Kommentar
18:05 Uhr, 12.11.2021

DAX weiter ohne Dynamik - Konzernumbau: Commerzbank einigt sich mit Betriebsrat - US-Konsumklima kühlt sich deutlich ab

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Secunet Security Networks erwartet Umsatz- und Gewinnrückgang in 2022
  • Corona-Hilfen: Altmaier schlägt erneute Verlängerung vor
  • Johnson & Johnson will sich aufspalten
  • Tesla-Chef Musk macht weiter Kasse
  • IW: Es droht ein massiver Wohlstandsverlust
  • RKI: "Es ist fünf nach zwölf"
  • Neue Lockdown-Debatte im Gange
  • Rekordumsätze zum ’Singles Day’ in China
  • Deutschland erklärt Österreich zum Hochrisikogebiet
  • Deutsche Telekom setzt sich abermals höhere Ziele
  • Knorr-Bremse wird etwas pessimistischer
  • Bericht: SAP trickste sich an die Weltspitze

Markt

  • Der deutsche Aktienmarkt hat auch am Freitag keine große Dynamik gezeigt. Der DAX beendete den Xetra-Handel wenig verändert mit einem Plus von 0,07 Prozent bei 16.094,07 Punkten. Zuvor hatte das Börsenbarometer ein neues Rekordhoch bei 16.122,76 Punkten erreicht. Auf Wochensicht legte der DAX um magere 0,25 Prozent zu. „Der DAX glänzt mehr durch Stabilität und weniger durch Dynamik", schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. „Vor dem Hintergrund des dafür allerdings weiter dynamischen Infektionsgeschehens in Deutschland kann diese Stabilität aber gar nicht positiv genug gewertet werden." Laut Robert Halver von der Baader Bank bleibt die Jahresendrally unter Schwankungen intakt. Nach der 1.200-Punkte-Rally im DAX und der Rekordjagd an den US-Börsen scheine die Luft für weitere Kursgewinne dünner zu werden, so Halver. „Ein Rücksetzer wäre nach den jüngsten Rekordhochs nicht ungewöhnlich“. Wegen der weltkonjunkturellen Erholung und geldpolitischen Beruhigungspillen dürften Korrekturen aber nur kurz und moderat ausfallen“.
  • Der Euro musste zuletzt neue Jahrestiefs gegenüber einer Reihe von Industrieländer-Währungen hinnehmen. „Es liegt auf der Hand, dass der Euro gegenüber den Währungsräumen das Nachsehen hat, in denen Notenbanken mit einer Straffung ihrer Geldpolitik auf zunehmende Inflationsrisiken reagieren wollen“, meint die Deka Bank. Zudem trüben sich die Wachstumsaussichten Eurolands für die nächsten Quartale aufgrund anhaltender globaler Lieferengpässe sowie auch steigender Corona-Zahlen ein. „Die Herbst-Winter-Zeit dürfte für den Euro keine leichte werden“.
  • Der Goldpreis hält sich am Freitag über der Marke von 1.850 Dollar je Unze. Gestützt wird die Notiz von den unerwartet hohen Inflationsdaten in den USA, die in dieser Woche veröffentlicht wurde. „Der Preisanstieg beim Gold als Reaktion auf die hohe Inflation in Amerika wird sich als Strohfeuer erweisen“, warnt aber Frank Schallenberger, Analyst der LBBW. „So wie die hohen Inflationsraten den Goldpreis nach oben treiben, so bringen sie auch die US-Anleiherenditen und den Dollar nach oben.“ Zinserhöhungsängste und Dollarstärke dürften den Goldmarkt wieder lähmen.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Das Cybersecurity-Unternehmen Secunet Security Networks rechnet für das kommenden Jahr mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang. Man erwarte für 2022 Umsatzerlöse von rund 320 Millionen Euro und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von rund 50 Millionen Euro, teilte das Unternehmen am Freitagabend mit. Im laufenden Jahr wird ein Umsatz von rund 330 Millionen Euro und ein EBIT von etwa 59 Millionen Euro erwartet. Laut Unternehmen soll 2021 damit das achte Jahr in Folge mit deutlichen Zuwächsen gegenüber dem Vorjahr sein.
