Kommentar
18:15 Uhr, 14.07.2021

DAX erreicht glanzlos neues Rekordhoch - Fed-Powell lehnt vorschnellen Aktionismus ab - US-Banken im Gewinntaumel

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
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    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • EU-Kommission fordert Kerosinsteuer
  • EZB ebnet den Weg für den digitalen Euro
  • Euro-Industrie drosselt Produktion
  • Diskussion um Impfpflicht in Deutschland
  • Inflation nimmt auch in Großbritannien an Fahrt auf
  • Spanien: Corona-Krise spitzt sich wieder zu
  • Biden sieht Angriff auf die Demokratie
  • BDI warnt vor Klimazöllen
  • EU-Kommission stellt Klima-Gesetz vor
  • Nordex erhält zwei neue Großaufträge
  • Weniger Sorge vor Kreditausfällen: Citigroup mit Gewinnsprung

Markt

  • Der DAX kann am Mittwoch sein hohes Niveau verteidigen, und sich sogar nochmals ein neues Rekordhoch erarbeiten, allerdings alles innerhalb einer überschaubaren Handelsspanne. Am Nachmittag hatte der DAX bei rund 15.811 Punkten einen neuen Höchststand markiert, in den Feierabend verabschiedete sich das Leitbarometer dann bei 15.788 Punkten und damit kaum verändert zum Vortagessschluss. Die Analysten der Bank HSBC schrieben, „dass die bisherigen Rekordstände noch nicht das Ende der Fahnenstange markieren sollten“. Möglicherweise warteten die Anleger derzeit die anstehenden Quartalsberichte und Jahresprognosen der Unternehmen ab, bevor sie Aktienpositionen aufstockten.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der weltgrößte Vermögensverwalter BlackRock hat im zweiten Quartal starke Zuwächse verzeichnet. Der Gewinn stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 28 Prozent auf 1,55 Mrd. Dollar, wie der Finanzkonzern mitteilte. Das verwaltete Vermögen von BlackRock stieg im Vergleich mit dem Vorjahresquartal um knapp ein Drittel auf einen Rekordwert von 9,49 Bio. Dollar.
  • Die Software AG hat im abgelaufenen Quartal in der Datenbanksparte viele Buchungen erhalten. Der Auftragseingang in der Sparte A&N habe zwischen April und Ende Juni auf etwa 40 Mio. zugelegt und damit währungsbereinigt gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 48 Prozent, wie das Unternehmen am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Die Auftragseingänge im Bereich mit Integrationssoftware (DBP) hätten leicht über den Markterwartungen gelegen, der Produktumsatz in dem Bereich währungsbereinigt 10 Prozent höher.
  • Weniger Sorge vor Kreditausfällen hat der Citigroup im zweiten Quartal einen überraschend kräftigen Gewinnsprung eingebracht. Der Nettogewinn betrug 6,2 Mrd. Dollar nach 1,1 Mrd. im Vorjahreszeitraum. Dabei verbuchte die Bank in der Risikovorsorge eine Auflösung in Höhe von 2,4 Mrd. Dollar. Das Ergebnis je Aktie betrug 2,85 Dollar. Die Erträge fielen wegen einem schwächeren Anleihegeschäft um 12 Prozent auf 17,5 Mrd. Dollar.
  • Die Bank of America löste im Zeitraum April bis Juni einen weiteren Teil der Rückstellungen für gefährdete Kredite auf, die es im Vorjahr wegen der Folgen der Corona-Krise gebildet hatte. Der Quartalsgewinn fiel mit 9,2 Mrd. Dollar auch deshalb mehr als zweieinhalb Mal so hoch aus wie ein Jahr zuvor. Damit übertraf sie klar die Erwartungen von Analysten.
  • Der US-Großbank Wells Fargo hat im zweiten Quartal 6,0 Mrd. Dollar netto verdient, wie der Konzern mitteilte. Damit übertraf das Bankhaus die Markterwartungen. Vor einem Jahr hatten hohe Rückstellungen für drohende Kreditausfälle in der Corona-Pandemie noch einen Verlust von 3,8 Mrd. Dollar verursacht.
