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12:10 Uhr, 24.08.2011

„Sprinten“ Sie in einer Zwischenerholung dem DAX davon

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  • Sprint-Zertifikat
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Die Finanzmärkte werden immer schneller und unberechenbarer. Vor etwas mehr als einem Monat wurde von Volkswirten der Zustand der deutschen Wirtschaft noch ganz kühn mit den Boom-Jahren der Nachkriegszeit verglichen und bereits für das nächste Jahr fünfstellige Kursstände im DAX prognostiziert. Doch nach dem beispiellosen Abverkauf der vergangenen Wochen scheint plötzlich kein Stein mehr auf dem anderen zu sitzen und eine baldige Erholung wird von den meisten Experten jetzt für gänzlich ausgeschlossen erklärt. Wurde Deutschland vor kurzem noch als Globalisierungsgewinner gefeiert, so stehen heimische Anleger mittlerweile sogar eher als Verlierer da, wenn man den Vergleich mit den Börsen über dem großen Teich heranzieht. Denn eine erneute Rezession gilt für die mehr oder weniger „dicken Finger“ an den Börsen, die zeitweise für Kursstürze von hunderten von Punkten in nur wenigen Minuten sorgten, schon längst als ausgemachte Sache. Dass bisherige Finanzmarktregeln möglicherweise nicht mehr in gleichem Sinne gelten, zeigt allein der bisherige Verlauf des Crashs, der der üblichen Choreografie und zeitlichen Abfolge früherer Jahre längst nicht mehr folgt. Vor diesem Hintergrund kann eigentlich jede Form von Prognose nur falsch sein. Deshalb sollte sich ein Investor angesichts der grenzenlosen Hysterie an den Märkten besser selbst fragen, ob sich die Ausgangslage in den wenigen Wochen wirklich so dramatisch verändert hat, wie es die Märkte gerade einpreisen.

Insofern könnte ein gezielt temporär eingesetztes Long-Investment vielleicht eine mögliche Alternative darstellen. HSBC Trinkaus bietet dazu ganz aktuell einen passenden DAX-Kurzläufer von der Stange an, der aufgrund seiner Sprint-Struktur sogar eine doppelte Partizipation in einer festgelegten Kursspanne ermöglicht. Anleger, die ansonsten von den spekulativen Hebel-Produkten die Finger lassen, können hier ohne ein höheres Abwärts-Risiko als bei einem Direktinvestment zumindest auf eine kurz- bis mittelfristige Erholung im Deutschen Leitindex setzen. Allerdings gilt es bei dem nur einen Monat laufenden Papier zu beachten, dass die gehebelte Spekulation erst ab einem DAX-Stand von 6.000 Punkten greift. Das „Börsentier“ müsste deshalb ausgehend von einem Zählerstand bei 5.550 Punkten bis dahin erst einmal um rund acht Prozent zulegen. Da der Sprinter aktuell auf der Briefseite mit 93,51 Euro gehandelt wird, entsteht dem Investor nur ein geringes Aufgeld von etwa einem Prozent.

Um die maximal mögliche Rendite zu erzielen und den Höchstbetrag von 109,50 Euro am 23. September zurückzuerhalten, müsste der Index neben den acht Prozent bis zur Startmarke noch weitere 4,75 Prozent bis zu einem Niveau bei Fälligkeit von etwa 6.285 Zählern an Wert gewinnen. Dieser Level könnte im Zuge einer stärkeren Zwischenerholung evtl. durchaus erreicht werden. Die Rendite würde sich dann aktuell auf 17,1 Prozent belaufen, obwohl der Basiswert dafür de facto nur um etwa 12,75 Prozent steigen müsste.

Mit den gut 17 Prozent Kursgewinn ist aber auch das maximale Renditepotential des Produktes ausgeschöpft, da eine weitere Partizipation oberhalb des anvisierten Indexstandes von 6.285 Punkten nicht mehr möglich ist. Wegen der ab 6.000 Zählern doppelten Beteiligung an der Indexentwicklung wäre ein Direktinvestment aber erst dann die bessere Option, wenn der DAX über 6.500 Punkte hinaus ansteigen sollte. Ansonsten vollzieht der Sprinter bis zur 6.000er-Marke Kursveränderungen eins zu eins und von da an bis zur Stoppmarke bei 6.285 Punkten doppelt nach.

Der BörseGo Tipp:

Über die vorliegende Sprint-Struktur können kurzfristig orientierte Anleger die hohe DAX-Volatilität zu ihren Gunsten nutzen und dabei auf eine Zwischenerholung auf Sicht eines Monats setzen. Allerdings müsste der Index auch tatsächlich über 6.000 Zähler hinaus zulegen, um von dem zweifachen Hebel profitieren zu können. Wer aufgrund unerwarteter Umstände mit einer schnellen und vor allem deutlich stärkeren Aufwärtsentwicklung beim DAX rechnet, könnte statt dem Sprinter gleich ein einfaches Delta-1-Papier ohne Performancebegrenzung in Erwägung ziehen.

DAX Sprint-Zertifikat

Emittent/WKN:

HSBC Trinkaus / TB6WXS

Laufzeit:

23.09.2011

Preis: (23.08.2011)

Geld / Brief: 92,76 € / 93,51 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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