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11:44 Uhr, 10.04.2012

Taiwan: Exporte gehen im März zurück

Taipeh (BoerseGo.de) – In Taiwan sind die Exporte im März gegenüber dem Vorjahr trotz einer langsamen Erholung der Weltwirtschaft zurückgegangen. Jedoch rechnet die Regierung in Taipeh damit, dass die Einführung neuer Hi Tech-Produkte den Exporten im April einen Schub geben dürften.

Die Ausfuhren sanken im Jahresvergleich um 3,2 Prozent auf 26,34 Milliarden Dollar, wie das Finanzministerium am Vortag mitteilte. Der Rückgang fiel aber geringer aus, als Ökonomen mit 4,48 Prozent befürchtet hatten. Im Vormonat Februar sanken die Exporte im Jahresvergleich um 10,3 Prozent ab.

Die Importe fielen im März um 5,8 Prozent im Jahresvergleich auf 23,99 Milliarden Dollar, während Volkswirte hier mit einem höheren Rückgang von 6,6 Prozent gerechnet hatten. Im Vormonat Februar wurde noch ein Anstieg der Einfuhren von 1,3 Prozent notiert.

„Die jüngst zurückgehenden Sorgen um die europäische Staatsschuldenkrise, die sich verbessernden US-Arbeitsmarktdaten und die Einführung neuer Technologie-Produkte sollten Taiwans Exporten einen Schub geben. Jedoch dürfte das Wachstum aufgrund der schwachen globalen Konjunkturerholung nur begrenzt sein“, so Lin Lee-jen, Direktor des staatlichen Statistikinstituts. „Es wird aufgrund des hohen Vergleichswertes im Vorjahr zudem schwierig sein, hohe Wachstumsraten im Jahresvergleich zu erzielen“, ergänzte Lin.

„Das Schlimmste scheint überstanden“, so Standard Chartered Bank-Volkswirt Tony Phoo. „Die Exporte der Insel dürften sich erholen, wenn auch nur langsam, da sich der US-Arbeitsmarkt mit einer Erholung weiterhin schwer tut“. „Solange sich die Ausfuhren von elektronischen Produkten aber stark zeigen, gibt es eine Chance, dass die Gesamtexporte im kommenden Monat wieder in den positiven Bereich zurückkehren“, so Phoo.

Lucas Lee, Volkswirt bei Mega Securities, ist jedoch anderer Ansicht. Seiner Meinung nach könnten die Exporte Taiwans in den kommenden zwei Monaten weiter nachgeben, da die jüngsten volkwirtschaftlichen Daten aus China und den USA darauf hindeuten, dass beide Länder schwächer wachsen werden als angenommen. „Außerdem dürften sich Taiwans herstellende Unternehmen aufgrund einer anstehenden saisonalen Schwäche mit starkem Gegenwind konfrontiert sehen“, ergänzte er.

Die Exporte in die USA fielen im März um 8,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nach einem Rückgang von 0,9 Prozent im Februar. Die Exporte nach China, Taiwans größter Handelspartner, sanken um 7,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr, nach einem Anstieg um 3,8 Prozent im Februar. Die Ausfuhren nach Europa fielen um 11,6 Prozent, verglichen mit einem Anstieg um 5,1 Prozent im Monat zuvor.

Außerdem sanken die Exporte von Informations- und Kommunikationsprodukten, wie dem populären iPhone und iPad, um 6,9 Prozent im Jahresvergleich. Im Vormonat Februar wurde hier jedoch mit 14,1 Prozent ein weit stärkerer Rückgang notiert.

Taiwan teilte für März einen Handelsüberschuss von 2,36 Milliarden Dollar mit, während Ökonomen nur mit einem Handelsüberschuss von 2,14 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Jedoch wurde im Februar mit 2,83 Milliarden Dollar noch ein deutlich höherer Handelsüberschuss ausgewiesen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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