  • Apple will seine Produktion im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöhen. Das Unternehmen habe seine Zulieferer gebeten, bis zu 90 Mio. iPhones der nächsten Generation in diesem Jahr zu bauen, berichtet Bloomberg am Mittwoch. Die angehobene Prognose für 2021 könnte darauf hindeuten, dass der iPhone-Hersteller bei der Einführung des neuen iPhones mit einer zusätzlichen Nachfrage rechnet.
  • Der Naturschutzbund und die Grüne Liga Brandenburg sind mit einem Eilantrag gegen eine vorzeitige Genehmigung beim Bau der Tesla-Fabrik in Grünheide erneut abgewiesen worden. Das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg ließ eine Beschwerde der Verbände gegen einen Beschluss des VG Frankfurt (Oder) vom Juni nicht zu. Damit kann Tesla Anlagen in der Gießerei, der Lackiererei und im Karosseriebau testen, sowie Tanks zu Spül- und Testzwecken bauen und nutzen.
  • Der Sportartikelhersteller Nike und seine Marke Converse sind mit einer Klage gegen eine Überprüfung möglicher Steuervorteile in den Niederlanden gescheitert. Das Gericht der Europäischen Union urteilte am Mittwoch, dass die zuständige EU-Kommission bei der Einleitung des Prüfverfahrens die geltenden Regeln eingehalten hat.
  • Die japanische Bank Sumitomo Mitsui Financial Group und die US-Investmentbank Jefferies sind eine strategische Partnerschaft eingegangen. Im Zuge dessen wollen sich die Japaner auch an den New Yorkern beteiligen.
  • Der Hersteller von Fahrzeuginnenausstattung, Novem Group, bekommt bei seinem geplanten Gang an die B��rse nach Bloomberg-Informationen das aktuell schwächere Umfeld zu spüren. Den Aufträgen zufolge werde der Preis für die Novem-Aktie am unteren Ende der vom Unternehmen angebotenen Preisspanne liegen, berichtete die Nachrichtenagentur mit Bezug auf Angebotsunterlagen. Im Rahmen einer Privatplatzierung bietet Novem institutionellen Investoren Anteilsscheine in einer Preisspanne zwischen 16,50 und 19,50 Euro an.
  • Auf Basis der vorläufigen Zahlen erwartet der Autozulieferer Grammer für das zweite Quartal einen Konzernumsatz von rund 469 Mio. Euro (Vj. 280,9 Mio.) und liegt damit deutlich über dem Vorjahreswert. Darüber hinaus wirkten sich insbesondere einmalige Sondereffekte aus dem Verkauf einer Tochtergesellschaft in der Region EMEA negativ auf das Ergebnis im zweiten Quartal aus. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) wird sich daher voraussichtlich auf rund 5 Mio. Euro (Vj. -50,9 Mio.) belaufen. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern soll rund 11 Mio. Euro betragen (Vj. -46,1 Mio.).
  • Die Auflagen zur Eindämmung der Corona-Pandemie werden in der Urlaubszeit nach Einschätzung der Lufthansa an den Flughäfen zu längeren Wartezeiten beim Check-In führen. Nach wie vor änderten sich die regulatorischen Anforderungen der jeweiligen Zielländer für die Flugreisenden, berichtete der verantwortliche Programmleiter, Jens Fehlinger, am Mittwoch. Die Überprüfung der Impfpässe, Testnachweise und weiterer Einreisevoraussetzungen bei jedem einzelnen Passagier nehme zusätzliche Zeit in Anspruch, erklärte das Unternehmen. Die Corona-Abstandsregeln führten zudem zu mehr Platzbedarf in den Flughäfen.
  • Der Windkraftanlagenhersteller Nordex hat zwei Aufträge für Anlagen der Delta4000-Baureihe über insgesamt 54,9 Megawatt (MW) aus Italien erhalten. Für einen 26,1-MW-Windpark liefert die Nordex Group fünf Turbinen des Typs N149/5.X, weitere sechs Anlagen des Typs N133/4.8 kommen in einem 28,8-MW-Projekt zum Einsatz. Die Aufträge umfassen zudem jeweils einen Premium-Service-Vertrag der Turbinen.
