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16:05 Uhr, 05.09.2001

Tec-Report 34-2001

Aufgrund von Gewinnwarnungen durch Sun Microsystems und AMD, und aufgrund von schlechten Wirtschaftsdaten stürzten die Börsen in der vergangenen Woche auf neue Tiefststände. Die Wirtschaft konnte im ersten Quartal gemäss revidierter Daten nur noch um 0.2% wachsen. In Asien stürzte der Hauptindex Nikkei unter 11.000 Punkte - ein 17 Jahrestief. In Deutschland tauchte der Neue Markt unter 1000 Punkte und Amerika verlor die 10.000 Punktemarke beim Dow Jones. Allerdings wird diese Kurskorrektur geprägt durch niedriges Volumen und ein nicht allzu negatives Breath (Verhältnis Kursgewinner/Kursverlierer). Somit wird die Signifikanz dieser Abwärtsbewegung ein wenig gemildert, da keine großen Aktienverkäufe stattfinden.

Der Nasdaq verlor 5.6%, der Philadelphia Semiconductor Index verlor um 5.4%, der Dow verlor die Marke von 10.000 Punkten und rutschte um 4.5% ab.

Wirtschaftsdaten

Ausgaben der Konsumenten

Die Ausgaben der Konsumenten stiegen so langsam wie seit 9 Monaten nicht, was ein Zeichen dafür ist, dass die Steuerrückzahlungen nur wenig Effekt zu haben scheinen.

Die Ausgaben der Konsumenten im Juli stiegen um 0.1%, was von den Experten erwartet wurde. Im Juni fielen die Konsumentenausgaben um 0.5%.

Das Einkommen der Amerikaner stieg um 0.5%, der höchste Zuwachs seit vergangenem Dezember. Im Juni legte das Einkommen um 0.4% zu.

Ökonomen gingen von einem stärkeren Einbruch der Konsumentenausgaben aus, da die US-Bürger stark um ihren Arbeitsplatz fürchten und darum stärker sparen.

Konsumentenvertrauen

Das Konsumentenvertrauen verschlechterte sich Ende August gegenüber dem Juli nach einer Untersuchung der University of Michigan. Der Index fiel von 92,4 im Juli und 93,5 Anfang August auf 91,5. Marktbeobachter hatte ein höheres Niveau von 93,5 erwartet.

Der Index, der die gegenwärtige Situation beschreibt, stieg von 98,6 im Juli auf 101,7 Anfang August und 102,0 zum Ende August. Der auf die zukünftigen Aussichten gerichtete Index fiel dagegen von 88,4 im Juli auf 88,5 Anfang August und weiter auf 85,2 Ende August.

Bruttoinlandsprodukt

Lt. Commerce Department konnte das Bruttoinlandsprodukt in den USA im zweiten Quartal nur um revidierte 0,2% zulegen. Vor einem Monat wurde noch ein Wachstum von 0,7% veröffentlicht, in den ersten drei Monaten des Jahres wuchs die Wirtschaft noch mit 1,3%. Die Herabsetzung erfolgte durch vervollständigte Daten aus den Bereichen Lagerbestände und Export. Dieses Wachstum repräsentiert das langsamste in den letzten 8 Jahren.

Die schlimmsten Befürchtungen wurden jedoch nicht erfüllt. Einige Marktbeobachter gingen im zweiten Quartal von einer Revidierung in den Negativ-Bereich aus, womit das Wort Rezession verstärkt in Mittelpunkt gerückt wäre.

Arbeitslosenhilfe

Die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen in der vergangenen Woche um 1000 auf 399.000 Anträge. Die Zahl der letzten Woche wurde auf 400,000 revidiert. Neue Anträge übertrafen die Schätzungen der Wall Street und stiegen auf 394,000 von 393,000 in der Vorwoche.

Die Anzahl der anhaltenden Anträge, also derjenigen, die schon lange nach Arbeit suchen, stiegen auf 3.170 Mio., das höchste Niveau seit September 1992.

Industrieaufträge

Die Industrieaufträge im Juli konnten um 0,1% zulegen und übertrafen somit die Schätzungen, die von einem Rückgang um 0,4% ausgingen. Diese kleine Überraschung beweist jedoch keine deutliche Erholung des herstellenden Sektors, da ein Grossteil des Anstiegs auf Orders aus dem Verteidigungssektor (+6,6%) zurückzuführen ist. Verhältnismäßig stark präsentierten sich auch die Sektoren Transport, Autos und Schiffe. Die Neuaufträge im Juni wurden auf einen höheren 2,9% Rückgang nach unten korrigiert. Im Jahresvergleich liegen die Orders zum jetzigen Zeitpunkt um 7,0% unter dem Level des Vorjahres.

