Energie und Zinsen sorgen für sattes Plus bei Banken und im Energie-Komplex - Zwei Fed-Mitglieder ziehen Konsequenzen und scheiden aus
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Erwähnte Instrumente
- Lagarde bleibt beim Thema 'Inflation' weiter gelassen
- US-Aufträge für langlebige Güter steigen stark
- Laschet relativiert Anspruch auf die Kanzlerschaft
- Bundesbank: Deutsche Wirtschaft ist kräftig gewachsen
- Gegenwind für Laschet aus den eigenen Reihen
- SPD gewinnt Bundestagswahl, Union hegt Ansprüche
- ifo Exporterwartungen gestiegen
- Notstand an britischen Tankstellen
Markt
- Nach deutlichen Kursgewinnen zum Handelsstart hat der deutsche Aktienmark am Montag den größten Teil seiner Kursgewinne bis zur Schlussglocke wieder abgeben müssen. Nachdem der DAX zeitweise mehr als ein Prozent im Plus notiert hatte, beendete er den Xetra-Handel mit einem vergleichsweise mageren Plus von nur noch 0,27 Prozent bei 15.573,88 Zählern. Der Wahlausgang wurde auf dem Börsenparkett zunächst erfreut aufgenommen, offenbar vor allem, weil eine rot-rot-grüne Koalition keine Mehrheit hat und damit das Schreckgespenst eines zu starken Linksrucks sich nicht bewahrheitet. „Ampel oder Jamaika? Mit beiden jetzt möglichen und wahrscheinlichen Konstellationen können die Börsen gut leben“, meinte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. „Auch eine Fortsetzung der Groko wäre für die Börsen keine Katastrophe.“Auch Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, sagte: Mit einem deutlichen Bruch der bisherigen Regierungsarbeit sei nicht zu rechnen. An der Wall Street stehen zu Wochenbeginn vor allem Technologiewerte auf der Verkaufsliste mit deutlichen Kursverlusten bei den Nasdaq-Indizes.
- Die Ölpreise setzten zum Wochenstart ihre Aufwärtsbewegung der vergangenen Woche fort. Während Nordseeöl der Marke Brent mit fast 80 US-Dollar je Barrel auf einen dreijährigen Höchststand stieg, notierte US-Rohöl auf einem Zweimonatshoch. Goldman Sachs erhöhte seine Brent-Prognose zum Jahresende um zehn auf 90 Dollar.
- Der S&P 500 hat am Montag in einer Session die von steigenden Kapitalmarktzinsen und Energiepreisen geprägt war moderate 0,3 Prozent an Wert verloren, der Nasdaq 100 ging aufgrund seiner Zins-Abhängigkeit mit minus 0,8 Prozent aus dem Handel, der Dow hingegen gewann 0,2 Prozent hinzu. Banken (KBE +3,5 %) und Energie-Aktien (+3,6 %) waren die ultimativen Gewinner, da die Energie-Krise von Europa nach China überzuschwappen scheint und damit Energie aka Zinsen aka Zinsmargen nach oben treibt. Aufsehenerregend war heute ebenfalls der Rücktritt von zwei Fed-Mitgliedern (Kaplan und Rosengren), die aufgrund "Verstrickungen" in persönliche Trades präventiv ihren Hut nehmen, um die Fed aus der Kritik zu nehmen. Morgen wird das das Verbrauchervertrauen des Conference Board im Mittelpunkt stehen.
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Unternehmen & Branchen
- Facebook hat die Arbeit an einer kindgerechten Version seiner App Instragram vorübergehend unterbrochen. Zuvor hatte es viel Kritik unter anderem von den Generalanwälten mehrere US-Bundesstaaten an dem Vorhaben gegeben. Einem Bericht des "Wall Street Journal" zufolge ist sich Facebook laut internen Dokumenten außerdem der Tatsache bewusst, dass die Nutzung der App psychologisch schädlich für Teenager sein kann.
