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17:45 Uhr, 19.05.2022

Gesetzentwurf im US-Senat soll Werbemacht von Google und Facebook brechen - Angst vor US-Konjunkturverlangsamung

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  • Philly-Fed-Index stürzt ein
  • China verhandelt mit Russland über Öl-Käufe
  • Indonesien hebt Exportverbot von Palmöl wieder auf
  • EU-Parlament fordert Sanktionen gegen Ex-Kanzler Schröder
  • Elon Musk wettert gegen die Demokraten
  • Cisco verschreckt den Markt
  • Mercedes-Benz: Hohe Margen mit noch mehr Luxus-Autos
  • Deutsche-Bank: Übernahmen nur bei strategischem Mehrwert

Markt

  • Inflations- und Zinsängste und die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs belasten weiter die Stimmung an den Börsen. Die Anleger trauen sich mit Blick auf die düsteren Aussichten noch nicht an die Aktienmärkte zurück. Der DAX beendete den Xetra-Handel am Donnerstag mit einem Minus von 0,90 Prozent bei 13.882,30 Punkten, nachdem er zeitweise noch deutlich stärker gesunken war. Schwache Konjunkturdaten sorgten am vorletzten Handelstag der Woche für Sorgenfalten bei den Börsianern. So kletterten die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA auf den höchsten Stand seit zehn Wochen, während sich der Philadelphia-Fed-Index deutlich stärker als erwartet eintrübte. „Auf dem Parkett machen Schlagworte wie Rezession und Gewinneinbruch die Runde", sagte Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Dabei nehme das Vertrauen in die Zentralbanken deutlich ab. Immer weniger Anleger glaubten, dass der US-Notenbank Fed eine weiche Landung der US-Wirtschaft gelinge.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Ein im US-Senat diskutierter Gesetzentwurf könnte Online-Riesen wie Alphabet (Google) und Meta Platforms (Facebook) dazu zwingen, ihre Werbegeschäfte aufzuspalten. Der "Competition and Transparency in Digital Advertising Act" würde es Konzernen mit digitalen Werbeumsätzen von mehr als 20 Milliarden Dollar verbieten, in mehreren Teilen des digitalen Werbemarktes aktiv zu sein. Auch für Onlineunternehmen mit digitalen Werbeumsätzen von mehr als fünf Milliarden Dollar sollten neue Regeln gelten, heißt es.
  • Der US-Einzelhändler Kohl's wird vorsichtiger und senkt seine Erwartungen für den Gewinn. Für das vergangenen Quartal meldete der Konzern einen bereinigten Gewinn von 11 Cents je Aktie, was deutlich unter der Konsensschätzung von 70 Cents lag. Der Umsatz fiel besser als erwartet aus, aber der Einzelhändler wies auf ein schwieriges Verkaufsumfeld sowie auf höhere Kosten hin.
  • Ein Staatsfonds aus Saudi-Arabien ist neuer Großaktionär von Nintendo. Der Public Investment Fund (PIF) kaufte einen Anteil von fünf Prozent, wie aus einer Mitteilung an das japanische Finanzministerium hervorging. Das Aktienpaket hat einen Wert von rund drei Milliarden Dollar. Ein Nintendo-Sprecher sagte zu Bloomberg, das Unternehmen habe aus den Medien vom Einstieg erfahren.
  • Der US-Sportartikelhersteller Under Armour muss sich einen neuen Chef suchen. CEO Patrik Frisk verlasse das Unternehmen zum 1. Juni, teilt der Konzern mit. Übergangsweise solle der für das Tagesgeschäft verantwortliche Manager Colin Browne die Firma führen. Frisk bleibe dem Unternehmen als Berater bis zum 1. September erhalten.
  • Der chinesische Kurzvideodienst Tik Tok (Bytedance) will in das Online-Spielegeschäft einsteigen. In Vietnam könnten Nutzer bereits probeweise auf der Plattform Spiele testen, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters. Das Angebot solle auf den gesamten südostasiatischen Raum ausgeweitet werden. Das könne bereits im dritten Quartal geschehen. TikTok-Eigner ByteDance wollte keine Stellung nehmen.