  • Der Modekonzern Hugo Boss hat sich im zweiten Quartal spürbar erholt. Der Umsatz legte vorläufigen Zahlen zufolge gegenüber dem Vorjahr um 129 Prozent auf 629 Mio. Euro zu, wie die Metzinger überraschend mitteilten. Im Vergleich zum zweiten Quartal des Jahres 2019 konnte der Umsatzrückgang auf währungsbereinigt 4 Prozent begrenzt werden. Das EBIT belief sich auf 42 Mio. nach einem Minus von 250 Mio. Euro vor Jahresfrist.
  • Die steigenden Corona-Zahlen in Europa verunsichern nach Ansicht des Veranstalters DER Touristik die Reisenden. Das Infektionsgeschehen und die Einschätzung der pandemischen Situation in den Reiseländern seien schwerer vorhersehbar geworden, sagte Ingo Burmester, Zentraleuropa-Chef des Reiseveranstalters. Das erhöhe die Unsicherheit. Gleiches gilt für die Hochstufung von Ländern zu Risikogebieten oder Hochinzidenzgebieten. „Wenn man einmal von der formalen Einstufung als Risikogebiet absieht, gibt es eigentlich keine Veränderung der Reisebedingungen aus Sicht des Gastes", so Burmester. Schon zuvor musste für den Rückflug ein Test, Impfnachweis oder Genesungsnachweis vorgezeigt werden. Allerdings entstehe durch die Einstufung und Kommunikation darüber eine gewisse Verunsicherung.

Konjunktur & Politik

  • Die EU-Kommission nimmt den Flugverkehr in den Blick und fordert eine Kerosinsteuer für innereuropäische Flüge. Die bestehende Ausnahme der Flugindustrie von der Kraftstoffsteuer soll über zehn Jahre hinweg schrittweise abgebaut werden, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Private Geschäftsflüge und der Frachtverkehr sollen aber weiter von der Besteuerung ausgenommen sein. Zudem strebt Brüssel die Einführung einer Importabgabe auf klimaschädliche Produkte aus Drittländern ab dem Jahr 2026 an.
  • Die US-Notenbank ist offenbar noch nicht bereit, um über eine Straffung ihrer extrem lockeren Geldpolitik nachzudenken. „Die Bedingungen am Arbeitsmarkt haben sich weiter verbessert, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns", heißt es in Bemerkungen von Fed-Chef Jay Powell für den Finanzausschuss des US-Parlaments. Er bekräftigte, dass es noch dauere, bis die Wirtschaft so weit sei, dass über eine Reduzierung der geldpolitischen Unterstützung nachgedacht werden könne. Der Diskussionsprozess über die künftige Geldpolitik werde aber fortgeführt. Sollten sich Änderungen am Wertpapierkaufprogramm abzeichnen, werde dies zeitnah mitgeteilt.
  • Die US-Erzeugerpreise sind im Juni spürbar gestiegen. Die Preise auf der Produzentenebene zogen um 1,0 Prozent gegenüber dem Vormonat an. Volkswirte hatten nur mit einem Anstieg um 0,6 Prozent gerechnet. Auf Jahressicht lagen die Erzeugerpreise um 7,3 Prozent höher, die größte Steigerung seit November 2010.
  • Die US-Börsenaufsicht SEC interessiert sich bei ihren Untersuchungen zu leeren Börsenmänteln (SPACs) für Interessenkonflikte der begleitenden Banken. Die zuletzt zahlreichen IPOs von „Special Purpose Acquisition Companies“ hatte die SEC auf den Plan gerufen. Die Aufsichtsbehörde untersuche, ob die Entlohnungs-Strukturen für die Investmentbanken dazu führten, dass sie die SPACs in Transaktionen mit ungeeigneten Übernahmeobjekten trieben, zum Nachteil der Investoren, berichtete Reuters. Die SEC habe Auskünfte zu den Gebühren unter anderem von Citigroup, Credit Suisse, Morgan Stanley und Goldman Sachs angefordert.
  • Die Vertreter der Demokraten im US-Senat und Haushaltsausschuss einigten sich am Dienstag auf ein Infrastrukturprogramm von 3,5 Bio. Dollar. Es kommt zu dem überparteilich verfügten Infrastrukturprogramm in Höhe von 1,2 Bio. Dollar dazu.
