Kommentar
12:12 Uhr, 20.05.2011

Strategische Metalle - für Elektronik-Freaks ein Muss

Erwähnte Instrumente

  • Index/Tracker-Zertifikat
    Aktueller Kursstand:  
    VerkaufenKaufen

Rohstoff-Anleger werden insbesondere im Metall-Sektor seit ein paar Jahren immer öfter mit Begriffen wie „strategische Rohstoffe“ oder „Schlüssel-Rohstoffe“ konfrontiert. Ausgelöst hat den Run auf diese zukunftsrelevanten Güter die rasant fortschreitende Technisierung des ganz normalen Alltags angefangen vom einfachen Handy über Navigationssysteme und LED-Monitore bis hin zu Hybrid-Fahrzeugen und anderen energiesparenden Technologien, bei denen es im industriellen Verwertungsprozess auf ganz spezifische Eigenschaften ankommt, die herkömmliche Rohstoffe nicht bieten können.

Für den Investor macht diese neue Gruppe an Metallen vor allem die begrenzte Angebotssituation interessant, die häufig damit zusammenhängt, dass viele Materialien bislang nicht ausreichend gefördert wurden bzw. nur als Nebenprodukt bei der Gewinnung anderer Rohstoffe anfallen. Kaum verwunderlich, dass in diesem Zusammenhang immer öfter auch von „Seltenen Metallen“ und seit einigen Monaten auch immer mehr von „Seltenen Erden“ (rare earth) die Rede ist, obwohl deren Vorkommen eigentlich gar nicht so begrenzt ist. Da letztere eine fest definierte Gruppe von 17 Elementen mit zum Teil schwer aussprechlichen Namen umfassen, gilt dieses fast vollständig von China dominierte Segment auch als Unterbereich der Seltenen Metalle, zu denen je nach Definitionsweise auch Silber, Platin, Palladium, Lithium oder Uran zu zählen sind.

Die Royal Bank of Scotland (RBS) hat in diesem Zusammenhang bereits Anfang 2008 ein Endlos-Zertifikat auf einen Seltene Metalle-Basket (AA0R3X) emittiert, über den Anleger an der Preisentwicklung der wegen ihrer sehr hohen Schmelztemperatur und der starken Widerstandsfähigkeit gegenüber Säuren vor allem in der Autoindustrie verwendeten Rhodium und Ruthenium, sowie der von Iridium und Uran partizipieren können. Da viele strategische Metalle an keiner Börse gehandelt, sondern nur direkt zwischen Verbraucher und Produzent über langfristige Lieferverträge vertrieben werden, ist es für Anleger vielfach aber nur indirekt möglich, über entsprechende Minenwerte von Preisanstiegen zu profitieren. Die RBS bietet deshalb auch über zwei Endlos-Tracker auf den RBS Rare Metals Mining TR Index die Möglichkeit, mit (AA0RPD) und ohne Währungssicherung (AA0RPC) die entsprechende Aktienkarte zu spielen. Wiederum die „Schotten“ haben auch seit ein paar Monaten mehrere Bonus-Produkte auf den Market Vectors Rare Earth/Strategic Metals ETF aufgelegt, der von der Structured Solutions AG berechnet wird und die Performance von 24 Unternehmen abbildet, die mindestens die Hälfte ihres Umsatzes mit Seltenen Erden und strategischen Metallen verdienen. Die österreichischen Volksbanken (OEVAG) offerieren auf diesen Basiswert seit kurzem auch ein Kapitalschutz-Produkt (A1GNDZ). Über die mittlerweile sechs Spezialpapiere auf Seltene Erden wurde ja schon des Öfteren an dieser Stelle berichtet.

Die sehr rührige Indexschmiede Structured Solutions hat im März zusammen mit dem Emittenten EFG Financial Products nun einen weiteren einschlägigen Basiswert handelbar gemacht, der sich Solactive Strategic Commodities Performance-Index nennt. Darin enthalten sind anfänglich die 20 größten und liquidesten Unternehmen, die sich hauptgeschäftlich mit der Produktion und dem Abbau von strategischen Rohstoffen beschäftigen. Dazu gehören besonders Alkali-, Erdalkali-, Übergangs- und Exotische Metalle sowie Actinoide und Seltene Erden. Der in der Performance-Variante in Euro berechnete Index wird halbjährlich angepasst, wobei die Gewichtung nach der Marktkapitalisierung vorgenommen wird und kein Unternehmen dabei einen Anteil von mehr als zehn Prozent aufweisen darf. Indexschwergewichte stellen aktuell Sociedad Química y Minera aus Chile (Lithium), Fresnillo Mexiko (Silber), China Molybdenium (Molybdän), Molycorp USA (Seltene Erden), sowie die australische Iluka Resources (Titan) dar, die allesamt mit rund zehn Prozent gewichtet sind. Die Verwaltungsgebühr für das neue Endlos-Produkt beträgt 1,20 Prozent p.a. Eine Währungssicherung besteht nicht.

Der Rohstoff-Report Tipp:Wer an das Fortbestehen bzw. das weitere Wachstum der schönen neuen Elektronikwelt glaubt, für den könnte das neue im strategischen Metall-Sektor angesiedelte Produkt eine interessante Depotbeimischung darstellen, wobei hier gleichzeitig über diverse Regionen und Bereiche diversifiziert wird.

Solactive Strategic Commodities (EUR) Performance-Index-Zertifikat

Emittent/WKN:

EFG Financial Products / EFG292

Laufzeit:

Endlos

Preis: (17.05.2011)

Geld / Brief 97,15 € / 98,15 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen: http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Mehr von Armin Geier zu den erwähnten Instrumenten

Keine Artikel gefunden

Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

Mehr Experten