  • Der Verlag der New York Times setzt die Rückkehr der Mitarbeiter in die Büros wegen der steigenden Corona-Erkrankungen wieder aus. Diese Anweisung gelte, bis sich die Situation verbessere, teilte die New York Times mit. Zugleich werde empfohlen, Masken zu tragen, sollte es nicht möglich sein, Abstand zu halten. Ursprünglich sollten die Mitarbeiter von Juni an wieder von den Verlagsgebäuden aus arbeiten statt zu Hause.
  • Der zweitgrößte US-Autohersteller Ford ruft nach Berichten über 16 Brände rund 39.000 SUVs zurück. Die Besitzer wurden aufgefordert, bis zur Behebung des Problems im Freien und außerhalb von Gebäuden zu parken. Der Rückruf betrifft einige Fahrzeuge der Modelle Ford Expedition und Lincoln Navigator des Jahrgangs 2021. Laut Ford könnte ein Brand im Motorraum während der Fahrt oder beim Parken entstehen, auch wenn die Zündung ausgeschaltet ist.
  • Volkswagen will seine Antriebs- und Batterieplattformen für Elektroautos auch einem Hersteller in Indien bereitstellen.Ziel ist es, bis zum Ende dieses Jahres einen verbindlichen Vertrag mit dem indischen Autobauer Mahindra zu schließen, wie beide Partner ankündigten. Ein erstes Kooperationsabkommen hierzu wurde nun bereits geschlossen. Mit diesem Plan setze man einen der nächsten Schritte, um die interne Fertigung von Bauteilen und ganzen Systemen für die E-Mobilität weiter für externe Kunden zu öffnen, sagte Technik- und Komponentenvorstand Thomas Schmall am Donnerstag laut dpa-AFX. Der Modulare Elektrobaukasten (MEB) kommt schon in mehreren E-Modellen des Konzerns zum Einsatz. Er ist aber als offenes Konzept angelegt, aus dem sich andere Hersteller teilweise bedienen können.
  • Mercedes-Benz will mit Luxusautos in den kommenden Jahren die Gewinne weiter anheben. Der Anteil der Top-Modelle am Verkauf soll deutlich zulegen, was die operative Gewinnmarge bis zur Mitte des Jahrzehnts noch stärker erhöhen soll als bisher geplant. So rechnet Mercedes-Chef Ola Källenius laut einer Strategiepräsentation für das Jahr 2025 nun mit einer Umsatzrendite von 12 Prozent. In einem starken Marktumfeld sollen es sogar 14 Prozent sein. Bisher hatte Mercedes eine hohe einstellige Marge erwartet und nur im Best-Case-Szenario eine zweistellige.
  • Deutsche Bank-Vorstandschef Christian Sewing hat sich auf der virtuellen Hauptversammlung am Donnerstag grundsätzlich offen für Übernahmen und Fusionen geäußert. Eine Akquisition käme in Betracht, wenn sie einen „strategischen Mehrwert schaffen könne", sagte Sewing. Künftig könnten auch grenzüberschreitende Zusammenschlüsse eine Rolle spielen. Dabei seien allerdings die regulatorischen Rahmenbedingungen zu berücksichtigen. „Das Hauptaugenmerk der Deutschen Bank liegt jetzt auf der Umsetzung der kommunizierten Strategie, mit der wir auf den Stärken der Bank aufsetzen und eine Phase nachhaltigen Wachstums anstreben," sagte Sewing laut Reuters. Die Deutsche Bank habe in der Vergangenheit mehrfach betont, dass Zusammenschlüsse mit Wettbewerbern nur dann in Betracht kämen, wenn dadurch strategischer Mehrwert für das Institut geschaffen werden könne. Eine Transaktion müsse aus finanzieller Sicht zudem attraktiv für die Aktionäre sein.