  • Die Commerzbank hat sich mit dem Betriebsrat auf die Umsetzung ihres Konzernumbauprogramms "Strategie 2024" geeinigt. Es bestehen nun Klarheit über die künftige Struktur aller Konzernbereiche in Deutschland, so Personalvorständin Sabine Schmittroth. Die Zahl der Führungspositionen soll um rund 30 Prozent sinken. Es werden rund 10.000 Stellen abgebaut und hunderte Filialen geschlossen. Alle Standorte des Beratungscenters erhalten eine Standortgarantie bis zum 31. Dezember 2027.
  • Der US-Pharmakonzern Johnson & Johnson will sich in zwei Unternehmen aufspalten. Den Angaben zufolge soll die Sparte Consumer Health, zu der Marken wie Listerine, Penaten gehören, abgetrennt werden. Das Geschäft werde in ein börsennotiertes Unternehmen ausgegliedert, der Prozess solle in 18 bis 24 Monaten abgeschlossen sein. Das Pharmageschäft soll bei Johnson & Johnson bleiben. Der Konzern habe sich dazu entschlossen, weil die beiden Sparten sich in den vergangenen Jahren auseinander entwickelt hätten, sagte CEO Alex Gorsky.
  • Tesla-Chef Elon Musk trennt sich von weiteren Anteilen an seinem Unternehmen. Pflichtveröffentlichungen zufolge schlug Musk zuletzt rund 640.000 Tesla-Papiere los, nachdem er in den vorangegangenen Tagen insgesamt etwa 4,5 Mio. Aktien auf den Markt geworfen hatte, um seine Steuerschulden zu bezahlen.
  • Der japanische Industriekonzern Toshiba will Pläne für eine Aufspaltung in drei börsennotierte Unternehmen vorstellen. Die Einzelunternehmen sollen sich auf die Bereiche Infrastruktur, Geräte und Speicherchips konzentrieren, wie die Nachrichtenagentur Reuters erfahren hat.
  • Der US-Elektrofahrzeug-Hersteller Lordstown muss die für 2022 geplante Markteinführung seines Elektro-Pickups "Endurance" um ein Quartal verschieben. „Es war ein schwieriges Quartal mit Engpässen bei Rohstoffen, Teilen und der Lieferkette, insbesondere bei der internationalen Beschaffung, aber wir tun alles, was wir können, um die Situation zu entschärfen", zitierte Reuters CEO Daniel Ninivaggi aus einer Telefonkonferenz.
  • Laut einem SPIEGEL-Bericht hat sich der deutsche Softwareriese SAP auf Kosten von Wettbewerbern an die Weltspitze getrickst. Seit 2018 lägen der US-Konzern Teradata und SAP vor Gericht im Clinch. Teradata beschuldige SAP des Diebstahls von geistigem Eigentum, der Industriespionage, des Betrugs, der Ausnutzung von Marktmacht. Noch sei nichts gerichtsfest bewiesen; SAP weise alle Vorwürfe zurück und habe gerade einen wichtigen Etappensieg erreicht, so das Magazin. Doch jahrelange Recherchen würden ein düsteres Licht auf den Konzern werfen. Nach Gesprächen mit Insidern und der Sichtung geheimer Dokumente dränge sich das Bild eines Unternehmens auf, das sich offenbar auch mit unlauteren Methoden, vor allem dem Diebstahl geistigen Eigentums an die Weltspitze getrickst habe, urteilte der SPIEGEL.
  • Die Lufthansa hat die stillen Einlagen des deutschen Staats vollständig zurückgezahlt, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Die Rückzahlung aller in der Corona-Krise gezahlten Staatshilfen gilt als Voraussetzung für weitere Übernahmen unter Europas Fluggesellschaften. Es bleibt die direkte Aktienbeteiligung des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds von 14 Prozent des Grundkapitals an der Airline.