Viele Marktbeobachter erwarten von der FED einen weiteren Zinsschritt, um die Wirtschaft zu stimulieren. Die Lagerbestände fielen den sechsten Monat in Folge, im Juli um 0,6%. Neuaufträge für langlebige Güter fielen durch die schwache Verfassung bei Halbleitern und Computern (-4,5%) um 0,7%. Neuaufträge für nicht langlebige Güter stiegen um 1,1%, im Juni war dieser Bereich jedoch heftig um 3,4% gefallen.

Verkäufe bestehender Eigenheime

Die Verkäufe bestehender Eigenheime fielen im Juli um 3% auf 5.17 Mio. Gebäude. Die Zahl von 5.33 Mio., die im Juni berichtet wurde, hat die National Association of Realtors nicht revidiert. Ökonomen erwarteten einen Rückgang auf 5.26 Mio.

Die Verkäufe neuer Eigenheime stieg um 5%.

Analysten - die Woche im Rückblick

US-Handelsminister: Wirtschaft vor Erholung

Der US-Handelsminister Don Evans teilt am Mittwoch mit, dass sich seiner Meinung nach die Wirtschaft im nächsten Jahr erholen könne.

Die Wirtschaft würde sich wieder fangen können und wie zuvor wachsen können.

"Ich bin optimistisch, es gibt einige gute Signale da draußen," so Evans auf einer Pressekonferenz, die während der Veröffentlichung der BIP-Revisionszahlen für das Q2 abgehalten wurde.

Evans verkündete, dass die Lagerbestände weiter geschrumpft seien, was eine willkommene Nachricht sei. Die Hausverkäufe, das Baugewerbe und die Einzelhandelsumsätze würden das Fundament für die lahmende Wirtschaft weiter aufrecht erhalten, so Evans.

S&P senkt Kreditrating für Agere Systems

Standard & Poor's senkt das Kreditrating für Agere Systems auf Junk Status herab. Die Kreditanstalt senkt das Rating von BBB-minus auf BB-minus. Das ist eine Abstufung um gleich drei Stufen. Die Lucent-Tochter habe in den nächsten Quartalen keine Aussicht darauf, die Gewinnschwelle erreichen zu können. Auch würde die Nachfrage nach den Produkten des Unternehmens noch eine Zeit lang keiner Erholung entgegenstehen, hieß es.

US-Präsident: Erholung "kommt ganz langsam"

Der US-Präsident George W. Bush teilte mit, dass er nach der Veröffentlichung der Zahlen zum Wirtschaftswachstum im Q2 der Meinung sei, dass eine Erholung "ganz langsam voranschreite."

"Unsere Konjunktur hat sich im letzten Jahr verlangsamt und das sind schlechte Nachrichten und ich trage Sorge um die arbeitenden Familien im Lande," so George W. Bush. "Laut den heutigen BIP-Zahlen ist eine Erholung ganz langsam im Anmarsch."

IWF: Weltwirtschaft wächst langsamer

Der internationale Währungsfonds verkündet, die Wachstumsprognosen für die Wirtschaft weltweit im Jahr 2001 von 3.2% auf 2.8% senken zu wollen.

Ob sich das Wachstum im Jahr 2002 erholen wird, darüber konnten sich die Experten nicht einigen. Die einen erwarten, dass weiterhin eine Flaute in der Weltwirtschaft zu beobachten sei, andere gehen von einer baldigen Erholung aus.

Im April prognostizierte der Internationale Währungsfonds noch ein Wachstum von 3.9% für die Weltwirtschaft.

Der sogenannte "World Economic Outlook" wird im September der Öffentlichkeit vorgelegt werden.

Man wird sich voraussichtlich darauf einigen, dass 2002 ein Wachstum von 3.2% sehen wird, wenn die USA auf 2.5% Wachstum nach einem Plus von 1.5% in diesem Jahr zurückkehren werden.

Goldman Sachs: Die Fed hätte mehr tun sollen

Die Fed hätte mehr tun müssen, um die Tech-Bubble daran zu hindern, in den Jahren 1998 und 1999 zu groß zu werden, teilt der Goldman Sachs Ökonome Bill Dudley am Dienstag mit.

