Kommentar
15:15 Uhr, 13.10.2004

Technologie - Wachstumsbremse "Phishing"?

Immer mehr Online-Konsumenten werden Opfer einer Art von Identitätsdiebstahl, die unter der Bezeichnung "Phishing" bekannt ist. Dabei werden betrügerische E-Mails versendet, die den Eindruck einer vertrauenswürdigen Quelle - zum Beispiel eine Bank oder ein großer Online-Versender - erwecken. Die Kunden werden auf gefälschte Websites geleitet und zur Eingabe empfindlicher persönlicher Daten, in der Regel Nummer und Ablaufdatum der Kreditkarte, aufgefordert. Die so gewonnenen Informationen werden dann dafür genutzt, auf Kosten des Opfers online Waren und Dienstleistungen zu bestellen. Obwohl die gefälschten Websites häufig einen sehr glaubhaften Eindruck vermitteln, fällt nur ein geringer Prozentsatz der Konsumenten - Schätzungen gehen von unter 5 Prozent aus - auf den Betrugsversuch hinein. Doch der Umfang der betrügerischen E-Mails ist sehr groß, so dass die Zahl der Opfer absolut gesehen rapide steigt.

Schätzungen der Phishing-Schäden variieren stark, da in einigen Zahlen nur die Kosten der illegalen Käufe berücksichtig werden, andere aber auch die Aufwendungen der in den Betrugsfällen ermittelnden Organisationen einbeziehen. Weitere Schätzungen beziffern zudem die durch Rufschädigung entstandenen Kosten der Unternehmen. Wie auch immer, Gefahr und Trend sind eindeutig: Die Aktivitäten mit betrügerischen E-Mails nehmen rapide zu. Banken und Online-Versender haben deshalb ihre Investitionen in Sicherheits-Software und Maßnahmen zur Vermeidung illegaler Transaktionen drastisch erhöht.

Kann Phishing die Konsumenten abschrecken und das Wachstum des Online-Geschäftes gefährden? Zwei Strategien könnten die Verbreitung betrügerischer E-Mails verlangsamen - und hoffentlich zum Stillstand bringen: verstärkte Verbraucher-Aufklärung und technologische Innovationen.

Die Verbraucher müssen lernen, mit ihren Kreditkarten-Daten online ebenso vorsichtig umzugehen wie im Ladengeschäft. Einfache Regel: Seriöse Unternehmen tätigen keine Geschäfte per E-Mail, sondern nur über ihre eigenen sicheren Websites. Konsumenten, die eine Aufforderung per E-Mail erhalten, sollten sich auf der Website des Unternehmens vergewissern, ob sie die angeforderten Informationen wirklich offen legen müssen. Die Informationen sollten nur auf den Websites eingegeben werden.

Was die Technologie betrifft: Die Unternehmen könnten zusätzliche Kontroll- und Sicherheitselemente - zum Beispiel Passwort oder Identifizierungscode - einführen, um die Transaktionen online zu legitimieren. Das ist bis dato noch nicht der Fall; die Unternehmen befürchteten, derartiges könnte den Einkauf unbequem machen. Derzeit werden wirkungsvolle und weniger sichtbare technologische Antworten entwickelt: zum Beispiel Filterfunktionen, welche die Antiviren-Software der Verbraucher ergänzen und dabei die verdächtigen E-Mails blockieren oder kennzeichnen, sowie moderne Blockier-Software von Internet-Serviceanbietern wie dem amerikanischen Unternehmen Earthlink.

Unser Fazit: Phishing wird verstärkt in die Schlagzeilen geraten. Es ist aber unwahrscheinlich, dass damit eine ernsthafte Gefahr für das globale Online-Geschäft einhergeht.

Quelle: DWS

Die DWS (Die Wertpapier Spezialisten), Fondstochter der Deutschen Bank, ist im Publikumsfondsgeschäft mit einem verwalteten Vermögen von mehr als 120 Mrd. Euro Marktführer in Deutschland. Der Marktanteil in Deutschland liegt in etwa bei 24,5 %. Europaweit zählt die DWS über 4 Millionen Kunden. Die DWS Fonds-Palette deckt alle Regionen und Branchen, viele Anlageformen und Anlagestile ab.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen