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14:02 Uhr, 17.10.2002

Sun Microsystems - heute abend Quartalszahlen

Sun Microsystems wird nach Börsenschluss Quartalszahlen präsentieren. Die Aktie notiert nahe einem Tiefstkurs, der zuletzt Anfang 1996 gesehen wurde. Am gestrigen Donnerstag schloss die Aktie bei $2.80, stieg aber einer positiven Nachbörse bis auf $3.02.

Nach Ansicht von Standard & Poors steigt das Kreditrisiko bei dem Server Giganten Sun Micro, was das Rating Unternehmen mit einem am Mittwoch durchgeführten Downgrade von BBB+ auf BBB verdeutlicht. Die Profitabilität in den vergangenen 4 Quartalen lasse zu Wünschen übrig, eine bessere Vorhersagbarkeit und nachweisliche Verbesserung der operativen Entwicklung sei nicht in Sicht. Die schlechte makroökonomische Lage führte zu einem signifikanten Rückgang der Umsätze, so S&P.

Merrill Lynch geht davon aus, dass Sun Microsystems weitere 8000 Mitarbeiter auf die Straße schicken wird, um Kosten einzusparen. 8000 Mitarbeiter entsprechen 20% der Gesamtzahl der Belegschaft von 39.000.

Eine weitere Entlassung in diesem Ausmaß würde zwar das Umsatzniveau senken, zu dem das Unternehmen kostendeckend arbeiten könnte, könnte aber möglicherweise gleichzeitig auch den Umsatz verringern.

Die Kernfrage sei nicht die Überlebensfähigkeit von Sun Micro, so die Analysten. Viel interessanter sei die Frage der Relevanz des Unternehmens, da es von proprietären Technologieprodukten abhängig ist.

Merrill befürchtet, dass Sun Micro das "Apple Computer des Corporate Computing" werden könnte, "cool aber weniger relevant."

Auch Goldman Sachs senkte die Prognosen für das dritte Quartal und rechnet damit, dass Sun 4,500 Mitarbeiter entlassen wird.

Der Vorstandsvorsitzende Scott McNealy zeigt sich allerdings optimistischer und zieht seine Zuversicht aus der starken Kapitalposition seines Unternehmens.

"Cash ist König. Kein Unternehmen ist jemals aus dem Geschäft geflogen, nur weil es zu viel Cash hatte," sagt McNealy am Dienstag vergangener Woche auf der Gartner Symposium ITXPO in Orlando, Florida. "Wir generieren Cash, es gibt keine Skandale und Sun ist das transparenteste Unternehmen, dass ich mir vorstellen kann."

Das kalifornische Unternehmen generierte in den vergangenen 12 Quartalen einen positiven Cash Flow und sitzt auf einer Barposition von $6 Milliarden und hat dabei fast keine Schulden, sagt der Geschäftsführer. Ein Teil des Kassenbestandes werde zum Rückkauf von Aktien verwendet, hieß es.

Angenommen, die Wirtschaft trübt sich nicht weiter ein, die R&D Projekte können fortgeführt werden, das Unternehmen gewinnt weiter Marktanteile und generiert Cash, dann "steht es außer Frage, dass wir Gewinne schreiben werden," sagt McNealy.

Analysten rechnen mit einem Verlust je Aktie von 4 cents. Vorbörslich steigen die Aktien um 5.36% auf $2.95.

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