Kommentar
15:00 Uhr, 19.12.2025

Streit um Prognosemärkte: Coinbase klagt gegen drei US-Bundesstaaten

Finanzmarkt oder Glücksspiel? In den USA tobt ein Grundsatzstreit um Prognosemärkte. Coinbase zieht nun gegen drei Bundesstaaten vor Gericht.

  • Prognosemärkte gelten in den USA seit längerem als regulatorische Grauzone. Während Anbieter sie als Finanzinstrumente einordnen, stufen mehrere Bundesstaaten entsprechende Angebote als Glücksspiel ein. Vor diesem Hintergrund hat Coinbase nun rechtliche Schritte eingeleitet.
  • Die Krypto-Börse hat Klage gegen die Aufsichtsbehörden der Bundesstaaten Connecticut, Illinois und Michigan eingereicht. Coinbase fordert von Bundesgerichten die Feststellung, dass geplante Prognosemärkte unter die Zuständigkeit der US-Rohstoffaufsicht Commodity Futures Trading Commission (CFTC) fallen und damit ausschließlich dem Bundesrecht unterliegen.
  • Nach Auffassung des Unternehmens handelt es sich bei den vorgesehenen Event Contracts um Finanzinstrumente im Sinne des Commodity Exchange Act. Eine zusätzliche Einstufung als Glücksspiel sei damit nicht vereinbar. Würden die Bundesstaaten eigenständig über die Zulässigkeit solcher Märkte entscheiden, würde nach Ansicht von Coinbase faktisch das strengste Regelwerk landesweit gelten.

Today @coinbase filed lawsuits in CT, MI, and IL to confirm what is clear: prediction markets fall squarely under the jurisdiction of the @CFTC, not any individual state gaming regulator (let alone 50). State efforts to control or outright block these markets stifle innovation…

— paulgrewal.eth (@iampaulgrewal) December 19, 2025

  • Rechtschef Paul Grewal erklärte am Freitag auf der Plattform X: „Mit diesen Klagen wollen wir bestätigen lassen, was aus unserer Sicht eindeutig ist: Prognosemärkte fallen in die Zuständigkeit der CFTC und nicht unter die Aufsicht einzelner Glücksspielbehörden.“
  • Mit dem Vorgehen folgt Coinbase der Linie des Anbieters Kalshi, der seit Monaten in mehreren Bundesstaaten um die regulatorische Einordnung seiner Prognosemärkte streitet. Die laufenden Verfahren könnten klären, ob Event Contracts in den USA künftig als Finanzinstrumente oder als Glücksspiel behandelt werden.
  • Die Begründung scheint aus Anbietersicht plausibel, Kritiker halten jedoch dagegen, dass Prognosemärkte für viele Nutzer kaum mehr sind als Wetten mit neuem Etikett. Wahlen oder Sportereignisse ließen sich nicht sinnvoll absichern, ein klassischer Nutzen wie bei Derivaten fehle. Einige Aufsichtsbehörden sehen Prognosemärkte daher eher im Glücksspielbereich und nicht im Finanzmarkt verortet.

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Quellen

Paul Grewal Tweet | X

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