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10:30 Uhr, 27.05.2024

Studie: Insourcing von Produktionsschritten aus dem Ausland selten

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - In Zeiten angespannter Lieferketten ist das Insourcing zuvor ausgelagerter Leistungen aus dem Ausland für viele Industrieunternehmen ein Thema, es geschieht nach einer Studie aber bislang relativ selten. Teilweise hätten Unternehmen ausgelagerte Bereiche tatsächlich zurück ins Unternehmen geholt - allerdings anders als häufig vermutet: Nur in jedem vierten Fall gehe es um Rückverlagerungen aus dem Ausland, so die Hans-Böckler-Stiftung, die die Studie gefördert hat. Das "Reshoring" - also die Rückverlagerung von Produktionsschritten, die zuvor ins Ausland verlagert wurden - scheine "eher ein Mythos als ein belastbares Phänomen zu sein", konstatierte die Leiterin der Forschungsförderung in der gewerkschaftsnahen Stiftung, Christina Schildmann.

"Das ist überraschend angesichts der Diskussionen über resilientere Lieferketten, die schon während des Untersuchungszeitraums intensiv geführt wurden." Die Studie basiert laut den Angaben auf einer Befragung von mehr als 1.000 Vertreterinnen und Vertretern des Managements in Industrieunternehmen zwischen Mai und Oktober 2021. 28 Prozent der Unternehmen hätten eine oder mehrere Leistungen eingegliedert, während 33 Prozent Leistungen ausgegliedert hätten. In 13 Prozent der Unternehmen war beides der Fall. Die Wiedereingliederung fand demnach am häufigsten in mittelgroßen Unternehmen statt. Rund drei Viertel aller in die Unternehmen rückverlagerten Leistungen seien vor dem Insourcing von Dienstleistern in Deutschland übernommen worden, so die Stiftung.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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