Die Fed hätte die Zinsen zwischen 1996 und 1999 erhöhen können, um den Boom an der Börse auszubremsen.

"Im Rückblick ist es offensichtlich, dass milliarden schwere Summen einfach vernichtet wurden. Aber danach ist man immer schlauer," so Dudley.

Die Fiskalpolitik sei laut dem Ökonomen zu schwach gewesen, genauso habe sich Alan Greenspan mit seinen Äußerungen zu sehr zurückgehalten. Greenspan habe die Investoren mit den Reden über die "New Economy" wahrscheinlich zu sehr angestichelt, hieß es.

"Die Fed-Mitglieder sollten ihren Job aus einer höheren Perspektive betrachten, sie müssen nicht nur die Inflation verhindern, sie müssen auch andere Arten von ökonomischen Ungleichgewichten entgegenwirken."

Bush: Steuersenkung ist die richtige Medizin

Der US-Präsident teilt auf der 83. jährlichen Konferenz der American Legion am Mittwoch mit, dass die Steuersenkung die "richtige Medizin zur richtigen Zeit" sei, um der US-Konjunktur unter die Arme zu greifen.

Der US-Präsident hielt seine Rede nur einige Stunden nach der Veröffentlichung der neuesten Zahlen zum US-Wirtschaftswachstum, die signalisierten, dass das Wachstum im Q2 so gering war wie seit 8 Jahren nicht. Bush verteidigte vehement die Pläne, über die nächsten 10 Jahre die Steuern um $1.35 Billionen senken zu wollen. Dieser Plan wurde von den Demokraten abgelehnt, er würde den Handelsüberschuss der USA aufzehren.

"Die Steuersenkung ist genau die richtige Sache, das richtige Rezept zur richtigen Zeit für die amerikanische Wirtschaft," teilte Bush mit, und verteidigte seine Pläne gegen die Mitglieder im Kongress, die nochmal über die Pläne nachzudenken scheinen.

"Sie hören nun die ersten Stimmen aus den verschiedenen Staaten. Diejenigen, die gegen den Plan sind, wollen die Steuern erhöhen," so Bush weiter.

Nobelpreisträger: jetzt Rezession, dann Inflation?

In einem Interview, veröffentlicht im Corriere della Sera, äußerte sich der Nobelpreisträger Friedman in Wirtschaft zur derzeitigen ökonomischen Verfassung. Die Zinssenkungen des FED waren für die kurzfristige Ankurbelung der Wirtschaft zwar richtig, langfristig könnten sie jedoch neue Gefahren in sich bergen. Nach Meinung des Volkswirtschaftlers befinde sich die USA derzeit in einer Rezession, ein Wort, das alle amerikanischen Marktbeobachter tunlichst zu vermeiden suchen. Langfristig dürften die Rezessionsgefahren in 2002 abnehmen, dann sei auf eine neue potentielle Gefahr - die inflationäre Entwicklung - , hervorgerufen durch die Zinnsenkungen, zu achten.

Die aktuelle Rezession zeige sich klar an dem Rückgang der Produktionsaktivität und der Beschäftigung, so der Nobelpreisträger. Friedman wäre auch nicht überrascht, wenn das Wirtschaftswachstum im dritten Quartal negativ sein würde. IM zweiten Quartal betrug das BIP 0,7%, Analysten erwarten jedoch eine Revidierung auf 0,0%.

News-Rückblick

Intel: Erster Prozessor mit 2 GHz

Intel, der weltgrößte Hersteller von Mikroprozessoren, wird ab einen Pentium 4 verkaufen, der eine Taktrate von 2 Gigahertz hat. Damit konnte Intel die Zeit, in der die Geschwindigkeit der Prozessoren verdoppelt wird, auf 1 1/2 Jahre verkürzen.

In 1000er-Paketen kostet der Pentium 4 $562.

Im März 2000 stellte der Intel-Konkurrent AMD einen Prozessor vor, der mit einem Gigahertz getaktet war.

Semiconductors: Investitionen für eine neue Ära

Während der gesamte Halbleiter-Sektor in diesem Jahr einen historischen Rekordabschwung durchläuft, und auch der Chip Equipment Sektor schwer angeschlagen ist, könnten in Zukunft die Unternehmen überdurchschnittlich profitieren, die sich auf die nächste Technologie-Generation bereits jetzt intensiv vorbereiten.

