Analyse
09:06 Uhr, 25.08.2005

Technischer Morgenkommentar, 24. August 2005

Allgemeine Beurteilung

Zu Handelsbeginn in den USA, leiteten die dortigen Märkte einen Impulswechsel ein, der Europas Aktien-Indizes ergriff und zum Teil sogar auf neue Tageshochs führte. Besonders in den Futures (FDAX und FESX) setzte sich dieser Effekt erfolgreich durch und ließ am Ende sogar die Schlusskurse nahe der Tageshochs zur Ausbildung kommen.

Nach 20:00 Uhr holte die Wirklichkeit die US-Märkte jedoch wieder ein. Der Dow Jones durchbrach nachhaltig die untere Begrenzung seiner Konsolidierungszone, der S&P 500 Index markierte ein neues Bewegungstief innerhalb seines Abwärtstrends, gleiche Aussage gilt für beide NASDAQ´s.

Begleitet wurde eine solche Entwicklung auf der Aktienseite durch einen nachhaltig ansteigenden Öl-Preis. In der Spitze erreichte Crude-Oil-Light-Sweet im gestrigen Handel im Tageshoch das bisher gültige Bewegungshoch im Trendverlauf, am heutigen Morgen erreichte diese Sorte bereits die 68 USD, ein neues Allzeithoch in der Öl-Preis-Entwicklung.

In der Konsequenz gilt somit weiterhin: sah es per gestern Nachmittag nach einer möglichen, vielleicht auch nur kurzfristigen Entspannung der technisch kritischen Situation an den Europa-Märkten aus, so könnten die US-Vorgaben nun heute in Europa zu einer Vollendung der meisten Schulter-Kopf-Schulter Formationen führen. Beachten Sie hierbei bitte, dass ein Schlusskurs unterhalb der jeweils definierten Nackenlinie der Kursformation liegen muß, damit diese als vollendet gilt.

Kommt es dann tatsächlich zu einer solchen Entwicklung, wollen wir nachhaltige Trendwechsel nicht mehr ausschließen, somit wird bei Brüchen der Nackenlinien unsere strategisch optimistische Markteinschätzung neu überdacht werden müssen.

DAX

Widerstände: 4990 (u), 5126 (O);

Unterstützungen: 4827 (O), 4803 (O), 4637 / 4623 (u), 4517 (O), 4490 (O);

Aktuell angepasste Korrekturpotentiale, bezogen auf die Wegstrecke des laufenden Aufwärtsimpulses, ausgehend vom 07. Juli 2005 :

4807 / 4780 Minimumkorrektur

4716 Normalkorrektur

4651 / 4625 Maximumkorrektur

Der DAX ist der Index in Europa, innerhalb dessen Kursverlaufes auf Tagesbasis zwar auch die mögliche Ausbildung einer so genannten Schulter-Kopf-Schulter-Formation unterstellt werden kann, die jedoch von ihrem „Reifegrad“ her, den Formationsausbildungen im EUROSTOXX 50, im CAC 40 und im IBEX 35 hinterherhinkt. Möglicherweise sehen wir heute jedoch eine weitere Ausformung dieses möglichen trendumkehrenden Kursmusters. Für die übrigen der genannten Europa-Indizes erwarten wir in der Konsequenz sogar entsprechende Vollendungen der Kursformationen.

Grundsätzlich bleiben alle Aussagen zur Beurteilung des bisherigen Kursverlaufes des DAX unverändert. Unser Augenmerk liegt auf der unteren Begrenzung der Konsolidierungszone, die sich im DAX bei 4827 definiert und im FDAX im Bereich um 4831 herleiten lässt. Solange diese Chartmarke, auch als mögliche Nackenlinie zu interpretieren, nicht unterschritten wird, solange gilt der deutsche Aktien-Index unverändert als neutraler Trading-Markt. Erst ein Bruch dieses Kursniveaus würde ein gesteigertes Risiko mit Hinblick auf eine Trendumkehr deutlich ansteigen lassen.

In der praktischen Konsequenz halten wir die Positionen im Handelsverlauf klein, bauen innerhalb der noch gültigen Konsolidierungszone keine strategischen Neupositionen auf noch aus. Der strategisch noch positiv zu interpretierenden Marktverfassung im DAX-Wochenchart Rechnung tragend, sind wir zudem noch immer long Positioniert (FDAX Entry bei 4665,5 – Stop-Kurs bei 4795). Ein komplettes Umdenken wird bei Unterschreiten der Nackenlinie zwingend.

Im gestrigen Abendkommentar gingen wir auf den Impulswechsel des DAX / FDAX am Nachmittag ein und definierten ein mögliches Hammer-Muster, nach dessen Vollendung per gestrigem Schlusskurs eine spekulative Positionseröffnung auf der Long-Seite hätte angedacht werden können. Am Ende erfüllte der FDAX diese Anforderungen an die Musterausbildung nicht (Docht ist der Definition nach zu lang), somit wurde keine zusätzliche Long-Position eingegangen.

Wir wünschen Ihnen einen erfolgreichen Handelstag !!

Uwe Wagner

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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