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15:04 Uhr, 19.02.2013

Spekulativ bei Apple den Seitwärtstrend spielen

Erwähnte Instrumente

  • Inline Optionsschein auf App
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Das Votum mit knapp zwei Drittel der Stimmen ist zumindest in unserer aktuellen Online-Umfrage auf www.boerse-go.de eindeutig: Der Technologie-Riese Apple hat viel von seiner einstigen Strahlkraft verloren, daran ändern auch einige gute Nachrichten nichts, wie die neuerlichen Spekulationen um eine innovative Computeruhr namens „iWatch“ oder die Hoffnung der Aktionäre auf die Ausgabe von Vorzugsaktien, nachdem Hedgefonds-Manager David Einhorn diese erst kürzlich vehement eingefordert hatte und das Unternehmen prompt im Gegenzug erklärte, diese Möglichkeit auch tatsächlich prüfen zu wollen. Der Aktienkurs, der trotz guter Quartalszahlen kurze Zeit zuvor noch zweistellig abgestraft worden war, sprang im Anschluss an diese Meldung sofort kräftig an und nahm nach seinem Tief bei knapp 440 US-Dollar schon wieder Kurs in Richtung der Marke von 480 US-Dollar bis auf der Investorenkonferenz am Dienstag wieder das Dementi von Firmenchef Tim Cook folgte, wobei er die Klage Einhorns als „dümmlichen Nebenkriegsschauplatz“ bezeichnete. Trotz des abermaligen Rücksetzers ist nach dem neuen Kaufsignal auch charttechnisch nun der Weg Richtung 483 bis 485 US-Dollar und später möglicherweise bis 495 und 500 US-Dollar frei, sofern es nicht wieder zu einem Rückfall unter 462 US-Dollar kommen sollte und das bullische Szenario damit zerstört wäre. An das positive Bild für die Apple-Aktie scheint allerdings die überwiegende Mehrheit unserer User nicht zu glauben, trauen doch fast 60 Prozent dem Titel auf dem aktuellen Niveau allenfalls eine Seitwärtsbewegung zu.

Aber auch damit, lässt sich am Zertifikatemarkt bekanntlich noch eine attraktive Rendite erzielen. Wer noch mutiger ist, kann auch gleich zu richtigen Derivaten greifen. Die Société Générale bietet dazu mit Inline-Optionsscheinen das richtige Instrument. Die zu den Exoten gehörenden Produkte beschreiben bezogen auf den jeweiligen Basiswert eine im Vorhinein festgelegte Kurs-Bandbreite, die durch eine untere und eine obere Knock-Out-Schwelle begrenzt wird. Was die Papiere beispielsweise im Verhältnis zu Korridor-Bonus-Zertifikaten so gefährlich macht, ist die Tatsache, dass bereits die einmalige Berührung einer der beiden Marken während der Laufzeit ausreicht, um den sofortigen Totalverlust auszulösen. Dem Investor wird bei diesem Worst-Case ein nur noch steuerlich relevanter Erinnerungswert von 0,001 Euro gutgeschrieben. Kein Wunder, dass Inliner auch unter der Bezeichnung „Double-no-touch“-Optionsscheine bekannt sind. Auf der anderen Seite winkt dem Spekulanten die Maximalauszahlung in Höhe von zehn Euro und damit die Chance auf eine deutlich gehebelte Rendite, wenn es zu keiner Schwellenverletzung kommt. Nur diese beiden Szenarien sind bei dieser Form digitaler Options-Scheine möglich, was Inliner zu ebenso leicht verständlichen wie riskanten Produkten werden lässt.

Für Investoren mit einem sehr kurzen Anlagehorizont könnte sich ein nur noch rund einen Monat laufendes Produkt (SG29KM) eignen, das immer noch eine Rendite-Chance von 3,20 Prozent besitzt, wenn die Apple-Aktie in dem kurzen Zeitraum weder auf 400 US-Dollar fällt, noch auf 800 US-Dollar steigt. Eine ähnliche Ausstattung mit Begrenzungsmarken bei 400 und 700 US-Dollar wirft bei einer Restlaufzeit von vier (SG3PPT)bzw. sieben Monaten (SG3MSV)bereits eine Rendite von mehr als 33 bzw. sogar von über 71 Prozent ab. Wer die Anlagedauer weitere drei Monate bis zum Jahresende erweitert (SG3VSB), kann seinen Kapitaleinsatz in einer Bandbreite zwischen 390 und 610 US- mit einer Gewinnausbeute von 119,30 Prozent bereits mehr als verdoppeln. Dies gilt umso mehr für einen bis Juni 2014 gewählten Apple-Korridor zwischen 360 und 630 US-Dollar (SG3VSG) mit einer Rendite-Chance von über 142 Prozent. Ebenfalls mit der längst möglichen Laufzeit von 16 Monaten ausgestattet ist ein Inliner (SG3VSE) mit einer unteren Marke bei 330 und einer oberen bei 700 US-Dollar, was auf dem aktuellen Niveau Puffern von knapp 30 und fast 50 Prozent entsprechen würde. Die Rendite liegt selbst hier noch bei knapp 58 Prozent. Fast 50 Prozent lassen sich aber auch erzielen, wenn man zu einem bis Dezember laufenden Produkt (SG3VSA) mit Knock-Out-Schwellen bei 340 und 620 US-Dollar greift.