Chiphersteller wurden schwer getroffen von der eingebrochenen Nachfrage nach PCs und Handy´s, auch die Kürzung der Investitionsbudgets im Telekom-Sektor war den Performances der Unternehmen in diesem Marktsegment nicht gerade zuträglich.

Das bedeutet, dass Unternehmen wie Intel, National Semiconductor, LSI Logic und andere, Mitarbeiter entlassen, Fabriken verkaufen oder schließen und temporär weitere Kosteneinsparungsprogramme ins Leben rufen.

Aber während der Abschwung in vollem Gange ist, kann man eine parallele Entwicklung beobachten, die weit positiver für den Anleger ist: den Übergang zu einer neuen Technologie-Era - ein Zyklus, der alle paar Jahre stattfindet und der von den Unternehmen, die überleben wollen, verlangt, riesige Summen für den Kauf neuen Equipments auszugeben.

Im Grunde das Gleiche teilte auch James Morgan, der Geschäftsführer von Applied Materials während des Quartalsberichtes im Mai mit. "Unsere Kunden sind wirklich unter Druck, um in neue Technologien zu investieren."

Zur Zeit kann man gleich drei nennenswerte Entwicklungen verfolgen: Die Verkleinerung der Chips auf 0.13 Mikrometer (im Vergleich: Ein menschliches Haar hat einen Durchmesser von rund 100 Mikrometern), die Umstellung der Leitungen von Aluminium auf Kupfer und die Vergrößerung der sogenannten Wafer, aus denen die Chips gewonnen werden.

"Niemand gibt mehr Geld aus, um Kapazitäten zu erhöhen," so Brett Hodess, Chip-Equipment-Analyst bei Merrill Lynch. "Jeder investiert in neue Technologien."

Die Vergrößerung der Wafer von 200 mm auf 300 mm ermöglicht, eine größere Anzahl von Chips aus einem Wafer zu gewinnen, was Kosten einspart. Die Verkleinerung der Schaltungen auf 0.13 Mikrometer, und teilweise schon auf 0.10 Mikrometer, ermöglicht die Plazierung einer größeren Anzahl von Transistoren auf einem Chip, was der Performance zuträglich ist. Die Umstellung von Aluminium auf Kupfer für die Leiterbahnen auf dem Chip erhöht die Leitfähigkeit, was ebenfalls der Performance zu Gute kommt.

Morgan, der CEO von Applied Materials, teilte am 14. August bei der Veröffentlichung des Ergebnisses zum dritten Quartal mit, dass man von der Investition in neue Technologien profitieren wird. "Ich habe zu keiner Zeit in meiner Karriere eine solch hohe Bereitwilligkeit zur Investition in neue Technologien gesehen, wie aktuell. Davon sollten wir wirklich profitieren können."

Zusätzlich zu Applied Materials, deren Equipment rund 75% des Herstellungsprozesses für Chips abdeckt, bieten KLA-Tencor und Novellus Systems Equipment zur Herstellung der Chips der neuen Era an.

"Diese Unternehmen haben sich stark auf diese neuen Technologien ausgerichtet," wie Kupfer oder dem sogenannten low-k Dielectric, so der Merrill Analyst, der alle drei Unternehmen anfangs der Woche aufstufte. "Beide seien nötig, wenn man 0.13 Mikrometer Technologie oder darunter produzieren will."

In kurzen Worten, je niedriger das "k" ist, desto geringer sind die Störgeräusche, die bei der Übertragung von elektrischen Impulsen innerhalb eines Chips entstehen. Diese elektrischen Störgeräusche benötigen nur unnötige Spannung.

Wenn man die Chips verkleinert, werden die Störgeräusche relativ zu der Größe höher, somit werden sie sich bei 0.13 mehr auswirken, als bei 0.18 Architekturen.

PC-Sektor: Ursachen des Deliriums

Das Wall Street Journal (WSJ) schreibt in der aktuellen Online-Ausgabe über den nach Meinung des Redakteurs Gary McWilliams größten Grund, warum es dem PC-Sektor derzeit so schlecht geht.

Er zieht als Beispiel eine Durchschnittsfamilie aus den USA heran: Die Familie benutzt mehrere PCs, die nicht neuer als 2 Jahre sind. Für die Zwecke eCommerce, im Internet surfen, eMail und für die Hausaufgaben der Kinder reicht das Gerät noch völlig aus, so ein Zitat des Familienvaters. Er beabsichtigt nicht, im nächsten Jahr oder gar in den nächsten zwei Jahren neue PCs anzuschaffen.