- Der Flugzeughersteller Boeing hat damit begonnen, die ersten von 78 modernisierten Kampfjets des Typs F/A-18 Super Hornet an die US-Navy auszuliefern. Die Kampfjets können technisch besser mit den Flugzeugträgern, auf denen sie stationiert sind, vernetzt werden.
- Die Computerspieleplattform Roblox hat Bloomberg zufolge einen Rechtsstreit mit Musik-Publishern beigelegt.
- Die Luxuselektromarke Polestar des Autobauers Volvo und seiner chinesischen Mutter Geely geht über einen sog SPAC in New York an die Börse. Polestar wird bei der Transaktion inklusive Schulden mit annähernd 20 Mrd. Dollar bewertet, teilte das Unternehmen am Montag mit. Für den IPO an der Nasdaq fusioniert Polestar mit einem börsennotierten Finanzvehikel namens Gores Guggenheim. Das fusionierte Unternehmen soll dann unter Polestar Automotive firmieren.
- Der jahrelange Konflikt um Huawei-Finanzchefin Meng Wanzhou ist beendet. Am Freitag ließ Kanada die Ende 2018 in Vancouver festgesetzte Managerin des chinesischen Konzerns ausreisen, nachdem sie sich auf einen Deal mit den US-Behörden eingelassen hatte. China ließ umgehend zwei kanadische Geschäftsleute nach Hause fliegen, die fast genauso lange festgehalten worden waren.
- Der E-LKW-Entwickler Nikola hat mit Tumim Stone Capital eine zweite Equity-Linie abgeschlossen und kann sich mit der Vereinbarung Kapital von bis zu 300 Mio. Dollar beschaffen. Das Gesamtvolumen der Kreditlinie die mit Aktien getilgt werden kann, beträgt nunmehr 600 Mio. Dollar.
- Instagram setzt die Entwicklung einer Version für Kinder im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren aus. Man glaube zwar weiterhin, dass es richtig wäre, für sie eine spezielle Variante des Foto-Dienstes anzubieten, schrieb der Chef der Facebook-Tochter, Adam Mosseri, in einem Blogeintrag. Zunächst solle es aber ausführlichere Konsultationen mit Experten, Eltern und Politikern geben.
- Im Übernahmekampf um zooplus hat der schwedische Investor EQT den Konkurrenten Hellman & Friedman (H&F) überboten. EQT biete 470 Euro je Aktie und damit pro Titel 10 Euro mehr als H&F, teilte zooplus am Wochenende mit. Das Management begrüßte die neue Offerte. Bei dem Gebot werde das Aktienkapital des Online-Tierbedarfshändlers mit insgesamt rund 3,6 Mrd. Euro bewertet.
- Der Sportartikelhersteller Puma nimmt sich einiges vor. „Puma hat in jedem Fall das Potenzial, auf mehr als zehn Milliarden Euro Umsatz zu kommen", sagte Unternehmenschef Björn Gulden dem „Handelsblatt". Bis wann er diese Marke geschafft haben möchte, sagte Gulden nicht. Puma gilt mit einem Umsatz von rund 5,2 Mrd. Euro 2020 als Nummer drei in der Branche. Für das laufende Jahr erwartet der DAX-Neuling laut Angaben von Ende Juli währungsbereinigt ein Umsatzwachstum von mindestens 20 Prozent. „Wir kommen gut durch das dritte Quartal, und wir haben das Gefühl, dass auch das vierte Quartal unter den Umständen gut wird“, sagte Gulden dem Blatt. Allerdings stellte er auch erneut die angespannte Lieferketten-Situation heraus.
- Der Stahlhändler Klöckner & Co hat erneut seine Prognose für das laufende Jahr angehoben. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sowie wesentlichen Sondereffekten solle 2021 nun bei 800 Mio. Euro liegen, teilte der Konzern am Montag mit. Zuletzt hatte das Ziel bei 650 bis 700 Mio. Euro gelegen. Vor allem in den Vereinigten Staaten hätten sich die Stahlpreise im dritten Quartal weiter gut entwickelt, hieß es. Für das dritte Quartal rechnet Klöckner nun mit einem operativen Ergebnis (Ebitda vor Sondereffekten) von 260 bis 280 Mio. Euro. Bislang sollten 200 bis 230 Mio. Euro zusammenkommen.
- Eine Woche vor dem Ende der ersten Annahmefrist des Übernahmeangebots für die Deutsche Wohnen hat sich Vonovia eine Mehrheit an dem Berliner Wettbewerber gesichert. Die Gesamtzahl der Deutsche-Wohnen-Aktien, die angedient wurden, die Vonovia besitzt oder Zugriff hat, habe am Freitagabend rund 50,49 Prozent der Stimmrechte des Berliner Wettbewerbers betragen, teilte der Konzern am Montag mit. Die erste Frist der Übernahme-Offerte endet am 4. Oktober um Mitternacht. Vonovia bietet 53 Euro je Aktie der Deutschen Wohnen.
- Der Industrieverband BDI verlangt trotz der Erwartung schwieriger Koalitionsverhandlungen eine zügige Regierungsbildung. „Angesichts des unklaren Wahlausgangs erwartet die deutsche Industrie jetzt von allen Parteien maximale Verantwortung und Anpacken der Prioritäten statt taktischer Manöver", erklärte BDI-Präsident Siegfried Russwurm laut Reuters. Deshalb müsse die Bereitschaft zu wegweisenden Entscheidungen zugunsten des Standorts das Leitprinzip für jede Koalitionsverhandlung sein, um den Stillstand zu überwinden. (…) „Die Stärkung unserer Wirtschaftskräfte und das Bekenntnis zum Industrie-, Export- und Innovationsland Deutschland sind ohne Alternative für jede denkbare Koalition."
- Nach Angaben des britischen Branchenverbands Petrol Retailers Association, der rund 5.500 unabhängige Tankstellen vertritt, haben zwei Drittel der Mitglieder keinen Treibstoff mehr. Die Nachfrage liege um bis zu 500 Prozent höher, 50 bis 90 Prozent der Tankstellen seien leer, sagte Verbandschef Brian Madderson der BBC.
- Der Versicherungskonzern Allianz will Insidern zufolge eine großen Lebensversicherungsbestand in den USA verkaufen. Damit könnte der Konzern < mehrere Milliarden US-Dollar an Kapital erlösen, berichtete Bloomberg am Freitagabend. Es gehe um einen Vertragsbestand mit Vermögenswerten und Verbindlichkeiten in zweistelliger Milliarden-Dollar-Höhe. Derzeit prüfe die Allianz mit Beratern eine mögliche Rückversicherungslösung. Die Allianz wollte sich auf Nachfrage von Bloomberg nicht dazu äußern.
- Der Untreue-Prozess gegen drei frühere und einen aktuellen Personalmanager von Volkswagen geht in die finale Runde. Heute Vormittag werden die Plädoyers erwartet. Das Braunschweiger Landgericht will die zunächst bis Ende Oktober angesetzte Hauptverhandlung abkürzen, weitere Zeugenaussagen hielt es nicht für nötig. Nun sollen Staatsanwaltschaft und Verteidigung früher als gedacht ihre Abschlussvorträge halten.
- Die Heimstaden-Gruppe übernimmt 14.000 Wohnungen in Berlin vom Immobilienunternehmen Akelius, wie beide Seiten mitteilten. Weitere 3.600 Wohnungen kauft Heimstaden Akelius in Hamburg ab. Heimstaden besaß bislang gut 5.000 Wohnungen in Berlin. Die konkrete Übernahme der Wohnungen sei Ende dieses Jahres geplant, ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Der angespannte Berliner Wohnungsmarkt ist virulent. Mitte September hatte das Land Berlin angekündigt, den Konzernen Vonovia und Deutsche Wohnen 14 750 Wohnungen für knapp 2,5 Mrd. Euro abzukaufen.