  • Deutschlands Börsenschwergewichte haben sich im dritten Quartal überaus erfolgreich geschlagen, wie das Beratungs- und Prüfungsunternehmen EY ermittelt hat - allen Lieferengpässen und der Rohstoffknappheit zum Trotz. Sowohl der Gesamtumsatz (+8,6 %) als auch die operativen Gewinne (+152 %) der 40 DAX-Konzerne lagen demnach teils deutlich über Vorjahr. Die Erlöse summierten sich auf 380,5 Mrd. Euro, das operative Ergebnis Ebit erreichte 35,7 Mrd. Euro - jeweils die höchsten Werte seit Beginn der Auswertung im Jahr 2012.
  • Der Volkswagen-Konzern hat im Oktober deutlich weniger Fahrzeuge als vor einem Jahr verkauft. Die konzernweiten Auslieferungen fielen um 33,5 Prozent auf weltweit 600.900 Stück zurück. Nach zehn Monaten liegt die Multi-Marken-Autogruppe mit einem Zuwachs von 2,0 Prozent noch knapp im Plus.
  • Der schwedische Batteriespezialist Northvolt hat eine erste Batteriezelle mit „100 Prozent recyceltem Nickel, Mangan und Kobalt" hergestellt. Die Nickel-Mangan-Kobalt-Kathode der Zelle wurde aus Metallen produziert, die durch das Recycling von Batterieabfällen zurückgewonnen worden seien. Tests hätten gezeigt, dass die Leistung mit der von Zellen aus frisch abgebauten Metallen vergleichbar sei, so Northvolt.
  • Die Deutsche Pfandbriefbank (pbb) wird optimistischer für das laufende Jahr. Der Vorsteuergewinn soll jetzt etwa 220 Mio. Euro erreichen und könnte damit leicht über bisherigen Prognosespanne liegen, wie der Gewerbeimmobilien-Finanzierer am Freitag mitteilte. Im dritten Quartal steigerte die Pfandbriefbank ihre operativen Erträge im Jahresvergleich leicht auf 142 Mio. Euro. Während der Zinsüberschuss zurückging, kassierte das Institut deutlich mehr Vorfälligkeitsentschädigungen wegen vorzeitig gekündigter Kredite.
  • Mehrere deutsche Börsen wollen schon in wenigen Tagen den Handel mit Aktien der insolventen Wirecard beenden. Für Anleger, die das Papier noch im Depot haben, wird es damit immer schwieriger, die Aktie loszuwerden. Anlegerschützer raten zum Verkauf der Anteile.
  • Die höheren Energiepreise treiben den Gewinn bei dem finnischen Versorger Fortum. Der bereinigte Betriebsgewinn lag im dritten Quartal bei 260 Mio. Euro, nach einem Verlust von 179 Mio. Euro vor Jahresfrist.
  • KNDS, die Holding des "Leopard 2"-Panzerherstellers Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und der französischen Nexter, hat laut Reuters Interesse an den italienischen Leonardo-Töchtern OTO Melara und Wass angemeldet.
  • Der Energieversorger EnBW hat höhere Gaspreise angekündigt. „Seit Anfang des Jahres haben sich die Gaspreise an der Börse vervierfacht, die Strompreise verdreifacht", sagte Finanzchef Thomas Kusterer laut Reuters in einer Telefonschalte. Zwar habe der Konzern eine langfristige Beschaffungsstrategie. Die Entwicklung gehe aber nicht spurlos an EnBW vorbei.
  • Die Deutsche Telekom erhöht zum dritten Mal in diesem Jahr ihre Ziele für 2021. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nach Leasingkosten (Ebitda AL) soll nun rund 38 Mrd. Euro erreichen nach bislang mindestens 37,2 Mrd. Euro, teilte der Konzern am Freitag mit. Der freie Mittelzufluss (Free Cashflow AL) soll auf rund 8,5 mrd. Euro zulegen (bislang gal ein Ziel von mindestens 8 Mrd. Euro. Beim Mittelzufluss ist die Deutsche Telekom bereits zum zweiten Mal optimistischer. Der Umsatz im vergangenen Quartal stieg um 1,8 Prozent auf knapp 26,88 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen nach Leasingkosten (Ebitda AL) blieb mit knapp 9,7 Mrd. Euro stabil.
