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05:00 Uhr, 20.06.2024

Studie: Arbeitgeber locken Fachkräfte mit wachsendem Homeoffice-Angebot

BERLIN (Dow Jones) - Arbeitgeber locken Fachkräfte auch nach dem Ende der Corona-Pandemie mit einem wachsenden Homeoffice-Angebot. Laut einer Untersuchung der Bertelsmann Stiftung hat sich der Anteil an Stellenanzeigen mit Homeoffice-Möglichkeit in den vergangenen fünf Jahren auf knapp 18 Prozent verfünffacht. Besonders oft kämen Spezialisten der IT-Branche zum Zuge, aber insgesamt gebe es große Unterschiede je nach Berufen. Je komplexer die Tätigkeit, desto eher wird Homeoffice angeboten, so die Studie.

"Wer geglaubt hat, dass nach Corona alle wieder ins Büro zurückkehren, muss erkennen: Home-office hat sich in vielen Branchen nicht nur etabliert. Es wird zum wichtigen Argument im Kampf um die Fachkräfte", sagte Gunvald Herdin, Arbeitsmarktexperte der Bertelsmann Stiftung.

In Online-Stellenangeboten seien Angebote für IT-Stellen fast schon Standard. Unter den zehn Berufen mit der höchsten Homeoffice-Quote sind der Untersuchung zufolge allein sieben Berufe aus dem Bereich Software und IT. Im Jahr 2023 wurden in 62,0 Prozent aller Stellenangebote für Expertinnen und Experten in der IT-Anwendungsberatung, in 60,5 Prozent der Stellen für Medieninformatik-Spezialisten und in 58,9 Prozent der Experten-Jobs im Bereich IT-Netzwerktechnik Remote-Optionen benannt. Noch davor liegen die Fremdsprachenlehrerinnen und -lehrer mit 72 Prozent. Dies ist der Studie zufolge vermutlich in der Vielzahl von virtuellen Kursangeboten begründet.

Für hoch komplexe Expertentätigkeiten mit Diplom oder Master stieg das Angebot für Homeoffice demnach von 2019 bis 2023 besonders stark von 6,6 auf 31,9 Prozent aller Stellen. Ähnlich sehe es bei Spezialistentätigkeiten mit Meister oder Bachelor aus, wo der Anteil von 5,9 auf 28,0 Prozent kletterte. Deutlich verhaltener fällt der Anstieg für Fachkräfte mit Berufsausbildung aus. Hier gab es in dem Zeitraum lediglich einen Anstieg von 1,7 auf 8,1 Prozent.

Kaum Möglichkeit zur Arbeit im Homeoffice gibt es hingegen für Handwerksberufe von der Fleischverarbeitung (0,2 Prozent) über die Lebensmittelherstellung (0,3 Prozent) und den Metallbau (0,4 Prozent). Für sie gibt es ebenso wie für Berufe in der Altenpflege (0,5 Prozent) nachvollziehbarerweise so gut wie keine Alternative zur Arbeit in Präsenz.

Ein deutliches Gefälle gibt es laut Bertelsmann Stiftung zudem zwischen Stadt und Land. In den Ballungsräumen haben sich wenig überraschend mehr Unternehmen angesiedelt, die ihren Mitarbeitenden Beschäftigung im Homeoffice anbieten. In Großstädten liegt die Quote bei 26,1 Prozent. Homeoffice-Hauptstadt ist demnach Düsseldorf mit 34,1 Prozent in 2023, kurz dahinter folgen Frankfurt mit 33,6 Prozent und Stuttgart mit 32,9 Prozent.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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