Starker Umsatzrückgang der Elektroindustrie
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Hannover (BoerseGo.de) – Der Jahresumsatz der deutschen Elektroindustrie stagnierte im vergangenen Jahr wegen Umsatzrückgängen im Schlussquartal mit 182 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau. Damit konnte sich die Elektroindustrie im Gegensatz zu anderen Sektoren noch relativ gut schlagen. Inzwischen seien aber alle Größen (Umsatz, Auftragseingang, Produktion, Export, Geschäftsklima, Kapazitätsauslastung) auf Talfahrt, wie der Präsident des Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie (ZVEI), Friedhelm Loh, bei der Hannover Messe am 20. April sagte.
Alleine von Januar bis Februar verringerten sich die Auftragseingänge um 37 Prozent, der Umsatz sank um 29 Prozent, meldete der ZVEI in einer Pressemitteilung. Am härtesten seien automobilnahe Firmen getroffen worden, während die weniger konjunktursensible Medizintechnik sogar noch einstellige Zuwächse vermelden könne. Insgesamt 62 Prozent der Firmen im ZVEI nutze derzeit das Instrument der Kurzarbeit um Entlassungen zu vermeiden, der gleiche Prozentsatz plane zukünftige Stellenstreichungen.
Positiv für die Industrie sei das hohe Niveau der Forschungs- und Entwicklungsausgaben (F&E), betonte Loh. Sie sollten trotz der Krise um mehr als 6 Prozent auf über 11 Milliarden Euro ansteigen. Auch die Ausgaben für neue Produkt- und Prozessinnovationen könnten auf gleich bleibendem Niveau verharren.
Für das laufende Jahr rechnet der Verband mit einem Umsatzrückgang von 10 Prozent, eine Prognose über die Dauer der Krise gibt er nicht. Politischen Handlungsbedarf sieht er vor allem in einer Überarbeitung der Unternehmenssteuerreform. Der Verband ist sich sicher, das die Elektroindustrie als eine der ersten Branchen von einem zukünftigen Aufschwung profitieren werde.
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