Die ausgewählten Inline-Optionsscheine im Einzelnen:

WKN

Basiswert

KO unten

KO oben

KO-Abstand unten

KO- Abstand oben

Max.Rendite

Finale Bewertung

SG29KM

Apple

400

800

14,38%

71,23%

3,20%

15.03.13

SG3PPT

Apple

400

700

14,38%

49,73%

33,16%

21.06.13

SG3VR4

Apple

375

650

19,79%

39,04%

13,51%

21.06.13

SG3VR7

Apple

360

640

22,99%

36,90%

26,74%

20.09.13

SG3MST

Apple

380

820

18,72%

75,40%

33,16%

20.09.13

SG3MSV

Apple

400

700

14,38%

49,73%

71,53%

20.09.13

SG3VSB

Apple

390

610

16,61%

30,43%

119,30%

20.12.13

SG3VSA

Apple

340

620

27,33%

32,51%

49,03%

20.12.13

SG3PPW

Apple

300

700

35,88%

49,60%

14,55%

20.12.13

SG3VSE

Apple

330

700

29,46%

49,64%

57,73%

20.06.14

SG3VSG

Apple

360

630

23,03%

34,70%

142,13%

20.06.14

Ebenfalls für eine Seitwärtsentwicklung eignen sich sogenannte StayHigh- bzw. StayLow-Optionsscheine, die auch von der Société Générale angeboten werden. Im Unterschied zu der Inline-Variante gibt es hier nur jeweils eine untere (StayHigh) oder eine obere Knock-Out-Barriere (StayLow), was das Risiko eines plötzlichen Totalverlusts immer nur auf eine Seite begrenzt. Kommt es nicht zu diesem höchst unerwünschten Ereignis, erhält der Investor auch hier bei Fälligkeit die maximale Auszahlung von zehn Euro. Aufgrund der starken Verluste der Apple-Aktie in den vergangenen Monaten sind die Barrieren der drei offerierten StayLow-Scheine mittlerweile so weit vom aktuellen Aktienkurs entfernt, dass keine Rendite-Chance mehr besteht. Umso interessanter könnten deshalb die verfügbaren StayHigh-Papiere auf den Technologie-Konzern sein, die im Vergleich zu Inlinern mit identischer Laufzeit und gleicher bzw. ähnlicher unterer KO-Schwelle trotz des nur auf der Unterseite bestehenden Risikos vielfach fast gleichhohe Renditen erbringen. Der Grund: Bei den meisten angebotenen Inline-Optionsscheinen sind die oberen Barrieren bereits ebenfalls sehr weit entfernt, so dass sich deren Risiko kaum mehr im Produktpreis widerspiegelt. Insofern brauchen sich Anleger bei derartig ausgestatteten Produkten gar nicht mehr der zusätzlichen Gefahr auf der Oberseite aussetzen und können stattdessen gleich zu entsprechenden StayHigh-Papieren greifen. Siehe auch hierzu die aktuellen Konditionen ausgewählter Optionsscheine auf Apple.

WKN

Basiswert

Typ

KO-Schwelle

KO- Abstand

Max.Rendite

Finale Bewertung

SG3VHW

Apple

StayHigh

400

14,38%

29,37%

21.06.13

SG3VHV

Apple

StayHigh

375

19,79%

13,25%

21.06.13

SG3VHY

Apple

StayHigh

380

18,72%

33,69%

20.09.13

SG3VH2

Apple

StayHigh

400

14,38%

84,50%

20.12.13

SG3VH1

Apple

StayHigh

360

23,03%

32,98%

20.12.13

SG3VH0

Apple

StayHigh

320

31,57%

14,03%

20.12.13

Der BörseGo Tipp:

Spekulativ ausgerichtete Investoren können selbst bei einer Seitwärtsentwicklung der Apple-Aktie noch sehr attraktive Renditen erzielen. Allerdings gibt es bei den digitalen Optionsschein-Varianten immer nur die Möglichkeit Maximalrendite von zehn Euro oder Totalverlust. Der Wahl der richtigen KO-Barriere(n) kommt deshalb die alles entscheidende Bedeutung zu, wobei wie ein Vergleich zeigt, die meisten aktuell angebotenen StayHigh-Optionsscheine trotz des nur auf die Unterseite begrenzten Risikos meist ebenso hohe Renditen abwerfen, wie entsprechende Inliner, bei denen es zusätzlich eine obere Knock-Out-Barriere zu beachten gilt.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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