Kommentar
17:30 Uhr, 17.11.2025

Markt unter Druck nach US-Daten und Jefferson-Rede

Ein unerwarteter Anstieg beim Empire State Manufacturing Index und die Aussagen von Fed-Vizechef Philip Jefferson haben die US-Märkte zum Wochenauftakt zeitweise belastet.

Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung durch die US-Notenbank Fed hat am Montag weiter abgenommen und damit den US-Aktienmarkt zeitweise belastet. Verantwortlich dafür waren neben einem unerwartet stark ausgefallenen Empire-State-Index auch Aussagen von Fed-Vizechef Philip Jefferson.

US-Notenbank sollte "langsam" vorgehen

Philip Jefferson, Vizechef der US-Notenbank Federal Reserve, hat sich für ein vorsichtiges Vorgehen bei weiteren Zinssenkungen ausgesprochen. Die Risiken hartnäckiger Inflation unterstrichen laut Jefferson die Notwendigkeit, bei möglichen Zinssenkungen "langsam vorzugehen". Die US-Geldpolitik sei noch leicht restriktiv, allerdings hätten die vergangenen Zinssenkungen das Zinsniveau näher an das neutrale Niveau gebracht, bei dem die Geldpolitik die Wirtschaft weder ankurbelt noch abbremst, so Jefferson.

Die Aussagen traf Jefferson am Montag in vorbereiteten Bemerkungen für eine Diskussionsrunde in Kansas City. In der Vergangenheit hat Jefferson in seinen öffentlichen Anmerkungen häufig die Positionen von Fed-Chef Jerome Powell vertreten. Die heutigen Aussagen könnten deshalb auch auf eine skeptische Haltung von Powell hindeuten.

Empire State Index steigt überraschend

Der von der New York Fed erhobene Empire State Manufacturing Index hat im November unterdessen deutlich zugelegt und signalisiert damit eine spürbare Verbesserung der Geschäftslage in der Industrie im Bundesstaat New York. Der Index stieg von zuvor 10,7 auf 18,7 Punkte. Analysten hatten hingegen mit einem Rückgang auf 6,1 Punkte gerechnet.

Insbesondere Auftragseingänge und Auslieferungen legten kräftig zu. Die Beschäftigung entwickelte sich leicht positiv, begleitet von einer längeren durchschnittlichen Wochenarbeitszeit. Gleichzeitig blieb der Preisdruck erhöht, obwohl sich die Teuerungsdynamik sowohl auf der Erzeugerebene als auch auf Verbraucherebene etwas abschwächte.

Der Empire State Manufacturing Index basiert auf einer Umfrage unter rund 200 Industriebetrieben im Bundesstaat New York, die nach ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen befragt werden.

Markt reagiert verunsichert

Die Finanzmärkte reagierten negativ auf den unerwartet stark ausgefallenen Empire-State-Index und die Aussagen von Fed-Vizechef Jefferson. Laut CME FedWatch Tool schwächte sich die Wahrscheinlichkeit auf eine Zinssenkung im Dezember weiter auf nur noch 40 % ab. Vor einer Woche hatte die Wahrscheinlichkeit noch bei knapp zwei Dritteln und vor einem Monat bei rund 94 % gelegen.

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