  • Die Europäische Zentralbank (EZB) hat auf dem Weg zum digitalen Euro einen weiteren Fortschritt gemacht. Wie die Notenbank am Mittwoch mitteilte, hat der EZB-Rat, das oberste geldpolitische Gremium der Eurozone, den vorläufigen Plänen zugestimmt. Die Politik hatte schon zuvor ihre Unterstützung signalisiert. „Es ist neun Monate her, dass wir unseren Bericht über einen digitalen Euro veröffentlicht haben. In dieser Zeit haben wir weitere Analysen durchgeführt, Beiträge von Bürgern und Fachleuten eingeholt und einige Experimente durchgeführt – mit ermutigenden Ergebnissen“, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde. „All dies hat uns zu der Entscheidung veranlasst, einen Gang höher zu schalten und das Projekt des digitalen Euro zu starten“, so Lagarde. Die Vorbereitungen sollen jetzt in eine zwei Jahre dauernde Untersuchungsphase treten, auf die dann eine drei Jahre dauernde Testphase folgt.
  • Die Industrieunternehmen der Eurozone haben ihre Produktion im Mai gegenüber dem Vormonat um 1,0 Prozent gedrosselt, wie das Statistikamt Eurostat am Mittwoch mitteilte. Analysten hatten mit nur mit einem milden Rückgang gerechnet. Im April war die Erzeugung noch um 0,6 Prozent gestiegen. Am deutlichsten sank die Herstellung im Konsumgüterbereich. Die Energieproduktion ging ebenfalls zurück.
  • Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach ist gegen eine schnelle Aufhebung der verbliebenen Corona-Maßnahmen. „Der Weg von London, eine völlige Öffnung, wird auch von Einigen bei uns gefordert, ist aber ein ganz falscher", sagte Lauterbach der "Passauer Neuen Presse“. „Die Fallzahlen steigen zwar wieder, aber das war zu erwarten mit den Lockerungen, die gerade beschlossen wurden. Sie werden auch noch weiter nach oben gehen. Wenn wir aber jetzt nicht drastisch öffnen und uns an die wichtigste Regel im Pandemie-Sommer halten, nämlich draußen geht viel, drinnen muss man vorsichtig bleiben, dann kommen wir gut durch."
  • Der Lockdown in der australischen Großstadt Sydney wird um weitere zwei Wochen bis mindestens 30. Juli verlängert. Grund ist die sich stark ausbreitende und hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus. Die Zahl der neuen Corona-Fälle sei immer noch zu hoch, um die Maßnahmen zurückzunehmen, sagte die Premierministerin des Bundesstaates New South Wales, Gladys Berejiklian.
  • Frankreich versucht mit einer Impfpflicht für medizinisches Personal der Corona-Lage Herr zu werden. Griechenland und Italien gehen ähnliche Wege. Und Deutschland? Von einer Impfpflicht will in Berlin niemand etwas wissen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn sprach am Dienstag eher von einem „Impfgebot – einem Gebot der Vernunft“. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel lehnt eine solche Pflicht ab. Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebundes, Frank Ulrich Montgomery, hält das Nein zur Corona-Impfpflicht für falsch, und die Diskussion darüber noch lange nicht für „abgeräumt“. Montgomery sagte im Deutschlandfunk, Merkel sei eine hochpragmatische Frau und werde einer Impfpflicht bei nicht ausreichender Impfbereitschaft in der Bevölkerung am Ende zustimmen.
  • Bei einem Musikfestival im niederländischen Utrecht haben sich mindestens 1.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Die Organisatoren erklärten, sich an alle Auflagen gehalten zu haben. Die Niederlande hatten vor gut zwei Wochen auch Großveranstaltungen wieder erlaubt - unter der Bedingung, dass Besucher ein negatives Testergebnis oder einen Impfnachweis erbrachten.
