Kommentar
22:20 Uhr, 02.01.2019

Apple senkt Umsatzprognose deutlich - Deutsche Börse: Millionenbußen wegen Insiderhandel

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Tesla enttäuscht mit Auslieferungszahlen
  • EZB stellt italienische Krisenbank Carige unter Zwangsverwaltung
  • Erwerbstätigkeit 2018 auf Rekordhoch in Deutschland
  • China droht Taiwan mit Gewalt
  • Aareal Bank schließt Kauf von Düsseldorfer Hypothekenbank ab
  • Telekom klagt gegen Regeln für 5G-Auktion
  • Geldautomaten in Deutschland könnten leer bleiben
  • Nordkorea droht USA mit Verschlechterung der Beziehungen
  • USA: Obamacare bleibt vorerst in Kraft

DAX

  • Nach einem schwächeren Start hat der deutsche Aktienmarkt den ersten Handelstag des neuen Jahres noch mit einem Plus beenden können. Der DAX ging 0,20 Prozent fester mit 10,580,19 Punkten aus dem Handel, nachdem das Börsenbarometer am Morgen im Tief noch bis auf 10.386,97 Zähler abgerutscht war. Schwache Wirtschaftsdaten aus China und der Eurozone belasteten zeitweise die Stimmung. Der DAX war am letzten Handelstag des Jahres 2018 mit einem Plus von 1,71 Prozent aus dem Handel gegangen, hatte damit aber den Jahresverlust von 18,3 Prozent nur marginal verringern können. In China lagen die am Montag sowie heute veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes insgesamt deutlich unter den Erwartungen. Auch in Deutschland und der Eurozone zeigen die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe, für die am Morgen finale Daten veröffentlicht wurden, eine Abkühlung. Etwas Hoffnung keimt unterdessen im US-Haushaltsstreit auf. US-Präsident Donald Trump hat Abgeordnete der Demokraten und Republikaner für heute ins Weiße Haus bestellt, um über den immer noch andauernden "Shutdown" zu sprechen.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der iPhone-Hersteller Apple hat seine Erwartungen für das zurückliegende Quartal deutlich gesenkt. Für das am 29. Dezember 2018 beendete erste Geschäftsquartal 2019 erwarte man nun nur noch einen Umsatz von 84 Milliarden Dollar, schrieb Apple-Chef Tim Cook an die Apple-Investoren. Zuvor hatte Apple einen Umsatz von 89 bis 93 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt. Die operative Marge soll wie bisher erwartet bei rund 38 Prozent liegen. Apple-Chef Tim Cook begründete die Prognosesenkung unter anderemn mit einer wirtschaftlichen Abkühlung in Schwellenländern, insbesondere in China, mit dem Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie dem starken Dollar. Die Apple-Aktien brachen nachbörslich in einer ersten Reaktion um mehr als acht Prozent ein.
  • Die Ermittlungsverfahren wegen Insiderhandels gegen den ehemaligen Chef der Deutschen Börse, Carsten Kengeter sowie gegen die Deutsche Börse, sind gegen die Zahlung von Geldbußen in Millionenhöhe eingestellt worden. Kengeter und das Landgericht Frankfurt stimmten einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft Frankfurt zu. Kengeter soll im Vorfeld einer später gescheiterten Fusion mit der London Stock Exchange (LSE) Aktien der Deutsche Börse AG erworben haben, bevor die Fusionspläne öffentlich bekannt waren. Kengeter muss Gewinne in Höhe von 4,5 Millionen Euro zurückzahlen sowie eine Strafzahlung in Höhe von 250.000 Euro leisten. Die Deutsche Börse muss eine Strafe von insgesamt 10,5 Millionen Euro zahlen. 5 Millionen Euro werden dabei für den Verstoß von Kengeter fällig und 5,5 Millionen Euro, weil die Deutsche Börse zu spät über die geplante Fusion informiert hatte.