Der PC-Sektor, einst der leistungsstärkste Motor des Technologie-Booms, stottert. Die größten PC-Fabrikanten haben zur Anpassung an die schwache Nachfrage tausende Mitarbeiter entlassen und insgesamt $2.1 Mrd. an Abfindungs- und Reorganisationskosten verbucht. Selbst Dell Computer, das am schnellsten wachsende Unternehmen im Segment signalisierte, dass der Umsatz nicht den ursprünglich gemachten Prognosen entsprechen wird und dass man die Gewinnschätzungen der Analysten das erste Mal in der 17 Jahren alten Unternehmensgeschichte nicht erreichen könne.

Es gibt Anzeichen dafür, dass die Situation über einen zyklischen Abschwung hinaus reicht - die sogenannten "back to school" Umsätze, also der PC-Absatz an Weihnachten, wird voraussichtlich hinter den Erwartungen zurückbleiben.

Das jährliche Absatzwachstum von 15%, dass wir während der meisten Zeit in den 90ern erleben konnten, droht nie wieder zurückzukehren.

Die PC-Fabrikanten haben ihre Forschungsbudgets drastisch gekürzt und überlassen nun den Großteil der Erforschung neuer Innovationen den Marktführern Intel und Microsoft. Die Software- und Chip-Unternehmen haben größere Gewinnmargen als die PC-Fabrikanten, haben aber auch Probleme damit, neue Technologien zu entwickeln, die den Kunden dazu motivieren, neue Geräte und Produkte zu kaufen.

Das WSJ beschreibt, warum genau dieser Trend sich unaufhaltsam fortzusetzen scheint. Die Finanzzeitung schreibt über einen PC-Nutzer, der den Computer bevorzugt für seine Büroarbeiten benutzt. Seit Anfang der 90er hatte er alle zwei Jahre eine neue Version des Microsoft Software-Paketes Office gekauft.

In der neuesten Version von Office, dem Office XP, gäbe es nicht genügend nützliche Neuerungen, die den Nutzer zu einem Upgrade veranlassen würden.

Nachdem mehr als 500 Mio. PCs in zwei Dekaden verkauft wurden, hat sich der Sektor dem Delirium anderer "reifer" Industriezweige angeschlossen: Wie die Automobil- oder TV-Hersteller müssen nun auch die PC-Fabrikanten erkennen, dass die Computer für eine relativ lange Zeit nicht erneuert werden. Eine Erneuerung wird nur in Erwägung gezogen, sobald eine neue Innovation, wie das Abspielen von digitalen Audiodateien, dies erfordert.

US-Fabriken: Lagerbestände weiterhin zu hoch?

US-Fabriken werden voraussichtlich noch einige Zeit brauchen, bis sie ihre Lagerbestände auf kosteneffektive Niveaus gesenkt haben, berichtet ein führender Industrieverband am Mittwoch. Ziel der durchgeführten Studie sei die Planung, Aktien zu verkaufen, die relativ zu der schwachen Nachfrage immer noch zu hoch bewertet seien.

Obwohl Fabriken in den ersten sechs Monaten ihre Lagerbestände um 2.5% auf $12 Mrd. verkleinert hatten zweifelt der Industrieverband Manufacturers Alliance weiter.

"Tatsächlich sind wir vom Hochpunkt der Lagerbestände nur 2.5% weggekommen und an der historischen Tatsache gemessen, dass Lagerbestände noch lange weiter abgebaut werden, auch wenn die Produktivität in den USA anzieht, zeigt uns, dass noch weitere Konsolidierung der Lagerbestände bevorsteht," so eine Stellungnahme des Verbandes.

Zwischen 1991 und 1992, als die USA das letzte Mal in einer Rezession waren, erreichten die Lagerbestände in den Fabriken im November 1990 ein Hoch und gaben dann für 26 Monate unregelmäßig bis zum Januar 1993 ab, teilt die Manufacturers Alliance mit. In dieser Periode fiel der Wert der Lagerbestände um 6.2%.

