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12:09 Uhr, 29.05.2024

Tarifparteien für Bauhauptgewerbe erzielen Einigung

BERLIN (Dow Jones) - Die Tarifvertragsparteien der Baubranche haben sich im Tarifkonflikt auf einen Einigungsvorschlag verständigt. Die zuständigen Gremien der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, des Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und des Zentralverbands Deutsches Baugewerbe haben bis zum 14. Juni Zeit, diesem Vorschlag zuzustimmen. Bis dahin werden die Arbeitskampfmaßnahmen ausgesetzt.

Konkret sieht der Einigungsvorschlag eine dreistufige Lohn- und Gehaltserhöhung bei einer Laufzeit von drei Jahren ab dem 1. April 2024 vor. In der ersten Stufe werden die Löhne und Gehälter mit Ausnahme der Lohngruppe 1 (Ost und West) rückwirkend zum 1. Mai um 1,2 Prozent im Westen und um 2,2 Prozent im Osten angehoben. Die Lohngruppe 1 soll bundeseinheitlich um 2,2 Prozent erhöht werden. Alle Lohn- und Gehaltsgruppen erhalten zusätzlich einen tabellenwirksamen Festbetrag von 230 Euro monatlich.

In einer zweiten Stufe soll es ab dem 1. April 2025 eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 4,2 Prozent im Westen und 5,0 Prozent im Osten geben. In der 1. Lohngruppe erfolgt die Erhöhung bundeseinheitlich in Höhe von 5,0 Prozent.

Die dritte Stufe sieht ab dem 1. April 2026 eine Erhöhung aller Lohn- und Gehaltsgruppen um 3,9 Prozent im Westen und die Anhebung der Löhne und Gehälter im Osten auf das Niveau des Tarifgebietes West vor. Damit soll die Ost-West-Angleichung vollzogen werden.

Außerdem sind für Auszubildende höhere Vergütungen vorgesehen.

Robert Feiger, Bundesvorsitzender der IG BAU, betonte, dass der Einigungsvorschlag im Volumen oberhalb des Schlichterspruches liegt. "Das haben wir immer gefordert. Es waren die Baubeschäftigten, die sich dieses Ergebnis erstreikt haben", sagte Feiger.

Uwe Nostitz, Vizepräsident Zentralverband Deutsches Baugewerbe und Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, rief zu einer schnellen Zustimmung auf. "Je schneller sich unsere Betriebe mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wieder gemeinsam auf das Bauen konzentrieren können, desto besser für die gesamte Branche", sagte er.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

DJG/aat/apo

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