  • Der Solartechnikkonzern SMA Solar teilte mit, dass Barbara Gregor ab dem 1. Dezember 2022 den Posten des Finanzvorstands Ulrich Hadding übernehmen wird. Gregor ist derzeit Geschäftsführerin und CFO von Thyssenkrupp Materials Trading. Hadding scheide auf eigenen Wunsch bereits zum 31. Mai 2022 aus und wolle sich einer neuen beruflichen Herausforderung stellen, hieß es. Der Manager war seit 2017 Finanzvorstand bei SMA.
  • Der britische Billigflieger EasyJet hat seinen Verlust in seinem ersten Fiskalhalbjahr bis Ende März deutlich, um mehr als ein Fünftel auf umgerechnet 509 Mio. Euro. reduzieren können. CEO Lundgren hofft zudem auf einen erfolgreichen Sommer. Im laufenden Quartal bis Ende Juni erwartet die Fluggesellschaft demnach eine Auslastung von 90 Prozent des Vorkrisenwertes, im Quartal drauf bis Ende September dann von 97 Prozent. Weil die Menschen aber zunehmend kurzfristig buchten, könne Easyjet keine Prognose für das gesamte Geschäftsjahr abgeben, so Lundgren.
  • Der französische Energiekonzern EDF hat Mehrkosten infolge der Stromausfälle im Zuge der Wartung und Reparatur seiner Atomkaftwerke angekündigt. Die bisherigen Schätzungen dürften um 4,5 Milliarden Euro überschritten werden, teilte der staatliche Versorger am Donnerstag laut Reuters mit. Das operative Ergebnis (Ebitda) werde damit um 18,5 Mrd. Euro belastet statt um 14 Mrd. wie zuletzt prognostiziert. Der Konzern hat bereits zwei Mal zuvor seine Kostenschätzungen angehoben.
  • Der Netzwerkausrüster Cisco hat seine Jahresziele gesenkt und erwartet für 2022 nun ein Umsatzwachstum von bis zu drei Prozent. Zuvor erwartete der Konzern ein Plus von bis zu 6,5 Prozent. Der Konsens liegt bei gut sechs Prozent. Auch das Ergebnis soll wohl niedriger ausfallen als zuletzt prognostiziert. Im vergangenen dritten Quartal stagnierte der Umsatz bei 13,8 Mrd. Dollar. Der Nettogewinn stieg dank niedrigerer Betriebskosten dennoch um sechs Prozent auf 3 Mrd. Dollar. CEO Robbins sagte, dass Cisco langfristig gut aufgestellt bleibe, die Ergebnisse in den nächsten Quartalen aber eher von der Verfügbarkeit von Komponenten abhingen als von der Nachfrage.
  • Deutsche-Bank-Aufsichtsratschef Paul Achleitner verabschiedet sich mit nachdenklichen Worten nach zehn Jahren von den Aktionären des größten deutschen Geldhauses. „Auch ich habe die Startvoraussetzungen 2012 anders eingeschätzt, als sie sich heute in der Rückschau darstellen", räumt Achleitner in seiner vorab veröffentlichten Rede zum Auftakt der Hauptversammlung am heutigen Donnerstag ein. „Doch Fakt ist auch: Wir haben Ihre Deutsche Bank in diesen zehn Jahren wieder aufs richtige Gleis gesetzt. Letztlich steht sie heute erheblich besser da als noch vor einigen Jahren." Im vergangenen Jahr erzielte der Konzern den höchsten Jahresgewinn seit 2011.
  • Die Titel des Herstellers von Elektroautos Tesla sind aus einem Börsen-Index für nachhaltige Unternehmen geflogen. Der Index-Anbieter S&P Dow Jones Indices hat das Unternehmen den Angaben zufolge aus dem Index S&P 500 ESG genommen. Grund hierfür sei der Umgang Teslas mit Untersuchungen von Unfällen im Zusammenhang mit der Autopilot-Funktion der Fahrzeuge und Rassismus-Vorwürfe. In ESG-Indizes werden nur Firmen aufgenommen, die bestimmte Kriterien bei Umweltschutz, sozialem Engagement und verantwortungsvoller Unternehmensführung erfüllen. CEO Elon Musk bezeichnete die Anlagekategorie ESG am Mittwoch in einem Tweet als „Schwindel“ und warf dem Index-Anbieter vor, seine Integrität verloren zu haben.
