Analyse
12:48 Uhr, 28.01.2014

Spekulative „Vola-Plays“ gegen den positiven Aktientrend

Volatilität als eigene Anlageklasse lässt sich für Anleger nur schwer umsetzen. Die Société Générale bietet dazu seit kurzem spekulative Discount-Call-Optionsscheine auf VSTOXX Mini-Futures an, die mit Laufzeiten von einem bis sieben Monaten ausgestattet sind.

Erwähnte Instrumente

  • Discount-Optionsschein auf V
    Kursstand: 1,24 € (Börse Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Discount-Optionsschein auf VSTOXX Future
    Kursstand: 2,00 € (Börse Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen

Egal welchen Experten man zu Beginn eines neuen Jahres nach seinen Einschätzungen für die nächste 12-monatige „Spielzeit“ an der Börse fragt, ein Statement kommt dabei garantiert: „Es wird wieder volatiler“ bzw. nach einem eher schlechten Jahr „es wird volatil bleiben“. Denn Volatilität steht für Schwankung und wer möchte sich schon gleich am Anfang soweit aus dem Fenster lehnen und nicht noch einen gewissen Unsicherheitsfaktor in seine Prognose miteinbauen. Kein Wunder, dass Volatilität in diesem Zusammenhang auch gerne als Angst- bzw. Risiko-Barometer für einen bestimmten Zeitraum interpretiert wird, wobei hohe Schwankungen eines Basiswertes in der Regel mit fallenden Notierungen einhergehen. Wie am Aktienmarkt gibt es auch zur Messung der Volatilität spezielle Indizes, wie z.B. für den DAX den sogenannten VDAX-New, der annualisiert in Prozentpunkten die implizite, d.h. die erwartete 30-Tages-Volatilität des Deutschen Aktienindex misst. Sie stellt als wichtiger Parameter auch die Grundlage für Optionspreismodelle dar und gehört deshalb zu einem der wichtigsten Einflussfaktoren auf die Preisbildung bei strukturierten Produkten. Analog dazu wird für den europäischen Standardindex Euro STOXX 50 der sogenannte VSTOXX Index berechnet.

Volatilität als Anlage-Klasse nur temporär interessant

Da Volatilität die Tendenz besitzt, langfristig immer wieder zu einem bestimmten Mittelwert zurückzukehren, kann sie wegen dieses im Vergleich zu Aktien fehlenden grundsätzlichen Aufwärtstrends über diverse Produkte immer nur als ein kurzfristiges taktisches Mittel beispielsweise zur Absicherung eingesetzt werden. Dies schließt eine „Buy-and-Hold“-Strategie von vornherein aus. Außerdem sollten Investoren bei dieser komplexen Anlageklasse, die ein entsprechendes Knowhow voraussetzt, bedenken, dass wie am Rohstoffmarkt auch hier Terminkurse eine wesentliche Rolle spielen. Wer das Rollproblem von vornherein umgehen will, setzt deshalb auf Produkte, die sich auf laufzeitabhängige VSTOXX Mini-Futures als Basiswert beziehen. Die Société Générale hat erst vor kurzem eine ganze Serie an sogenannten Discount-Call-Optionsscheinen auf VSTOXX Mini-Futures mit kurzfristigen Fälligkeiten im Februar, März, April, Mai, Juni, Juli und August 2014 emittiert. Kennzeichen dieser auch als Spread-Strategie bekannten Spezies ist der gleichzeitige Kauf und Verkauf eines Calls mit gleicher Laufzeit und unterschiedlichem Basispreis. Für einen möglichen Put gilt natürlich dasselbe. Durch die aus der zusätzlichen Verkaufsposition vereinnahmte Prämie ergibt sich bei der Options-Kombination ein gegenüber einem einfachen Plain-Vanilla-Call verbilligter Einstieg. Allerdings ist über den Cap hinaus keine weitere Partizipation mehr möglich. Im Gegensatz zu einem Discount-Zertifikat, bei dem der Basiswert voll finanziert wird, ist dies beim Discount-Call nur in der kurzen Spanne zwischen Basispreis und Cap der Fall. Der erheblich geringere Kapitaleinsatz sorgt dabei für den hohen Hebel des Produkts, führt auf der anderen Seite aber auch schnell zu einem Totalverlust, wenn es am Ende auf oder unterhalb des Basispreises zu keinem inneren Wert mehr reichen sollte.

Vola-Discount-Calls bieten hohe Rendite-Chancen

Da Volatilität in der Regel negativ zum Aktienmarkt korreliert ist, setzt der Investor bei den neuen Call-Optionsscheinen indirekt auch auf sinkende Aktienkurse. Kommt es bei den, den realen Verhältnissen schon sehr weit vorausgeeilten europäischen Märkten also zu einer Korrektur, führt dies zwangsläufig zu einem Anstieg der Volatilität und damit auch des VSTOXX Mini-Futures. Über den Hebel kann der Anleger dann eine entsprechend hohe Rendite einfahren. Wer beispielsweise bis Mitte des Jahres mit einem Einbruch an den Aktienbörsen rechnet, könnte zu einem bis Juni 2014 laufenden Discount-Call mit einem Basispreis bei 17 Euro und einem Cap bei 21 Euro (SG42HK) greifen. Sollte der Basiswert am Ende mindestens auf Höhe des Caps notieren, winkt dem Investor hier die maximale Rendite von mehr als 92 Prozent (4,00 Euro). Notiert der Basiswert am Ende zwischen den beiden Marken also z.B. bei 20 Euro, würde dies bei einem Bezugsverhältnis von 1 zu einer Rückzahlung von (20,00 – 17,00) x 1 = 3,00 Euro führen. Unterhalb von 19,08 Euro würde der Optionsschein bei einem Briefkurs von 2,08 Euro in den Verlust laufen und ab dem Basispreis der Totalverlust eintreten. Ein ebenfalls etwas spekulativeres Produkt mit einer Fälligkeit bereits im März 2014 und Strikes bei 18,00 und 23,00 Euro (SG42GS) bietet aktuell eine Maximalrendite von knapp 279 Prozent. Unter den insgesamt 60 neuen Papieren sind natürlich auch Produkte mit deutlich tieferen Kursmarken verfügbar, darunter ein ebenfalls bis März laufender Discount-Call mit einer Basispreis-/Cap-Kombination von 13,00/17,00 Euro (SG42GN). Die maximale Rendite hier: 20,85 Prozent.

Discount-Calls auf VSTOXX Mini-Futures:

WKN

Basis-Preis

Cap

Max.Rendite

absolut/p.a.

Finale Bewertung

Max. Auszahlung

Briefkurs

SG42HK

17,00 €

21,00 €

92,31%/356,67%

18.06.14

4,00 €

2,08 €

SG42GS

18,00 €

23,00 €

278,79%/> 1000%

18.03.14

5,00 €

1,32 €

SG42GN

13,00 €

17,00 €

20,85% /195,05%

18.03.14

4,00 €

3,31 €

Der BörseGo Tipp:

Mit den neuen Discount-Call-Optionsscheinen auf diverse VSTOXX Mini-Futures können spekulativ ausgerichtete Anleger auf Sicht von ein bis sieben Monaten ganz gezielt auf einen Anstieg des VSTOXX-Volatilitäts-Index setzen. Die Produkte eignen sich auch zur temporären Diversifikation bzw. Absicherung eines aktienlastigen Depots.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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