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12:59 Uhr, 16.07.2001

Telekom-Sektor: Nur vereinzelt Gewinner erwartet

Die Profite von Telekom-Unternehmen im zweiten Quartal werden aufgrund einer Mischung aus der schwachen Konjunktur, den hohen Netzgebühren und der geringeren Nachfrage nach den Services fallen.

Diesen Probleme, resultierend aus erhöhter Konkurrenz und fallenden Gebühren, versuchte man durch Entlassungen, Investitionsstopps und durch andere Restukturierungsmaßnahmen entgegen zu wirken. Analysten erwarten, dass viele Telkos im zweiten Halbjahr noch weniger investieren werden.

Traditionelle Telekom-Betriebe haben versucht, sich verstärkt aus dem herkömmlichen Geschäft zurückzuziehen und sich ein Standbein im Mobilfunk- und Daten-Sektor aufzubauen. Das Gros dieser Unternehmen generiert aber immer noch den Löwenanteil des Umsatzes aus dem Angebot von Festnetz-Gesprächen.

Eine Reihe von Unternehmen könnten allerdings vom Wachstum der Bemühungen in den "Emerging Markets" profitieren. Deshalb könnte es auch einige Lichtblicke in dieser Earnings-Saison geben, so die einhellige Meinung von Analysten.

"Wir erwarten, das Qwest ein gutes Umsatzwachstum demonstrieren kann da höhere Umsätze in den Abteilungen Data/Internet und doppelt so viele Nutzer des DSL-Dienstes vermeldet wurden," so Linda Meltzer von UBS Warburg. "Qwest ist einmalig positioniert basierend auf den Assets, den Kunden und der Fülle der angebotenen Dienstleistungen."

Qwest gab im Juni bekannt, dass der Umsatz um 15% wachsen wird, und das EBITDA (Gewinn vor Abzug der Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Kredittilgungsaufwendungen) per anno um 20% bis 2005 zulegen wird. Morgan Stanley stellte erst kürzlich die Bilanzierung und die zukünftige Ertragskraft in Frage - Spekulationen, die Qwest als "inakkurat und irreführend" abtat.

Verizon Communications, der führende lokale Telekom-Dienstleister, könnte das einzige lokale Telko in den USA sein, dass eine Gewinnsteigerung bekanntgeben könnte. Der Umsatz wird aber voraussichtlich gegenüber dem letzten Quartal fallen. Zurückzuführen sei dies auf das schwache Kundenwachstum und die geringere Nutzung der Telefonleitungen, hieß es. Im gleichen Maße werden aber auch andere Telkos Umsatz- aber auch Gewinnrückgänge hinnehmen müssen, glaubt man der Meinung der Analysten.

Im Schnitt wird der Umsatz der lokalen Telkos um 2-3% zurückgehen, im Vorquartal lag der durchschnittliche Rückgang bei 1%. Im zweiten Quartal wird das Umsatzwachstum auf 5.5-6% schrumpfen, von 7.5% im ersten Quartal.

Die Unternehmen werden voraussichtlich über solides Wachstum im Mobilfunk- und DSL-Bereich berichten. Allerdings wird auch hier im Durchschnitt aller angebotenen Services nur ein moderates Wachstum zu beobachten sein, weil die Konsumenten sich im gegenwärtigen Wirtschaftsumfeld nur in beschränktem Maße Luxus-Güter leisten.

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