Kommentar
12:16 Uhr, 18.04.2012

Stressfrei zum „Last-Minute“-Bonus

Erwähnte Instrumente

  • Last Minute Bonus Zertifikat auf EURO STOXX 50
    Aktueller Kursstand:   (BNP)
    VerkaufenKaufen

Verreisen „auf den letzten Drücker“ ist besonders bei Touristen beliebt, die ihren Geldbeutel schonen möchten. Ein ähnliches Verhalten könnte sich im übertragenen Sinne auch am Zertifikatemarkt auszahlen, zumindest dürfte die Bezeichnung „Last-Minute“ für eine defensivere neue Variante von Bonus-Zertifikaten der BNP Paribas nicht zuletzt auch auf diesen Aspekt zurückzuführen sein. Denn Kapitalerhalt stellt ja auch eine Form von Sparmaßnahme dar, gerade im aktuell wieder deutlich volatileren Marktumfeld. Bonus-Abwandlungen, die eine höhere Aussicht auf Erfolg bieten, dürften deshalb gerade in einem Moment wie jetzt einen Blick Wert sein, in dem die „rosarote Alles-wird-gut-Brille“ wieder mehr und mehr abgelegt wird und die zahlreichen Risikofaktoren den Anlegern langsam wieder ins Bewusstsein treten.

Dabei sind die Last-Minute-Bonus-Zertifikate mit Ausnahme des einprägsamen Namens längst keine alleinige Erfindung der BNP Paribas. Auch andere Emittenten hatten zuvor schon vereinzelt Produkte aufgelegt, deren Barriere ganz „europäisch“ nur am finalen Bewertungstag auf Schlusskursbasis aktiv war, von der Vielzahl an Bonus- und Discount-Zertifikaten mit der Zusatzbezeichnung „Pro“ ganz zu schweigen, deren Kursschwellen nur innerhalb eines 1- bzw. 3-monatigen Zeitraums kurz vor Fälligkeit „geknockt“ werden können. Auch diese Form führt bereits zu einer deutlichen Risikoreduzierung gegenüber klassischen Produkten mit durchlaufenden Barrieren. Leider hilft aber auch die am kürzesten aktive Schwelle wenig, wenn im jeweiligen Betrachtungsmoment die Märkte kollabieren, wie z.B. 2008, als es auch bei solchermaßen konservativeren Produkt-Typen reihenweise zu Barriere-Ausfällen kam.

Neben dem Zeitpunkt bzw. Zeitraum der Schwellenbeobachtung spielt also nach wie vor auch die Höhe der Absicherung eine wichtige Rolle. Ein ganz neues am 16. April in den Sekundärmarkt startendes Last-Minute-Papier auf den Euro STOXX 50 verbindet beide Sicherheitsaspekte. Es besitzt eine Barriere bei 50 Prozent des Indexstandes vom Ausgabetag, die noch dazu nur am Bewertungstag dem 15. April 2016 auf Schlusskursbasis zur Disposition steht. Alles fokussiert sich bei dem Produkt deshalb auf diesen finalen Moment. Sämtliche bis dahin wohl noch eintretenden kleineren oder größeren Aktienmarkt-Crashs spielen dabei bis zur letzten Minute keine Rolle, sofern der Index in vier Jahren keinen Verlust von 50 oder mehr Prozent aufweist. Die lange Wartezeit wird dem Anleger dabei zusätzlich durch eine Bonus-Rendite von 16 Euro pro 100 Euro Nennwert versüßt, die auf jeden Fall ausgezahlt wird, wenn der 50-Prozent-Schutz am Ende greift. Darüber hinaus verfügt das Zertifikat über keinen die Performance begrenzenden Cap, so dass auch besonders bullische Investoren keine Einbußen erleiden, wenn die von vielen Börsengurus zum Teil recht aberwitzigen Kursanstiege in den nächsten Jahren tatsächlich eintreten sollten. Allerdings bezieht sich das Produkt auf den Kurs-Index, so dass der Anleger im Tausch gegen die Bonus-Struktur auf die im Euro STOXX 50 nicht gerade unerheblichen Dividenden verzichten muss. Wie bei allen Bonus-Zertifikaten üblich, führt aber auch hier ein Schwellenverlust am Ende zu einem Verlust, der wenn er denn tatsächlich eintritt, wegen der relativ defensiven Ausstattung auch entsprechend hoch ausfällt.

Der BörseGo Tipp:

Der neue „Last-Minute“-Bonus-Langläufer eignet sich für längerfristig orientierte Anleger mit einer positiven Grundtendenz für den europäischen Aktienmarkt, die auf eine moderate Seitwärtsrendite Wert legen. Das Stichtagsprinzip in Verbindung mit dem hohen Puffer sorgt dabei für eine eher entspannte Betrachtung der Börsenentwicklung in den nächsten vier Jahren. Wegen des hohen 2-prozentigen Ausgabeaufschlags bietet sich ein Einstieg nach Zeichnungsende ab dem 16. April an. Wer noch eine etwas üppigere Bonus-Rendite anstrebt, könnte sich auch das Vorgänger-Modell (BP29WQ) ansehen, das allerdings bereits mit einem Aufgeld von gut vier Prozent gehandelt wird.

Last-Minute-Bonus-Zertifikat auf den Euro STOXX 50

Emittent/WKN:

BNP Paribas / BP3F88

Laufzeit:

21.04.2016

Ausgabe-Preis:

100 € (Nennwert)

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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