  • Der Lkw- und Zugbremsenhersteller Knorr-Bremse wird mit Blick auf das Gesamtjahr etwas pessimistischer. Vorstandschef Jan Mrosik sprach bei Vorlage der Neun-Monatszahlen von einem anspruchsvollen Umfeld und nannte dabei die Probleme in der Lieferkette sowie Projektverschiebungen. Dennoch liege das Unternehmen in der Summe deutlich über dem Vorjahresniveau. „Die Nachfrage ist in unseren Märkten weiterhin stark und intakt.“ Für das Gesamtjahr erwartet Knorr-Bremse nun einen Umsatz von 6,6 bis 6,8 Mrd. Euro und grenzt seine bisherige Spanne von 6,5 bis 6,9 Mrd. Euro damit etwas ein. Die operative Gewinnmarge (EBIT) solle zwischen 13 und 13,5 Prozent liegen und damit auf Vorjahresniveau (zuvor zwischen 13 und 14,5 %).
  • Der Auto- und Industriezulieferer Stabilus rechnet zeigt sich mit Blick auf das kommende Fiskaljahr verhaltener. Stabilus erwartet für 2022 einen Umsatz von 940 bis 990 Mio. Euro. In dem Ende September beendeten Geschäftsjahr stieg der Umsatz um gut 14 Prozent auf 937,7 Mio. Euro. „Für das neue Geschäftsjahr sind wir vorsichtig optimistisch und beobachten insbesondere die Verfügbarkeit und Preisentwicklung von Rohstoffen in den für uns relevanten Industrien aufmerksam", sagte Stabilus-Chef Michael Büchsner. Die bereinigte Ebit-Marge sieht er zwischen 14 und 15 Prozent, nach 14,4 Prozent im vergangenen Jahr.
  • Der Fotoentwickler Cewe hat im dritten Quartal neben einem betrieblichen Verlust auch einen Umsatzrückgang zu verkraften. Das operative Ergebnis Ebit lag bei minus 2,1 Mio. Euro, nach einem Fehlbetrag von 1,7 Mio. Euro im Vorjahresquartal. Der Umsatz sank um 2,9 Prozent auf 132,4 Mio. Euro. Cewe hofft nun auf das laufende Quartal, traditionell erzielt das Unternehmen im vierten Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft den Großteil seines Jahresergebnisses.
  • Der IT-Dienstleister Nagarro ist im dritten Quartal stark gewachsen. Der Umsatz legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund ein Drittel auf 141 Mio. Euro zu. Nach neun Monaten betragen die Umsätze nun 384 Mio. Euro. Damit ist Nagarro auf gutem Weg, das erst an diesem Mittwoch angehobene Jahresziel von 525 Mio. Euro zu erreichen.
  • Der britische Pharmakonzern AstraZeneca hat im dritten Quartal allein mit dem Verkauf seines Corona-Impfstoffs einen Umsatz von über eine Mrd. Dollar erzielt. Der Gesamtumsatz stieg um 47 Prozent auf 9,74 Mrd. Dollar.
  • Das Konsumfestival zum "Singles Day" hat in China großen Online-Händlern wie Alibaba und JD.com in diesem Jahr Verkaufsrekorde beschert. Obwohl weniger Marketing gemacht und mehr Nachhaltigkeit betont wurde, stiegen die Umsätze kräftig, allerdings nicht mehr so stark wie in den Vorjahren.

Konjunktur & Politik

  • Der geschäftsführende Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat eine Verlängerung der staatlichen Corona-Überbrückungshilfen bis Ende März vorgeschlagen. Er habe im Kabinett eine erneute Verlängerung der Überbrückungshilfen 3 angeregt, sagte Altmaier. Man werde die Frage "zeitnah" klären, hieß es.
  • Im Streit um die Brexit-Handelsregeln für Nordirland haben sich Großbritannien und die EU auch am Freitag nicht einigen können. Die Positionen liegen immer noch weit auseinander, wie die britische Regierung mitteilte. Die Verhandlungen sollen in der kommenden Woche in Brüssel fortgesetzt werden. London besteht auf einer Änderung des Nordirland-Protokolls, Brüssel lehnt größere Änderungen daran ab.