  • Krisenerfahrene Länder haben während der Corona-Pandemie entschlossener Impfstoff geordert und ihn schneller verabreicht. Das zeigt eine neue Studie des ifo Instituts. „Die Ergebnisse zeigen, dass krisenerfahrene Länder deutlich früher Impfstoff bestellt und damit im Winter 2021 mehr Impfdosen verabreicht haben als Länder mit geringerer Krisenerfahrung“, sagt Niklas Potrafke, Leiter des ifo Zentrums für öffentliche Finanzen und politische Ökonomie. Krisenerfahrung führe dazu, dass trotz großer Unsicherheit hinsichtlich der potenziellen Effektivität von Vakzinen im Sommer 2020 entschlossener Impfstoff bestellt und Impfkampagnen vorbereitet wurden, so Potrafke. Zu solchen Krisenerfahrungen zählten das Erleben eines Krieges, einer Epidemie oder einer Naturkatastrophe in der Vergangenheit. „Israel ist das Paradebeispiel hierfür. Das Land ist äußerst krisenerfahren und hat seine Bevölkerung in den ersten Monaten der Impfkampagne so schnell wie kein anderes Land geimpft“, sagt Potrafke. Insgesamt wurden die 37 Industrienationen der OECD in der Studie untersucht.
  • Die EU-Kommission präsentiert am heutigen Mittwoch Gesetzesvorschläge, die das Erreichen der europäischen Klimaziele für das Jahr 2030 sicherstellen sollen. Absehbar ist, dass der Verbrauch von fossilen Energieträgern deutlich verteuert werden soll. Zudem dürften auch die CO2-Grenzwerte für neue Autos erneut angehoben werden. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen bestätigte bereits, dass auch ein zeitlicher Rahmen genannt werden soll, bis zu dem alle Autos emissionsfrei sein müssen. Sonst fehle Planungssicherheit, und man werde die Klimaneutralität bis 2050 nicht erreichen, sagte sie der "Süddeutschen Zeitung". Wie sie ihre Produktion verändern, soll den Herstellern aber selbst überlassen bleiben. „Die wissen am besten, wie man neue Autos oder neue Kraftstoffe entwickelt", sagte von der Leyen. Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) hat derweil vor Klimazöllen gewarnt. Zwar ständen die deutschen Unternehmen „absolut“ hinter den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens, sagte BDI-Präsident Siegfried Russwurm im ZDF. Allerdings führten Zölle auf der einen Seite typischerweise auch zur Erhebung von Zöllen auf der anderen Seite. Hier müssten die Exportnation Deutschland und die Exportregion Europa sehr vorsichtig sein.
  • Auch in Großbritannien steigen die Verbraucherpreise kräftig. Im Juni lag die jährliche Inflationsrate bei 2,5 Prozent, wie die Statistikbehörde ONS am Mittwoch mitteilte. Die Teuerung ist damit so hoch wie seit August 2018 nicht mehr. Im Mai hatte die Inflationsrate 2,1 Prozent betragen. Analysten hatten für Juni nur mit einer Inflationsrate von 2,2 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich stieg das Preisniveau um 0,5 Prozent. In den USA ist die Inflationsrate im Juni bis auf 5,4 Prozent gestiegen, wie am Dienstag veröffentlicht wurde. Mit dem erneuten Preisschub wird das Inflationsziel der britischen Notenbank von zwei Prozent klar übertroffen.
  • Die von Republikanern in vielen US-Bundesstaaten vorgeschlagenen Verschärfungen des Wahlrechts sind laut US-Präsident Joe Biden ein „Angriff auf die Demokratie". Das Ziel der Gesetze sei es, dass immer weniger Menschen wählten, warnte der Demokrat. Die Bemühungen seien unamerikanisch, undemokratisch und unpatriotisch.
  • Die Corona-Krise in Spanien spitzt sich zu. Das Gesundheitsministerium in Madrid meldete am Mittwoch 13.393 Infektionen binnen 24 Stunden. Damit kletterte die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz von 226 auf 258. Besonders schlimm ist die Lage in Katalonien. Die Inzidenz stieg in der Region auf 579. Zur Eindämmung der Ausbreitung des Virus denken einige spanische Regionen wieder über mehr Restriktionen nach.
  • Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte in Deutschland waren im Mai um 8,4 Prozent höher als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Einen ähnlich starken Anstieg hatte es zuletzt im Juni 2019 gegeben, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Gegenüber dem Vormonat April stiegen die Preise im Mai um 2,4 Prozent.

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