  • Der Elektroautobauer Tesla hat im vierten Quartal insgesamt 86.555 Fahrzeuge produziert und 90.700 Fahrzeuge ausgeliefert, wie Tesla am Mittwoch mitteilte. Damit hat Tesla sowohl die Produktion als auch die Auslieferungen moderat gegenüber dem dritten Quartal gesteigert, als 80.142 Fahrzeuge produziert und 83.500 Fahrzeuge ausgeliefert wurden. Trotz einer Rekordproduktion im vierten Quartal hat Tesla zudem die Erwartungen der Analysten verfehlt. Laut Tesla wird die internationale Auslieferung des Model 3 in Europa und China ab Februar beginnen. Das Unternehmen sieht hier "erhebliches Potenzial". Tesla kündigte am Mittwoch zudem an, die Preise für die Modelle S, X und 3 in den USA um 2.000 Dollar zu senken, um so das Auslaufen von staatlichen Subventionen zu kompensieren.
  • Der Streaminanbieter Netflix ist mit der Regierung in Saudi-Arabien aneinandergeraten. Netflix entfernte eine Folge der Comedy-Reihe "Patriot Act mit Hasan Minhaj" aus seinem Programm in dem islamischen Königreich, nachdem Saudi-Arabien dagegen protestiert hatte, wie die "Financial Times" berichtet. In der Episode wurden unter anderem die Ermordung des saudischen Journalisten Jamal Khashoggi und die Kampfhandlungen Saudi-Arabiens im Jemen thematisiert.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die italienische Geschäftsbank Carige unter Zwangsverwaltung gestellt. Bei dem Institut war zuvor eine Kapitalmaßnahme gescheitert. Die Bank wird nun von drei Interimsverwaltern und einem Überwachungsausschuss geleitet.
  • Eine negative Analystenstudie von JPMorgan hat die Aktien des Spezialverpackungsherstellers Gerresheimer am Mittwoch schwer belatet. Zeitweise notierten die Papiere am MDAX-Ende rund sieben Prozent im Minus, konnten sich anschließend aber wieder etwas erholen. JPMorgan stufte die Gerresheimer-Aktien von "Neutral" auf "Underweight" ab und senkte das Kursziel für die Papiere von 66 Euro auf 49,50 Euro.
  • Der Hypothekenfinanzierer Aareal Bank hat den Kauf der sich in Abwicklung befindenden Düsseldorfer Hypothekenbank wie geplant zum 31. Dezember abgeschlossen. Durch die Erstkonsolidierung der neuen Tochtergesellschaft ergibt sich bei der Aareal Bank ein positiver Einmaleffekt von 52 Millionen Euro, wie bereits zuvor mitgeteilt worden war.
  • Nach Telefónica und Vodafone hat nun auch die Deutsche Telekom eine Klage gegen die Regeln für die Vergabe der Frequenzen des neuen Mobilfunkstandards 5G eingereicht. Dies bestätigte das Unternehmen gegenüber der Tageszeitung "Die Welt". Die Mobilfunkauktion ist für das Frühjahr geplant. Angesichts der Klagen aller großen deutschen Mobilfunkunternehmen ist derzeit aber nicht absehbar, ob die Auktion wie geplant stattfinden kann.

