmenten attraktivere Margen als im herkömmlichen Reparaturgeschäft von Monitoren oder Festplatten zu erzielen. Dies liegt größtenteils in dem Faktum, daß mit zunehmendem Alter der Geräte auch die Erlöse für Teleplan proportional abnehmen.
Teleplan profitiert hierbei von bereits bestehenden Kontakten aus der IT-Branche, da z.B. Hersteller wie Sony, Panasonic oder Samsung auf beiden Märkten tätig sind. Das Reparatur-KnowHow ist bereits vorhanden, es fehlt lediglich ein strategischer Partner aus dem Bereich Logistik, da es bei Consumer Electronic üblich ist, dass z.B. der defekte Fernseher beim Endkunden nicht nur abgeholt und zurückgebracht wird, sondern auch abgebaut, verpackt und nach der Reparatur wieder aufgebaut wird. Dieses wird von den bekannten deutschen Kurier- und Transportdiensten bisher nur teilweise geleistet.

Marktumfeld/Konkurrenz

Der Reparaturbedarf für elektrotechnische Geräte und speziell für Geräte aus dem EDV-Bereich wird in den kommenden Jahren weiter ansteigen. Ursache hierfür ist die noch immer steigende Anzahl an PC-Nutzern. Insbesondere die immer stärker verbreiteten mobil eingesetzten Geräte, wie z.B. Notebooks oder Handys, sind unter dem Einfluss starker Beanspruchung bisher sehr reparaturanfällig. Experten erwarten, dass der Absatz von Desktop- und Notebook-PCs in den nächsten Jahren jährlich um etwa 15 % weiter zunehmen wird.
Über Ausfallquoten gibt es jedoch keine verlässlichen Daten. Entsprechende Publikationen seitens der Reparaturdienstleister werden von den Herstellern untersagt, da diese ein verständliches Interesse daran haben, dass Veröffentlichungen über ausfallende Geräte unterbleiben.
Der Markt für Reparaturdienstleistungen wird bisher vorwiegend von den Reparaturabteilungen der Hersteller abgedeckt. Daneben partizipieren außer Teleplan hauptsächlich kleinere, regional tätige Reparaturdienstleister und Unternehmen, wie z.B. A Novo, Celestica Inc., Jabil Circuit Inc. oder Getronics, an diesem Markt.
Teleplan ist zur Zeit vom Umsatz 10 mal größer als die europäische Nummer zwei. Diese Übermacht führt dazu, daß die Konkurrenten entweder untergehen bzw. ihr Repair-Geschäft aufgeben, wobei die Altkunden dann oft zu Teleplan überwandern. Da Teleplan den Herstellern darüber hinaus zusätzliche und konkurrenzlose Logistik- und Überwachungs-Dienstleistungen bietet, landet ein Großteil der neu zu vergebenden Repair-Outsourcing-Aufräge zwangsläufig bei Teleplan.

Der Trend, das kostenintensive After-Sales-Geschäft auszugliedern, hält weiter an. Ursache ist zum einen, dass externe Dienstleister wie Teleplan in der Lage sind die After-Sales-Leistungen deutlich günstiger zu realisieren, als die Hersteller selbst; und zum anderen, dass die Hersteller sich auf ihre Kernkompetenz fokussieren können.
Diese Entwicklung wird auch am Consumer Electronic Markt verstärkt einsetzen. Bisher wurden Geräte aus diesem Segment fast ausschließlich von den Herstellern oder dem Fachhändler repariert. Von einer Auslagerung dieser Aufgaben dürfte Teleplan, vor dem Hintergrund bestehender Kontakte aus dem
EDV-Bereich, besonders profitieren.

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