Starker Januar: Kann man mit neuen Alltimehighs rechnen?
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Die Geldschleusen sind zwar noch nicht wieder geöffnet worden, aber immerhin gehen sie vorerst nicht weiter im hohen Tempo zu. Die 180° Wende der US-Notenbank hat dem Markt ganz schön unter die Arme gegriffen. Die Freude darüber kann den Markt noch eine Weile tragen. Spätestens im April wird es aber wieder richtig ernst. Im April beginnt die nächste Berichtssaison. Die aktuelle für das letzte Quartal 2018 läuft noch. Sie ist durchwachsen und gibt wenig Aufschluss darüber, ob der Markt nun steigen oder fallen sollte. Für das erste Quartal 2019 sieht das anders aus. Der Ausblick hat sich massiv eingetrübt.
Die Gewinne dürften im ersten Quartal 2019 überhaupt nicht mehr wachsen. Die Schätzungen gehen inzwischen von einem leicht negativen Wachstum aus, nachdem es im September noch auf 8 % geschätzt wurde (Grafik 1). Für das Gesamtjahr sieht es noch besser aus. Hier kann man mit einem Wachstum von knapp 6 % rechnen. Es waren aber auch schon einmal 12 %.
Der Gewinn je Aktie steigt gegenüber Anfang 2018 kaum bzw. sinkt sogar. Zeitweise gingen die Prognosen von einem schönen Anstieg aus (Grafik 2). Inzwischen ist der Wert wieder dort, wo er vor einem Jahr war. Der Pessimismus ist dabei noch relativ frisch. Erst im Dezember ging es richtig abwärts.
Der Trend ist negativ. Wie gering das Wachstum Anfang 2019 und im Gesamtjahr ausfällt, ist noch nicht absehbar. Obwohl die Schätzungen nach unten revidiert werden, können die Gewinne im Gesamtjahr aller Voraussicht nach steigen. Auch der Aktienmarkt sollte dann steigen können (Grafik 3).
Das hängt am Ende daran, ob sich die Prognosen bewahrheiten. Tun sie das, wäre es schon ein starkes Stück, wenn der Markt fällt und nicht steigt. Dabei gibt es jedoch ein großes Fragezeichen. Setzt sich der Trend der Revisionen weiter so fort wie bisher, ist das Wachstum für das Gesamtjahr bis Ende des ersten Quartals fast auf 0 % geschrumpft. Gewinnwachstum sucht man dann 2019 vergeblich.
In diesem Fall hilft auch die Kehrtwende der Notenbank nicht viel. Der Markt war vor der Korrektur hoch bewertet. Beim Tief konnte man durchaus von einer Bewertung sprechen, die nicht weiter auffällig war. Inzwischen ist das wieder anders. Anleger haben den Markt so schnell in die Höhe gekauft, dass bei dem Wachstumsausblick zu viel Optimismus eingepreist ist.
Der Markt steht sich auf dem Weg zu neuen Allzeithochs vermutlich selbst im Weg. Eine weniger straffe Geldpolitik hilft halt auch nur begrenzt. Die Gewinne der Unternehmen müssen schon mitziehen. An dieser Stelle hapert es.
Autor: Clemens Schmale
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