  • Nach Fondsverlusten in Milliardenhöhe hat die Allianz Betrug durch ihre Tochtergesellschaft AGI zugegeben. Die US-Regierung hat dem Versicherer daraufhin eine Strafe in mindestens dreistelliger Millionenhöhe auferlegt, weil laut der Behörden Mitarbeiter der Vermögensverwaltung in den USA kriminell agiert hätten. Zudem darf die verantwortliche Vermögensverwaltung Allianz Global Investors ihr US-Geschäft nicht mehr in der bisherigen Form weiterführen. Deswegen wird die US-Gesellschaft der AGI das Geschäft in den USA mit etwa 120 Mrd. Dollar Kundengeldern auf einen neuen US-Partner übertragen, teilte die Allianz mit.
  • Nun hat auch die Ratingagentur Fitch die Bonität der Credit Suisse zurückgestuft - auf "BBB+" von "A-" zurückgestuft. Der Ausblick sei stabil. Zuvor in dieser Woche hatte bereits S&P das Rating für die Schweizer Großbank gesenkt. Fitch begründete die Rückstufung mit der im Vergleich zur Konkurrenz schwachen operativen Rentabilität. Die Umsetzung der Restrukturierung in einem schwierigen Marktumfeld und die Verbesserung der Firmenleistung in den kommenden zwei Jahren seien mit Risiken verbunden.
  • Die Biotechfirma Evotec hat mit dem spanischen Pharmaunternehmen Almirall eine Zusammenarbeit vereinbart. Die beiden Konzerne wollen Zusammen neuartige Therapien für schwere Hautkrankheiten wie atopische Dermatitis und helle Hautkrebsarten entwickeln. Evotec erhält von Almirall eine Abschlagszahlung, Forschungszahlungen sowie erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen mit einem Potenzial von bis zu 230 Mio. Euro pro Programm, wie das Hamburger Unternehmen mitteilte.

Konjunktur & Politik

  • Der Verkauf bestehender Häuser in den USA ist im April stärker als erwartet gesunken. Auf annualisierter Basis wurden im April 5,61 Millionen Häuser verkauft. Erwartet wurden 5,65 Millionen Häuser, nach revidiert 5,75 (zunächst: 5,77) Millionen Häusern im Vormonat.
  • Der Index der US-Frühindikatoren ist im April um 0,3 Prozent gesunken, während die Volkswirte der Banken mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet hatten. Der Anstieg im März wurde unterdessen von 0,3 Prozent auf 0,1 Prozent nach unten revidiert.
  • China verhandelt mit Russland über den Kauf zusätzlicher Öllieferungen, um seine strategischen Rohölvorräte aufzustocken, wie Bloomberg berichtet. Die Gespräche würden auf Regierungsebene ohne direkte Beteiligung von Ölunternehmen geführt, hieß es in dem Bericht. Die USA haben kurz nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine die Einfuhr von russischem Öl verboten, während die EU ein schrittweises Embargo vorhat.
  • Das Geschäftsklima in der Region Philadelphia hat sich im Mai überraschend deutlich verschlechtert. Der Indikator für die Industrie (Philly-Fed-Index) fiel um 15 auf 2,6 Zähler, wie die regionale Zentralbank am Donnerstag mitteilte. Volkswirte hatten nur mit einem geringen Rückgang gerechnet.
  • In den USA sind die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche um 21.000 auf 218.000 gestiegen, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten mit lediglich 200.000 Anträgen gerechnet. Die wöchentlichen Erstanträge gelten als kurzfristiger Indikator für die Entwicklung des US-Arbeitsmarkts.
  • IWF-Chefin Kristalina Georgiewa sagte der Nachrichtenagentur Reuters am Rande des G7-Treffens in Bonn, es werde schwerer für Notenbanken, die Inflation unter Kontrolle zu bekommen, ohne eine Rezession zu riskieren. Denn der Preisdruck bei Energie und Lebensmitteln nehme durch den Krieg in der Ukraine noch zu.
