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08:54 Uhr, 26.05.2008

Spitzelaffäre bei der Deutschen Telekom

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Bonn (BoerseGo.de) - Bei der Deutschen Telekom ist es nach derzeitigen Erkenntnissen in den Jahren 2005 und 2006 zu Fällen von missbräuchlicher Nutzung von Verbindungsdaten gekommen. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Spiegel" hat die Telekom mehr als ein Jahr lang eigene Manager und Kontrolleure bespitzelt, um undichte Stellen in Vorstand und Aufsichtsrat aufzuspüren. Dabei habe eine Berliner Beratungsfirma die Datensätze zu den Verbindungen ausgewertet und sie mit den Telefonnummern von Journalisten abgeglichen. Laut "Spiegel" sollte mit der Überwachung die Weitergabe vertraulicher Informationen aus Vorstand und Aufsichtsrat aufgespürt werden.

Der ehemalige Monopolist hat bestätigt, dass es zu missbräuchlicher Nutzung von Verbindungsdaten gekommen ist. Dabei handelte es sich dem Vernehmen nach um Angaben zu Uhrzeit, Länge und Teilnehmern von Gesprächen. "Ich bin über die Vorwürfe zutiefst erschüttert. Wir nehmen den Vorgang sehr ernst. Wir haben die Staatsanwaltschaft eingeschaltet und werden sie bei ihren Bemühungen um eine lückenlose Aufklärung unterstützen", sagte Rene Obermann.

Zusätzlich wurde eine Kölner Anwaltskanzlei auf Wunsch des Vorstands und des Aufsichtsrats mit einer unabhängigen und rückhaltlosen Untersuchung der Vorfälle beauftragt. Um eine rasche auch strafrechtliche Klärung zu ermöglichen, hat René Obermann zudem angeordnet, die Staatsanwaltschaft einzuschalten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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