„Südwind“ macht Metro zu schaffen
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Erwähnte Instrumente
- Aktienanleihe PLUSAktueller Kursstand:
Dass man es in China mit den menschlichen Anliegen bisweilen nicht so ganz genau nimmt, ist hinlänglich bekannt. Nun hat auch die Menschenrechtsorganisation Südwind bezüglich der dortigen Geschäftspraktiken großer deutscher Unternehmen Alarm geschlagen. Am Pranger stehen danach laut „Focus-Money" neben Lieferanten von Aldi und Adidas auch zwei Metro-Großhandelsmärkte in Chongqing und Guangzhou, bei denen externe Mitarbeiter soziale Einschränkungen wie einen fehlenden Mutterschaftsurlaub, sowie Verletzungen bei der Gewerkschaftsfreiheit erdulden müssten. Das Unternehmen verwies in diesem Zusammenhang auf die „auch in China so weit wie mögliche Umsetzung der Normen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO), sowie die Zahlung eines Grundgehalts und freiwilliger Zusatzleistungen. Allerdings stellte man auch klar, dass man sich aus Gewerkschaftsangelegenheiten im Land der Mitte heraushalte. Dagegen bemängelt Südwind, dass „die Unternehmensprogramme zur weltweiten Sozialverantwortung an den Arbeitsrechtsverletzungen kaum etwas geändert und auch Partnerschaften zwischen deutschen und chinesischen Kommunen und Bundesländern bislang hauptsächlich Wirtschaftsinteressen gedient hätten". Der Handels-Konzern steht derzeit aber auch wegen seiner hiesigen Marktschließungen beispielsweise in zwei Berliner Stadtteilen unter sozialen Beschuss. Die Gewerkschaft verdi werfe dem Unternehmen nach Aussage der RBB-Nachrichten diesbezüglich "kurzfristige Profitgier und das Fehlen von sozialer Verantwortung" vor.
Aber es gibt auch positive Nachrichten von der Metro, z.B. in Russland. So hat man laut „Dow Jones News" Befürchtungen über Umsatzeinbußen aufgrund der dortigen Brandkatastrophe mehrfach als unbegründet zurückgewiesen. Auch das aufgrund von Sparmaßnahmen überraschend gute Quartals-Ergebnis des weltgrößten Einzelhändlers Walmart, dessen 85 deutsche Märkte Metro in der Mehrzahl als Real-Filialen weiterführt, konnte die Aktie zuletzt wieder etwas beflügeln. Aber auch beim deutschen Konkurrenten zeigt der „Rotstift" in Form des bis Ende des Geschäftsjahres abgeschlossenen „Shape"-Restrukturierungsprogramms Wirkung, wie Jürgen Kolb von der französischen Investmentbank Cheuvreux in seiner Studie feststellte und bei seiner Einschätzung „Outperform" mit einem Kursziel für die Aktie von 49 Euro bleibt, zumal Rückschlagsrisiken angesichts der niedrigen Erwartungen kaum existieren würden. Nicht minder positiv zeigt sich auch
Jürgen Elfers von der Commerzbank mit seiner „Add"-Einstufung und einer Zielmarke von 47 Euro für den Wert. Allerdings geht er entgegen der Aussage von Konzernchef Eckhard Cordes auch weiterhin von einem Verkauf der Metro-Töchter Real und Kaufhof aus. Immerhin noch ein Potential bis 44,10 Euro sieht Analyst Christoph Schlienkamp vom Bankhaus Lampe ähnlich wie Eloise Veillet von der Société Générale bis 43 Euro für die Metro-Aktie als gerechtfertigt an, während Robert Heberger von Merck Finck auch weiterhin bei seiner Verkaufs-Empfehlung bleibt.
Aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild für die Metro nach dem Rückfall unter die 41,30 Euro-Marke wieder eingetrübt, was kleinere zwischenzeitliche Erholungen nicht ausgeschlossen, Abgaben in Richtung 37,26 bis 36,65 Euro (rechnerisches Kursziel) erwarten lässt. Erst über 41,60 Euro könnte es zu Anschlusskäufen bis auf 44,45 Euro kommen.
Eine nur noch bis Dezember dieses Jahres laufende Aktienanleihe-PLUS von Macquarie Oppenheim kann zwischenzeitliche Kursrücksetzer bis knapp an die Barriere bei 35 Euro abfangen. Dies entspricht auf dem aktuellen Niveau einem Risikopuffer von 13,27 Prozent. Erst eine Berührung der Schwelle würde eine Nominaltilgung bei Fälligkeit verhindern, sofern der Basiswert bis dahin nicht wieder mindestens bei dem bei 41,10 Euro festgelegten Basispreis notieren würde. Eine Aktienandienung wäre die Folge. Die maximale Rendite beläuft sich bei dem Papier auf 4,58 Prozent bzw. 13,86 Prozent p.a.
10,25 % p.a. Metro 35 Aktienanleihe-PLUS | |
Emittent/WKN: | Macquarie Oppenheim / MQ20YP |
Laufzeit: | 27.12.2010 |
Preis: (23.08.2010) | Geld / Brief: 98,77 % / 98,97 % |
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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