Konjunktur & Politik

  • USA: Markit-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe im Dezember (endgültig) bei 53,8 Punkten. Erwartet wurden 53,9 Punkte nach 55,3 Punkten im Vormonat.
  • Gegen den weltweiten Trend hat sich die Stimmung in der britischen Industrie im Dezember aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg um 0,6 Punkte auf 54,2 Zähler, wie der Datendienstleister Markit mitteilte. Damit wurde der höchste Stand seit einem halben Jahr verzeichnet. Die Volkswirte hatten eigentlich einen Rückgang auf 52,5 Punkte erwartet. Nach Angaben von Markit könnte der Anstieg aber auch mit Sondereffekten im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Brexit zu tun haben.
  • Die Erwerbstätigkeit in Deutschland hat im Jahr 2018 ein Rekordhoch erreicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes waren im Jahresdurchschnitt 2018 rund 44,8 Millionen Personen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Das waren 562.000 Personen oder 1,3 Prozent mehr als im Vorjahr. "Insgesamt setzte sich der nun seit 13 Jahren anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit fort", erläuterte das Bundesamt.
  • Chinas Präsident Xi Jinping hat Taiwan mit einer zwangsweisen Wiedervereinigung gedroht. In einer Rede bezeichnete Xi eine Vereinigung Taiwans mit dem chinesischen Festland als "unvermeidlich". "Wir geben kein Versprechen ab, auf die Anwendung von Gewalt zu verzichten, und behalten uns die Möglichkeit vor, alle erforderlichen Mittel zu ergreifen", sagte Xi. Die Volksrepublik China betrachtet seit ihrer Gründung im Jahr 1949 Taiwan als abtrünnige Provinz. Bisher hatte es aber zwischen Peking und Taipeh einen vagen Konsens gegeben, am Status quo nichts zu verändern. Die USA gelten als Schutzmacht Taiwans, auch wenn es auf Grund des Drucks Chinas keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zwischen Washington und Taipeh gibt. Taiwans Präsidentin Tsai Ing-Wen bekräftigte in ihrer Neujahrsansprache, dass sie eine Wiedervereinigung mit China auch unter der von Xi vorgeschlagenen Formel "Ein Land, zwei Systeme" ablehne.
  • Die Stimmung der Einkaufsmanager in der europäischen und der deutschen Wirtschaft hat sich im Dezember ein getrübt. Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes der Eurozone sank nach endgültigen Angaben von 51,8 Punkten im Vormonat auf 51,4 Zähler, während sich der Index für Deutschland von 51,8 auf 51,5 verringerte. Damit wurden jeweils die bereits vorläufig veröffentlichten Daten bestätigt.
  • China: Caixin Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe im Dezember bei 49,7 Punkten. Erwartet wurden 50,3 Punkte nach 50,2 Punkten im Vormonat.
  • Wegen eines bundesweiten Warnstreiks bei Geldtransportunternehmen am Mittwochvormittag könnte es zu "erheblichen Störungen" in der Bargeldversorgung in Deutschland kommen. Dies teilte die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi mit, die zu der Arbeitsniederlegung aufgerufen hat. Neben Engpässen an Geldautomaten könnte es auch zu Störungen bei der die Abholung der Tageseinnahmen von Geschäften kommen. Die Bundesvereinigung Deutscher Geld- und Wertdienste rechnet hingegen trotz des Streiks nicht mit größeren Problemen. Hintergrund des Warnstreiks sind laufende Tarifverhandlungen für die Branche. Die nächste Gesprächsrunde soll dabei am 3. und 4. Januar stattfinden
  • Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat den USA mit einer Verschlechterung der Beziehungen gedroht, falls die Wirtschaftssanktionen gegen sein Land nicht gelockert werden sollten. In diesem Fall müsse man "einen neuen Weg gehen", um Nordkoreas Souveränität und Frieden zu schützen, sagte Kim in seiner Neujahresansprache. Gleichzeitig betonte Kim, dass er zu einem neuen Treffen mit US-Präsident Trump bereit sei.
  • Obwohl ein US-Bundesrichter die unter dem ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama eingeführte und als "Obamacare" bezeichnete Gesundheitsreform Mitte Dezember für verfassungswidrig erklärt hat, bleibt die Reform vorerst weiter in Kraft. Der Richter setzte die Vollstreckung seines eigenen Urteils aus, bis der Rechtsweg abgeschlossen ist. Viele Amerikaner wären "mit großer Ungewissheit" konfrontiert, falls der Beschluss sofort umgesetzt würde, teilte der Richter zur Begründung mit. Das Berufungsverfahren dürfte mindestens ein Jahr dauern.

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3 Kommentare

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  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    oh 250.000.-€ Strafe - hoffentlich muß er arme Kerl jetzt nicht auf soziale Leistungen des Staats zurückgreifen

    18:34 Uhr, 02.01.2019

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