Starke Rendite mit Teilzeit-Risiko
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Zwar hat die Börse am Ende immer recht, doch kann es am Zertifikatemarkt durchaus auch ein positives Indiz sein, wenn ein Produkt sehr rege gehandelt wird, wie das bei der Landesbank Baden-Württemberg besonders gefragte Bonus-Pro-Papier auf den Euro STOXX 50. Der Index konnte zumindest Direkt-Anlegern in den vergangenen Jahren wenig Freude bereiten, ist bei strukturierten Produkten wegen seiner üppigen Dividendenausstattung aber noch immer sehr beliebt, da sich diese dort beispielsweise in attraktive Seitwärtsrenditen verwandeln lassen.
Das zeigt auch das bereits im vergangenen Dezember von den Schwaben emittierte Zertifikat, das noch bis Jahresende läuft. Wie bei anderen Produkten dieses Typs wird die Barriere auch hier „europäisch“ ausgeübt und ist deshalb nur in einem ganz bestimmten Zeitrahmen scharf gestellt. Dieser liegt in den letzten drei Monaten der Laufzeit zwischen dem 18. September und 18. Dezember 2012. Bis zu Beginn dieser Periode der „Ernst“ des Produktlebens beginnt, kann sich die europäische Benchmark allerdings noch reichlich austoben und die bei 2.100 Punkten fixierte Barriere berühren oder unterschreiten. Auf dem heutigen Niveau würde dies einem Puffer von gerade einmal knapp zehn Prozent entsprechen. Mitte Dezember sollte aber Schluss damit sein, denn ansonsten würde dem Papier das gleiche Schicksal drohen, wie einem klassischen Bonus-Zertifikat, nämlich der Verlust des Bonus-Mechanismus.
Die nächsten sechs Sommerwochen können bei dem Zertifikat also noch völlig schmerzlos überbrückt werden, bevor Mitte des historisch gesehen schlechtesten Börsenmonats die Stunde null für das Produkt beginnt. Kommt es in der Folgezeit zu keinem Schwellenereignis, kann sich der Investor bei dem Papier auf eine stolze Seitwärtsrendite von gut 14 Prozent bis Jahresende freuen. Sollte der Index sogar über die Bonus-Schwelle von 2.827,31 Punkten hinaus ansteigen, wäre der Investor auch an dieser Entwicklung unbegrenzt beteiligt. Im Falle eines Schwellenbruchs erfolgt allerdings nur noch eine Tilgung entsprechend der tatsächlichen Wertentwicklung des Euro STOXX 50, wobei auch noch zusätzlich das aktuell zu zahlende Aufgeld von rund 6,5 Prozent negativ zu Buche schlagen würde.
Wer die Crash-Gefahr im Dezember scheut, könnte statt zu einem „Bonus-Pro“ auch zu einem „Discount-Plus-Pro“ der Commerzbank mit gleicher Laufzeit und identischer Barriere greifen. Der Unterschied zu dem Produkt der LBBW ist der bei 2.750 Punkten festgelegte Cap, der die Seitwärts-Performance auf immerhin noch 11,11 Prozent begrenzt. Der Vorteil dieses Papiers liegt aber in dem nur 1-monatigen Zeitraum von 20.11.12 bis 20.12.12, an dem die Barriere hier nur aktiv ist. Zudem fällt dieser in einen für Aktien normalerweise sehr günstigen Zeitraum, wenn man nicht gerade ein Anhänger der 2012-Theorie ist. Mit einem Discounter hat das Zertifikat allerdings nicht mehr viel zu tun, da auch hier ein nahezu identisches Aufgeld von 6,5 Prozent anfällt. Das Motto könnte bei dem COBA-Papier also durchaus lauten: „Tausche Cap gegen deutlich kürzeren Beobachtungszeitraum der Barriere und verzichte dafür auf etwa drei Prozent Rendite.
Die beiden Produkte im Einzelnen:
WKN. |
Emittent |
Basiswert |
Typ |
Barriere |
Barriere aktiv |
Puffer |
Rendite max. |
Laufzeit |
LB0K02 |
LBB |
Euro STOXX 50 |
Bonus Pro |
2.100 |
18.09.12 bis 18.12.12 |
9,68% |
14,18% |
28.12.12 |
CK2UY3 |
COBA |
Euro STOXX 50 |
Discount Plus Pro |
2.100 |
20.11.12 bis 20.12.12 |
9,68% |
11,11% |
31.12.12 |
Der BörseGo Tipp:
Die beiden Produkte zeigen die Möglichkeiten, die spezielle Bonus-Papiere dem mit einer ganz dezidierten Marktmeinung ausgestatteten Anleger bringen können. Da die Barrieren trotz der begrenzten Aktivitäts-Zeiträume mit knapp zehn Prozent relativ gering gewählt sind, sollten Anleger speziell in den unterschiedlichen Zeitfenstern mit keinen allzu großen Rückschlägen mehr rechnen oder sich von vornherein Produkte suchen, die üppigere Sicherheitsabstände bieten.
Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate
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