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00:00 Uhr, 20.06.2024

Steuereinnahmen legen auch im Mai zu

Von Andreas Kißler

BERLIN (Dow Jones) - Die deutschen Steuereinnahmen sind im Mai um 2,6 Prozent gestiegen, nachdem sie im Vormonat bereits um 7,8 Prozent zugelegt hatten. Das gab das Bundesfinanzministerium in seinem Monatsbericht bekannt. "Aufkommensanstiege waren dabei bei der Abgeltungsteuer auf Zins- und Veräußerungserträge, den nicht veranlagten Steuern vom Ertrag und der Lohnsteuer zu verzeichnen", erklärte das Ministerium. Niedriger als im Mai 2023 hätten dagegen die Einnahmen aus den Steuern vom Umsatz, der Körperschaftsteuer und der veranlagten Einkommensteuer gelegen.

Der Bund verbuchte im Mai 8,8 Prozent mehr an Steuereinnahmen und erreichte ein Aufkommen von 26,7 Milliarden Euro. Dies war laut Finanzministerium auf einen Basiseffekt aus der Zahlung von Regionalisierungsmitteln an die Länder im Vorjahresmonat zurückzuführen. Die Länder nahmen im Mai 2024 mit 28,3 Milliarden Euro hingegen um 0,2 Prozent weniger an Steuern ein. Insgesamt belief sich das Steueraufkommen im Mai auf rund 61,2 Milliarden Euro.

In den ersten fünf Monaten des Jahres nahmen die Steuereinnahmen insgesamt um 2,8 Prozent auf 322,3 Milliarden Euro zu. Während der Bund von Januar bis Mai einen Zuwachs von 5,2 Prozent verbuchte, nahmen die Länder 2,9 Prozent mehr an Steuern ein. Im März waren die Steuereinnahmen um 4,5 Prozent gesunken, nachdem sie aber zuvor im Februar um 5,9 Prozent und im Januar um 5,6 Prozent gestiegen waren.

Für die Konjunkturlage zeichneten die Ökonomen des Ministeriums ein verhaltenes Bild. "Einige Konjunkturindikatoren legten zuletzt eine Verschnaufpause ein und bewegten sich eher seitwärts", erklärten sie. Das gelte zum Beispiel für das Ifo-Geschäftsklima. Auch die Industrieproduktion habe sich im April 2024 seitwärts bewegt. "Für die kommenden Monate gilt: Fundamentale Faktoren sprechen nicht für einen spürbaren Wiederanstieg der Inflation", betonten sie zudem. Die Rate dürfte sich aber noch einige Monate lang tendenziell seitwärts bewegen und das nachhaltige Erreichen der Zwei-Prozent-Marke noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, weil unter anderem die Teuerung in den Dienstleistungsbereichen noch spürbar erhöht sei.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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