Kommentar
12:22 Uhr, 02.08.2012

Starke Rendite mit Teilzeit-Risiko

Erwähnte Instrumente

  • Discountzertifikat PlusPro
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  • LBBW Bonus-Pro-Zertifikat be
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Zwar hat die Börse am Ende immer recht, doch kann es am Zertifikatemarkt durchaus auch ein positives Indiz sein, wenn ein Produkt sehr rege gehandelt wird, wie das bei der Landesbank Baden-Württemberg besonders gefragte Bonus-Pro-Papier auf den Euro STOXX 50. Der Index konnte zumindest Direkt-Anlegern in den vergangenen Jahren wenig Freude bereiten, ist bei strukturierten Produkten wegen seiner üppigen Dividendenausstattung aber noch immer sehr beliebt, da sich diese dort beispielsweise in attraktive Seitwärtsrenditen verwandeln lassen.

Das zeigt auch das bereits im vergangenen Dezember von den Schwaben emittierte Zertifikat, das noch bis Jahresende läuft. Wie bei anderen Produkten dieses Typs wird die Barriere auch hier „europäisch“ ausgeübt und ist deshalb nur in einem ganz bestimmten Zeitrahmen scharf gestellt. Dieser liegt in den letzten drei Monaten der Laufzeit zwischen dem 18. September und 18. Dezember 2012. Bis zu Beginn dieser Periode der „Ernst“ des Produktlebens beginnt, kann sich die europäische Benchmark allerdings noch reichlich austoben und die bei 2.100 Punkten fixierte Barriere berühren oder unterschreiten. Auf dem heutigen Niveau würde dies einem Puffer von gerade einmal knapp zehn Prozent entsprechen. Mitte Dezember sollte aber Schluss damit sein, denn ansonsten würde dem Papier das gleiche Schicksal drohen, wie einem klassischen Bonus-Zertifikat, nämlich der Verlust des Bonus-Mechanismus.

Die nächsten sechs Sommerwochen können bei dem Zertifikat also noch völlig schmerzlos überbrückt werden, bevor Mitte des historisch gesehen schlechtesten Börsenmonats die Stunde null für das Produkt beginnt. Kommt es in der Folgezeit zu keinem Schwellenereignis, kann sich der Investor bei dem Papier auf eine stolze Seitwärtsrendite von gut 14 Prozent bis Jahresende freuen. Sollte der Index sogar über die Bonus-Schwelle von 2.827,31 Punkten hinaus ansteigen, wäre der Investor auch an dieser Entwicklung unbegrenzt beteiligt. Im Falle eines Schwellenbruchs erfolgt allerdings nur noch eine Tilgung entsprechend der tatsächlichen Wertentwicklung des Euro STOXX 50, wobei auch noch zusätzlich das aktuell zu zahlende Aufgeld von rund 6,5 Prozent negativ zu Buche schlagen würde.

Wer die Crash-Gefahr im Dezember scheut, könnte statt zu einem „Bonus-Pro“ auch zu einem „Discount-Plus-Pro“ der Commerzbank mit gleicher Laufzeit und identischer Barriere greifen. Der Unterschied zu dem Produkt der LBBW ist der bei 2.750 Punkten festgelegte Cap, der die Seitwärts-Performance auf immerhin noch 11,11 Prozent begrenzt. Der Vorteil dieses Papiers liegt aber in dem nur 1-monatigen Zeitraum von 20.11.12 bis 20.12.12, an dem die Barriere hier nur aktiv ist. Zudem fällt dieser in einen für Aktien normalerweise sehr günstigen Zeitraum, wenn man nicht gerade ein Anhänger der 2012-Theorie ist. Mit einem Discounter hat das Zertifikat allerdings nicht mehr viel zu tun, da auch hier ein nahezu identisches Aufgeld von 6,5 Prozent anfällt. Das Motto könnte bei dem COBA-Papier also durchaus lauten: „Tausche Cap gegen deutlich kürzeren Beobachtungszeitraum der Barriere und verzichte dafür auf etwa drei Prozent Rendite.

Die beiden Produkte im Einzelnen:

WKN.

Emittent

Basiswert

Typ

Barriere

Barriere aktiv

Puffer

Rendite max.

Laufzeit

LB0K02

LBB

Euro STOXX 50

Bonus Pro

2.100

18.09.12

bis 18.12.12

9,68%

14,18%

28.12.12

CK2UY3

COBA

Euro STOXX 50

Discount Plus Pro

2.100

20.11.12 bis 20.12.12

9,68%

11,11%

31.12.12

Der BörseGo Tipp:

Die beiden Produkte zeigen die Möglichkeiten, die spezielle Bonus-Papiere dem mit einer ganz dezidierten Marktmeinung ausgestatteten Anleger bringen können. Da die Barrieren trotz der begrenzten Aktivitäts-Zeiträume mit knapp zehn Prozent relativ gering gewählt sind, sollten Anleger speziell in den unterschiedlichen Zeitfenstern mit keinen allzu großen Rückschlägen mehr rechnen oder sich von vornherein Produkte suchen, die üppigere Sicherheitsabstände bieten.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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