SZ-Euroland-Indikator: Goodbye, Euroland?
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Der SZ-Euroland-Indikator fällt im Juni ungewohnt kräftig von nach unten revidierten 1,95 % auf nur noch 1,46 %. Einen solch umfänglichen Rückgang verzeichnete das Konjunkturbarometer zuletzt Ende 2001. Geht es nach dem SZ-Euroland-Indikator, befindet sich der Euroraum inmitten einer ausgewachsenen Konjunkturdelle. Das bedeutet auch, dass wir jetzt voraussichtlich in die schmerzhaftere Phase der konjunkturellen Schwäche eintreten. Denn der SZ-Euroland-Indikator signalisiert erst seit letztem Monat, nun aber umso deutlicher, unterdurchschnittliches Wirtschaftswachstum – sein langfristiger Durchschnittswert liegt nämlich bei immerhin 2,3 %.
Für deutsche Ohren mag diese Erkenntnis befremdlich klingen, hören wir doch immer noch Gutes über die hiesige Ökonomie – z.B. notiert der ifo Geschäftsklimaindex trotz seines heutigen Rückgangs (von 103,5 auf 101,3 Punkte) immer noch über seinem Durchschnitt des Boomjahres 2000 (von 100 Punkten). Doch Euroland ist nicht nur Deutschland. Und so sieht es in Spanien, Italien oder auch Irland und Portugal derzeit viel schlechter aus als hierzulande.
Dass der schmerzlichere Teil der derzeitigen Schwächephase wohl erst noch vor uns liegt, verdeutlicht auch die Referenzreihe des SZ-Euroland-Indikators: Die laufende Jahresveränderungsrate der Industrieproduktion konnte mit ihrem Aprilwert noch einmal leicht von 3,18 % auf 3,22 % zulegen. Diese Entwicklung sollte freilich nicht überinterpretiert werden. Denn die Produktion wurde dieses Jahr im April nicht wie üblich von den Osterfeiertagen (und kaum von den zugehörigen Ferien) behindert: Das Osterfest lag 2008 so weit vorne im Kalender wie fast nie zuvor. Dementsprechend dürften die nächsten Produktionsdaten (saisonbereinigt) wieder deutlich schwächer ausfallen.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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