  • Die russische Wirtschaft wird nach Einschätzung des Präsidentenberaters Maxim Oreschkin in diesem Jahr weit weniger schrumpfen als angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt werde um maximal fünf Prozent fallen, sagte Oreschkin am Donnerstag. Das Wirtschaftsministerium hatte erst am Dienstag ein Minus von 7,8 Prozent vorausgesagt.
  • Die USA haben am Mittwoch ihre Auslandsvertretung in Kiew wieder eröffnet. US-Diplomaten verließen die Botschaft fast zwei Wochen vor Beginn der russischen Invasion.
  • Kehrtwende: Indonesien will sein Exportverbot für Palmöl ab Montag wieder aufheben. Die Lage bei der Versorgung mit heimischem Speiseöl habe sich verbessert, begründete Präsident Joko Widodo den Entscheid. Der weltweit größte Exporteur von Palmöl hat seit dem 28. April die Ausfuhr gestoppt, um damit die steigenden Preise für heimisches Speiseöl zu dämpfen.
  • Das Europaparlament hat sich mit großer Mehrheit für EU-Sanktionen gegen den deutschen Ex-Kanzler und Putin-Vertrauten Gerhard Schröder ausgesprochen. Grund ist die anhaltende Tätigkeit des SPD-Politikers für russische Staatsunternehmen wie den Energiekonzern Rosneft, wie aus einer am Donnerstag in Brüssel angenommenen Resolution hervorgeht. Sollte Schröder auf die EU-Sanktionsliste kommen, könnten in der EU vorhandene Vermögenswerte eingefroren werden. Zudem gibt es Anträge auf einen Parteiausschluss. Die Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP will dem 78-Jährigen außerdem Büro und Mitarbeiter streichen. Der Haushaltsausschuss des Bundestages wollte darüber voraussichtlich noch am Donnerstag abstimmen.
  • Finnland will auch bei einem NATO-Beitritt keine Atomwaffen und Stützpunkte des Militärbündnisses auf seinem Staatsgebiet vorhalten. Eine solche Stationierung sei auch nicht Teil der Beitrittsverhandlungen, sagt Regierungschefin Sanna Marin der "Corriere della Sera“. Marin zeigt sich zudem zuversichtlich, dass der Widerstand der Türkei gegen einen finnischen und schwedischen NATO-Beitritt durch Dialog gelöst werden könne.
  • Rund die Hälfte der 54 Gazprom-Kunden hat nach Angaben des russischen Energieministers Alexander Nowak ein Konto bei der Gazprombank eröffnet. Einige große Unternehmen hätten bereits im Rahmen des neuen Systems für russisches Gas gezahlt, sagt Nowak. Moskau werde bald endgültig wissen, welche Unternehmen gezahlt und welche dies abgelehnt haben. Moskau will, dass Energiekäufer Konten bei der Gazprombank eröffnen, wo Zahlungen in Euro oder Dollar in die russische Währung Rubel umgerechnet werden sollen.
  • Oppositionsführer Friedrich Merz forderte im Bundestag Bundeskanzler Olaf Scholz auf, die Verteidigungsministerin Christine Lambrecht zu entlassen. Die SPD-Politikerin sei seit Wochen viel mehr mit Selbstverteidigung als mit der Verteidigung des Landes beschäftigt, sagt der CDU-Chef.
  • Rund 66 Prozent der deutschen Haushalte befürworten eine Erhöhung des Spitzensteuersatzes zur Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen. Das ist Ergebnis einer ifo-Studie, basierend auf einer Umfrage, bei der deutsche Haushalte nach ihren Präferenzen im Hinblick auf die Finanzierung von Maßnahmen zum Klimaschutz befragt wurden. „Ein breites Stimmungsbild zu haben ist wichtig, um Maßnahmen identifizieren zu können, die von der Bevölkerung akzeptiert werden“, sagt Florian Neumeier, Leiter der ifo-Forschungsgruppe Steuer- und Finanzpolitik. Die Mehrheit der Befragten sieht die Verlagerung der Kosten in die Zukunft durch einen schuldenfinanzierten Klimaschutz skeptisch.