US-Unternehmen mussten realisieren, dass die Lagerbestände plötzlich - als die Nachfrage wegbrach - viel zu hoch waren. Ausgelöst wurde dies durch den Abschwung in der US-Wirtschaft. Wenn die Lagerbestände auf die Nachfrage angepasst werden, können neue Produkte wieder das Wachstum der Unternehmen unterstützen, so die Annahme. Der herstellende Sektor würde eine solche Erholung dringend brauchen, da man bereits seit einem Jahr eine Rezession in diesem für die US-Wirtschaft wichtigen Segment beobachten kann.

Sun Micro stürzt ab - Schätzungen reduziert

Sun Microsystems verlor in der vergangenen Woche stark an Wert und fiel auf ein neues 52 Wochentief, nachdem man eine Gewinnwarnung veröffentlichte.

Nun reduziert Goldman Sachs die Gewinnschätzung für 2002 ein weiteres Mal von 28 Cents auf 22 Cents pro Aktie. Die zuständige Analystin Laura Conigliaro hatte bereits vor Veröffentlichung der Warnung die Schätzungen gesenkt. Eine mögliche Erholung des Geschäfts erwartet die Analystin nicht vor Juni nächsten Jahres. Die Bodenfindung der Wirtschaft laufe zwar bereits, werde aber auf niedrigen Niveau verharren.

Xerox: Rückkehr in die Gewinnzone im Q4

Die neue Vorstandsvorsitzende von Xerox musste sich auf der Hauptversammlung kritischen Fragen über die Bilanzierung und über weitere Mängel, die in den vergangenen Monaten auftauchten, stellen. Anne Mulcahy, der neue CEO des Unternehmens, versuchte die Aktionärsgemeinde aber davon zu überzeugen, dass ein Aufschwung bereits im Gange ist.

Xerox hat in den vergangenen vier Quartalen Verluste ausgewiesen und stand unter Ermittlung wegen gesetzeswidrigen Bilanzpraktiken in Mexiko.

"Wir sind dem Ziel verschrieben, zur Profitabilität und zu nennenswertem Wachstum im vierten Quartal zurückzukehren," so Mulcahy, die sich das erste Mal den Aktionären stellen musste, seitdem sie im vergangenen Monat zum CEO ernannt wurde.

Analysten erwarten einen Gewinn zwischen 10 und 18 cents je Aktie, die Konsensschätzung liegt bei 13 cents, berichtet Thomson Financial/First Call.

Ericsson & Sony gründen Wireless Joint Venture

Der schwedische Telekom Ausrüster Ericsson teilt am Dienstag mit, dass der japanische Elektronik Hersteller Sony die Bestimmungen über ein Joint Venture im Mobilfunkbereich akzeptiert habe. Die Verhandlungen seien nun abgeschlossen.

Das Joint Venture soll die Verlustträchtigen Handy-Geschäfte beider Unternehmen wieder in die Gewinnzone befördern und Sony und Ericsson die Möglichkeit geben, besser gegen Nokia und Motorola im Markt bestehen zu können.

Ericsson teilt in einer Stellungnahme folgendes mit: die Unternehmen "stimmten ein, die Mobilfunkabteilungen weltweit zu fusionieren, was allerdings noch von der Genehmigung beider Unternehmen und von regulatorischen Hürden abhängen wird."

Ericsson und Sony gaben bereits im April bekannt, ihre Mobilfunkgeschäfte zusammenlegen zu wollen.

AMD: Umsatzwarnung

Advanced Micro Devices gibt am Mittwoch eine Umsatzwarnung aus. Sequentiell (Quartal-zu-Quartal) wird der Umsatz um 15% im dritten Quartal abgeben, hieß es. Im zweiten Quartal wies der Intel-Konkurrent einen Umsatz in Höhe von $985.3 Mio. aus. First Call erwartete einen Umatz in Höhe von $853 Mio., was einem sequentiellen Rückgang um 13.4% entspräche.

Wie AMD bereits verkündete, wird ein solcher Umsatzrückgang einen Verlust im dritten Quartal verursachen.

Das Vorstandsmitglied Rob Herb, der auf der Wit Soundview Semiconductor Konferenz sprach, verkündete, dass der Umsatz im Bereich Flash Memory-Bausteine um rund $100 Mio. oder 30% sequentiell gegenüber dem Q2 einbrechen wird.

Die Anzahl der Einheiten von verkauften Prozessoren wird "genau bei oder nahe dem Niveau sein, dass im zweiten Quartal erreicht wurde, als AMD 7.8 Mio. Einheiten verkaufte."

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