  • Die norddeutschen Küstenländer wollen ihre Wasserstoffstrategie forcieren. "Wir sind entschlossen, die Strategie und den damit verbundenen Transformationsprozess konsequent weiter voranzutreiben, um unsere Wirtschaft und Industrie zu revolutionieren, die Energiewende zu realisieren und als führende Wasserstoff-Region norddeutsche Erfolgsgeschichte zu schreiben", sagte Hamburgs Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos).
  • Das Konsumklima in den USA hat sich im November überraschend abgekühlt. Der von der Universität Michigan erhobene Index für die Verbraucherstimmung fiel 71,7 Punkten ihn Vormonat auf 66,8 Zähler zurück, wie die Universität am Freitag auf vorläufiger Basis mitteilte. Analysten hatten hingegen einen Anstieg auf 72,5 Punkte erwartet.
  • Wegen stark steigender Corona-Infektionszahlen wird in Österreich ein Lockdown für Ungeimpfte eingeführt. Die entsprechenden Entscheidungen würden am Sonntag gefällt, kündigte Kanzler Alexander Schallenberg am Freitag an.
  • Nach dem gestrigen US-Feiertag (Veterans Day) rückt der US-Markt für Staatsanleihen wieder in den Fokus, wobei die Instrumente über die gesamte Kurve hinweg ihre Talfahrt fortsetzen. Die Hauptsorge gilt nach wie vor der Inflation, nachdem Fed-Chef Jerome Powell Anfang des Monats erklärt hatte, dass die Notenbank nicht zögern werde, die Zinssätze zu ändern, „wenn dies gerechtfertigt ist". Es gibt aber auch noch andere Probleme: Die Indikatoren zeigen eine sinkende Liquidität der Staatsanleihen und eine steigende Volatilität.
  • Die Türkei lässt Staatsbürger mehrerer arabischer Staaten, u. a. aus Syrien und dem Irak, nicht mehr von ihrem Territorium aus nach Belarus fliegen. Die EU hatte zuvor Sanktionen gegen Fluggesellschaften angedroht, die Migranten mit der Absicht der illegalen Anreise in die EU nach Belarus befördern. Am Montag wollen die Außenminister der EU-Staaten zudem neue Sanktionen in Kraft setzen, mit denen Schleuser direkt getroffen werden sollen.
  • Die EU-Kommission hat den belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko gewarnt, seine Drohung wahrzumachen, die Gasversorgung europäischer Länder über Pipelines in Belarus zu blockieren. Brüssel wies darauf hin, dass dann die russischen Gasanbieter getroffen würden. Der Kreml teilte mit, die Boykott-Drohung sei nicht mit der russischen Regierung abgesprochen gewesen.
  • Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, warnt angesichts vieler unbesetzter Stellen vor einem drohenden Wohlstandsverlust. Nach Berechnungen des IW würden angesichts des Ausscheidens der Babyboomer-Generation aus dem Arbeitsmarkt bis 2035 rund fünf Mio. Erwerbstätige wegfallen. Der Wirtschaft drohe damit ein Gesamtschaden von 326 Milliarden Euro, sagte Hüther der „Bild“.
  • Die Industrieunternehmen in der Eurozone haben ihre Produktion im September gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozent gedrosselt, wie das Statistikamt Eurostat am Freitag mitteilte. Analysten hatten mit einem Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet. Gegenüber dem Vorjahr erhöhte sich die Produktion um 5,2 Prozent. Die Produktion leidet weiter unter Lieferengpässen.
  • Die EU-Kommission schlug im Brexit-Streit vor, die Anwendung der Regeln mit Nordirland zu vereinfachen. Die britische Seite hält die Vorschläge für nicht ausreichend. Heute treffen sich die Chefunterhändler zum vierten Mal. Konkret geht es um Kontrollen bei der Einfuhr von Waren aus Großbritannien nach Nordriland. London will von der eingegangenen Verpflichtung wieder abrücken, Brüssel droht mit Zöllen. Das EU-Mitglied Irland hat die britische Regierung vor einer Eskalation gewarnt. „Die harte Tour zu verfolgen oder auf harten Kerl zu machen, ist kontraproduktiv, wenn es um Nordirland geht, und wird in einer Katastrophe münden", sagte der irische Europa-Staatssekretär, Thomas Byrne am dem Sender BBC Radio 4.
