Kommentar
09:59 Uhr, 01.12.2007

Stimmung in deutscher Wirtschaft hellt sich auf

Börsianer haben es nicht leicht: Tag für Tag werden sie mit Wirtschaftsdaten überflutet. Um zur rechten Zeit die richtigen Entscheidungen treffen zu können, sollte man die wichtigsten Informationen nicht nur verstehen, sondern auch einzuordnen wissen.

Wir werden Sie in Zukunft an dieser Stelle über die wichtigsten Wirtschaftsdaten aus Europa und den USA informieren und erläutern, was die Informationen für die Börsen bedeuten.

Dienstag:

Der ifo Geschäftsklimaindex für Deutschland notiert für November bei 104,2. Im Vormonat war er mit 103,9 veröffentlicht worden. Erwartet wurde er im Vorfeld bei 103,4 bis 103,5.

Der Index für die Geschäftserwartungen notiert bei 98,3 nach zuvor 98,6 und erwarteten 98,0 bis 98,1. Der Index zur Geschäftslage liegt bei 110,4 nach 109,6 im letzten Monat. Hier war im Vorfeld von 109,1 bis 109,4 ausgegangen worden.

Unser Kommentar:

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im November überraschend aufgehellt. Der Ifo-Index zum Geschäftsklima steigt erstmals seit einem halben Jahr wieder leicht an. Auch mit ihrer derzeitigen Geschäftslage zeigen sich die Unternehmen zufriedener als im Vormonat. Eigentlich keine schlechte Ausgangslage für die Börsen hier zu Lande...

Der US-amerikanische Index des Verbrauchervertrauens notiert im November bei 87,3. Erwartet wurde er im Bereich 90,5 bis 92,0. Im Vormonat hatte er bei 95,2 notiert. Damit wurde die ursprüngliche Veröffentlichung von 95,6 nach unten revidiert.

Unser Kommentar:

Die Konsumenten sind das Zünglein an der Waage, wenn es um die Frage geht, ob die USA in eine Rezession rutschen. Die aktuellen Zahlen zum Verbrauchervertrauen verheißen nichts Gutes.

Mittwoch:

Die US-Wirtschaft bleibt nach jüngsten Erkenntnissen der US-Notenbank bis auf Weiteres von der Krise am Markt für Wohnimmobilien belastet. Das geht aus dem am Mittwoch veröffentlichten Beige Book der Federal Reserve hervor. Danach bleibt die Nachfrage nach Wohnimmobilien weiterhin "ziemlich gedrückt". Es gebe nur einige sehr verstreute Anzeichen einer möglichen Stabilisierung inmitten eines sich fortsetzenden Abbremsungsprozesses.

Mit dieser Diagnose der US-Wirtschaft stützte die Fed die Erwartung, dass die Zinsen demnächst erneut gesenkt werden.

Unser Kommentar:

Der US-Dollar zeigt erste Ansätze einer Erholung. Ob diese jedoch eine weitere Zinssenkung überstehen kann, ist fraglich. Auch wenn die Stimmung für den Dollar grottenschlecht ist, dürfte es auch aus antizyklischer Sicht noch zu früh sein, auf einen Anstieg des Greenback zu spekulieren. Aber die Zeit wird kommen...

Donnerstag:

Das US-amerikanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist in der vorläufigen Fassung für das dritte Quartal um 4,9 % gestiegen. Damit wurde die offizielle Vorabschätzung von 3,9 % nach oben revidiert. Erwartet wurde ein Anstieg um 4,8 %. Im Quartal zuvor hatte das Wachstum noch 3,9 % betragen.

Die Zahl der Erstanträge ist in den USA auf 352.000 gestiegen. Erwartet wurden 330.000 neue Anträge nach zuvor 330.000.

Unser Kommentar:

Der schwache US-Dollar hat eben auch seine Vorteile: Der anziehende Export könnte den USA aus dem Schlamassel helfen. Auch der Arbeitsmarkt könnte eine Belebung gut gebrauchen.

Freitag:

Der Chicagoer Einkaufsmanagerindex notiert im November bei 52,9. Erwartet wurde er im Bereich 49,7 bis 51,0. Im Vormonat hatte der Index noch bei 49,7 gestanden.

Unser Kommentar:

Der Index der Einkaufsmanager hat sich erholt. Werte über 50 deuten auf eine Expansion der Wirtschaft hin. Doch keine Rezession? Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, warten wir ab...

Wie wir die Lage jetzt einschätzen und was wir unseren Lesern raten, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Antizyklischen Börsenbriefs, die am vergangenen Mittwoch erschienen ist.

Anmeldungen unter [Link "www.antizyklischer-börsenbrief.de" auf www.antizyklischer-b%c3%b6rsenbrief.de/... nicht mehr verfügbar]

Zum Autor:

Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs und Geschäftsführer des Antizyklischen Aktienclubs. Börsenbrief und Aktienclub, das komplette Servicepaket für die Freunde antizyklischer Anlagestrategien! Informationen finden Sie unter [Link "www.antizyklischer-börsenbrief.de" auf www.antizyklischer-b%c3%b6rsenbrief.de/... nicht mehr verfügbar] und http://www.antizyklischer-aktienclub.de.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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