  • Bundeskanzler Olaf Scholz heißt Finnland und Schweden in der NATO willkommen. „Ich sage ohne jedes Zögern: Liebe Freundinnen und Freunde in Schweden und Finnland, Ihr seid uns herzlich willkommen! Mit Euch an unserer Seite wird die NATO, wird Europa stärker und sicherer", sagte Scholz in einer Regierungserklärung im Bundestag. Russlands Angriff auf die Ukraine habe auch viele andere Länder Europas dazu gebracht, neu über ihre Sicherheit nachzudenken. Viele investierten seither deutlich mehr in ihre Verteidigung.
  • Der US-Senat hat einstimmig für die Diplomatin Bridget Brink als Botschafterin in der Ukraine gestimmt. Der Posten war seit drei Jahren unbesetzt. Brink spricht Russisch und ist derzeit US-Botschafterin in der Slowakei. Sie ist seit 25 Jahren Diplomatin und hat in Usbekistan und Georgien sowie in verschiedenen leitenden Positionen im Außenministerium und im Nationalen Sicherheitsrat des Weißen Hauses gearbeitet.
  • Der derzeit wegen seiner Pläne zur Übernahme von Twitter besonders im Fokus stehende Tech-Milliardär Elon Musk hat sich als Republikaner geoutet. Am Mittwoch schrieb er auf Twitter, die US-Demokraten seien zur „Partei der Spaltung und des Hasses geworden". Deshalb werde er künftig für die Republikaner stimmen. Früher habe er für die Demokraten gestimmt, „weil sie (größtenteils) die Partei der Güte" gewesen seien, erklärte Musk. Auch nahm er die Elite-Uni Yale in Visier und bezeichnete sie als „Epizentrum des geistigen Woke-Virus, das versucht, die Zivilisation zu zerstören". Musk geht davon aus, dass nun mit einer „Kampagne schmutziger Tricks" gegen ihn zu rechnen sei und er unterstellte, dass diese mit seinen politischen Äußerungen zusammenhänge. Zustimmung für seine Äußerungen kam prompt, etwa von der rechten Abgeordneten Lauren Boebert, einer Anhängerin von Ex-Präsident Donald Trump. „Willkommen auf der richtigen Seite, Elon", schrieb sie bei Twitter.
  • Bundesfinanzminister Christian Lindner stellt der Ukraine weitere Hilfen in Aussicht. Das Land brauche eine signifikante Größenordnung. Er werde in Kürze eine konkrete Zahl nennen. Die neue Hilfe solle noch in die Sitzung im Bundestag zum Haushalt 2022 in dieser Woche eingebracht werden.
  • Der Wert der Importe Japans erhöhte sich im April als Folge der gestiegenen Energiepreise und des schwachen Außenwerts des Yen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 28,2 Prozent auf 8,9 Bio. Yen, wie das Finanzministerium in Tokio bekannt gab. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Erfassung vergleichbarer Daten im Jahr 1979. Japans Gesamtausfuhren stiegen um 12,5 Prozent auf 8,1 Bio. Yen. Daraus ergibt sich ein Handelsbilanzdefizit von 839,2 Mrd. Yen.
  • Die Landwirte in Deutschland bauen für das Erntejahr 2022 auf 2,89 Mio. Hektar Winterweizen an. Diese Fläche entspricht etwa dem Vorjahresniveau (+0,6 %, wie das Statistische Bundesamt nach ersten Schätzungen mitteilte. Die Landwirtschaftsbetriebe bestellten für Wintergerste eine Anbaufläche von 1,22 Mio. Hektar (-1,4 %), für Roggen und Wintermenggetreide 596.800 Hektar (-5,3 %) und für die Weizen-Roggen-Kreuzung Triticale 327.500 Hektar (-0,2 %). „Da es sich bei diesen Sorten um Wintergetreide handelt, das bereits im Herbst 2021 ausgesät wurde, wirkten sich die Folgen des Kriegs in der Ukraine noch nicht auf die Anbauplanung aus. Die Flächen für im Frühjahr 2022 ausgesätes Sommergetreide sind teils stark gestiegen“, so das Bundesamt.

Dividendenabschläge


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