  • China will strategisch wichtige mineralische Vorkommen wie Öl, Gas, Kupfer, Chrom, Wolfram, seltenen Erden und Graphit noch stärker erkunden und fördern. Die Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) veröffentlichte am Freitag entsprechende Pläne zur Umsetzung des neuen Fünf-Jahres-Planes zur Entwicklung in Regionen mit wichtigen Rohstoffen.
  • Die übergroße Mehrheit der Bürger hat bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie nur wenig Vertrauen in die Ampel-Parteien. Der SPD wurde in der Umfrage der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-„Politbarometer“ von 13 Prozent der Befragten als in diesem Punkt kompetent genannt, die FDP von 6 Prozent und die Grünen von 5 Prozent.
  • Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) lehnt trotz der verschärften Corona-Lage einen neuen Lockdown ab. Es müsse sichergestellt sein, dass „unsere Betriebe jetzt dauerhaft geöffnet bleiben", sagt Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges gegenüber RTL/ntv. Einen erneuten Lockdown würde die Branche vor allem mental und emotional nicht überleben.
  • Die Staats- und Regierungschefs von Frankreich und Italien, Emmanuel Macron und Mario Draghi, wollen die Lücke füllen, die der Rückzug von Angela Merkel an der Spitze der EU mit sich bringt. Die beiden hätten bereits im September informell vereinbart, vor wichtigen Gipfeltreffen sich im Vorhinein abzusprechen, berichtete Bloomberg. Die beiden Staats- und Regierungschefs seien sich einig, dass die Geldpolitik der EU in den kommenden Jahren expansiv bleiben sollte, und sie wollten Merkels Nachfolger, womöglich Olaf Scholz, ebenfalls auf diese Linie bringen.
  • Russland könnte eine Invasion in der Ukraine vorbereiten, teilten die USA ihren Verbündeten in der EU mit, da sie eine militärische Aufrüstung nahe der ukrainischen Grenze beobachten. Laut Bloomberg ist davon auszugehen, dass die Einschätzungen auf Informationen beruhen, die die USA noch nicht mit den europäischen Partnern geteilt haben. Dies müsste geschehen, bevor eine Entscheidung über eine gemeinsame Reaktion getroffen werde, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur.
  • Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will öffentliche Veranstaltungen angesichts der massiv steigenden Corona-Neuinfektionszahlen weniger leicht zugänglich machen. Es solle hier künftig die 2G-Plus-Regel greifen, sagte Spahn am Freitag. Das bedeutet, dass nur noch Geimpfte und Genesene mit einem aktuellen Corona-Test Einlass bekommen. Ab Samstag sollen die Bürger zudem wieder Zugang zu kostenlosen Tests bekommen. Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, sagte zur aktuellen Corona-Lage: „Es ist fünf nach zwölf." Die vierte Welle rolle jetzt mit voller Wucht.
  • Rund 70 Prozent der Bevölkerung in Deutschland haben mindestens eine Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Das sind nach Angaben des Robert Koch-Instituts vom Freitag rund 58,2 Mio. Menschen. Vollständig geimpft sind inzwischen mindestens 67,4 Prozent bzw. 56,1 Mio. Personen.
  • Mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) nahm die Diskussion an Fahrt auf: Er riet am Donnerstag, Großveranstaltungen wegen der Pandemie bis auf Weiteres auszusetzen. „Ich war gestern in einem Krankenhaus. Ich habe mit den Mitarbeitern dort gesprochen und das ist mein Rat. Ein Rat, auf diese Weihnachtsmärkte zu verzichten, auf Großveranstaltungen insgesamt zu verzichten“, sagte Michael Kretschmer am Donnerstag. In der ZDF-Sendung "Maybrit Illner“ legte er am Abend nach und will inzwischen auch einen neuerlichen Lockdown nicht mehr ausschließen. Sein Bundesland hat bundesweit die höchsten Zahlen. Die 2G-Regel werde im Kampf gegen die aktuelle Corona-Welle nicht reichen, sagte Kretschmer. Auch Kontaktbegrenzungen halte er für notwendig. „Wir müssen weitere Instrumente dazusetzen." Andernfalls könne die jetzige Situation in einer „humanitären Katastrophe" enden.
  • Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff übt Kritik an den Corona-Plänen der Ampel-Parteien im Bund. „Ich halte die Entscheidung, die pandemische Notlage von nationaler Tragweite zu beenden, für einen gravierenden politischen Fehler", sagte der CDU-Politiker der dpa. Die pandemische Lage nationaler Tragweite müsse verlängert werden. FDP-Vize Wolfgang Kubicki forderte die Union zur Unterstützung auf. „Die Situation, die wir jetzt haben, mit 50.000 Infektionen am Tag und den volllaufenden Intensivstationen, die geschehen ja unter dem aktuellen Regime", sagte er bei "Maybrit Illner". Außerdem werde die epidemische Lage nicht abgeschafft, sie laufe am 25. November aus - und niemand im Bundestag habe bisher den Vorstoß unternommen, den Sonderstatus zu verlängern.
  • Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel sind im Oktober im Jahresvergleich um 15,2 Prozent gestiegen, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zuletzt hatte es im März 1974 einen höheren Anstieg gegenüber dem Vorjahresmonat gegeben, als die Großhandelspreise im Zuge der ersten Ölkrise um 15,8 Prozent nach oben schossen. Im September hatte der Anstieg gegenüber dem Vorjahr bei 13,2 Prozent und im August bei 12,3 Prozent gelegen. Im Vormonatsvergleich stiegen die Großhandelspreise im Oktober um 1,6 Prozent.
  • Im vergangenen August haben die deutschen Amtsgerichte 1.029 beantragte Unternehmensinsolvenzen gemeldet. Das waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2,1 Prozent weniger als im August 2020. „Der rückläufige Trend der vergangenen Monate setzte sich somit auch nach Auslaufen vieler Sonderregelungen, wie der ausgesetzten Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen, fort“, stellte die Behörde fest. Im Vergleich zum August 2019, also vor der Corona-Krise, war die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im August dieses Jahres um 36,7 Prozent niedriger.
  • Viele Lücken im deutschen Mobilfunknetz sind geschlossen worden. In den vergangenen 10 Jahren wurden über 33.000 neue Mobilfunkmasten gebaut. Das geht aus einem Aufsatz im ifo-Schnelldienst hervor. Ein Drittel der neuen Masten wurde in ländlichen Gebieten errichtet, wo etwa ein Viertel der Bevölkerung lebt, schreiben die Autoren. So sei insgesamt eine gute flächendeckende Versorgung mit Mobilfunkdiensten hergestellt worden, auch wenn es immer noch Funklöcher gebe.
  • Für das heutige Ende der Weltklimakonferenz in Glasgow legt der britische Vorsitz voraussichtlich noch einen neuen Entwurf für die Abschlusserklärung vor. Im Laufe des Tages dürfte sich dann entscheiden, ob das Treffen -wie bereits vergangene Klimakonferenzen- in die Verlängerung geht. Details sind noch offen.
  • Wegen hoher Corona-Inzidenzen will Deutschland die Länder Österreich, Tschechien und Ungarn heute zu Hochrisikogebieten erklären, wie Medien berichten. Die Einstufung soll demnach am Sonntag in Kraft treten. Einzelne Gemeinden in Österreich sollen ausgenommen werden.
  • Die Staats- und Regierungschefs der asiatisch-pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) beraten bei einem virtuell ausgetragenen Gipfel unter dem Vorsitz Neuseelands. Dabei stehen die Corona-Lage und die wirtschaftliche Erholung der Region im Mittelpunkt. Mit dabei sind auch der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jingping und US-Präsident Joe Biden.

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