Konjunktur & Politik
- Der Präsident der regionalen Fed-Notenbank von Boston, Eric Rosengren, wird sein Amt Ende September aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Rosengren leidet an einer Nierenerkrankung und hofft durch eine Änderung seines Lebenstils die Notwendigkeit einer Dialysebehandlung abzumildern, wie die Boston Fed mitteilte. Kenneth C. Montgomery, bisher erster Vizepräsident, wird das Amt von Rosengren vorübergehend übernehmen.
- EZB-Präsidentin Christine Lagarde zufolge deutet aktuell nur wenig darauf hin, dass die Inflation stärker als erwartet anziehen wird. Es gebe zwar einige Faktoren, die die Teuerung hochtreiben könnten, sagte sie am Montag in einer Anhörung vor dem Wirtschaftsausschuss des EU-Parlaments. Dies gelte etwa für den Einfluss der Lohnrunden auf die Preisentwicklung. Es seien derzeit jedoch nur in begrenztem Umfang Hinweise auf solche Entwicklungen zu sehen, die das Inflationsrisiko erhöhen könnten. Daher gehe die EZB in ihrem Basis-Szenario weiter davon aus, dass die Inflation mittelfristig unter dem Notenbankziel von zwei Prozent bleiben werde.
- In den USA lagen die Aufträge für langlebige Güter im August um 1,8 Prozent höher als im Vormonat, teilte das US-Handelsministerium am Montag mit. Es ist der vierte Anstieg in Folge. Ohne den Transportsektor erhöhten sich die Aufträge auf Monatssicht um 0,2 Prozent.
- US-Präsident Joe Biden hat am Freitag noch einmal für seine beiden geplanten gewaltigen Investitionspakete geworben. „Beide müssen verabschiedet werden, und sie werden große Wirkung haben", sagte er im Weißen Haus. Heute könnte das Repräsentantenhaus über das von ihm angestoßene Infrastrukturpaket entscheiden. Die Entscheidung das zweite große Paket, mit dem Biden in Familien, Bildung und Soziales investieren will, könnte sich dagegen noch hinziehen. Bei den Verhandlungen darüber gebe es derzeit ein Patt, sagte Biden. „Das wird etwas dauern."
- Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat seinen Anspruch auf die Kanzlerschaft relativiert, wie die dpa am Montag berichtet. In der Sitzung des Bundesvorstands habe Laschet Teilnehmerkreisen zufolge gesagt, „aus dem Wahlergebnis kann niemand einen Regierungsanspruch ableiten, das habe ich am Sonntag auch nicht gesagt“. Der CDU-Vorsitzende habe lediglich die Bereitschaft erklärt, eine Regierung zu bilden, falls das der SPD mit Grünen und FDP nicht gelingen sollte. „Wir stehen bereit für andere Konstellationen, wenn Ampel nicht klappt.“ Darauf müsse man sich als Union vorbereiten und bereit halten, so Laschet.
- Die deutsche Wirtschaft wächst nach Einschätzung der Bundesbank im laufenden Quartal beträchtlich. „Insgesamt dürfte die Wirtschaftsleistung im dritten Vierteljahr kräftiger ansteigen als im Frühjahr", schreibt die Notenbank in ihrem Monatsbericht September. „Die deutsche Wirtschaft setzte im Sommer 2021 die im Frühjahr begonnene Erholung mit erhöhtem Tempo fort", stellen die Volkswirte der Bundesbank fest. „Besonders der private Verbrauch und die Dienstleister erhielten starken Schub, da die pandemiebedingten Einschränkungen gelockert wurden und mittlerweile zu einem großen Teil entfallen sind."
- Die Geldmenge M3 in der Eurozone ist im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,9 Prozent gewachsen, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Montag mitteilte. Im Vormonat war die Geldmenge um 7,6 Prozent gestiegen. Das Wachstum der Kreditvergabe durch die Geschäftsbanken an die privaten Haushalte betrug unverändert 4,2 Prozent. Das Wachstum der Kreditvergabe an Unternehmen sank von 1,7 auf 1,5 Prozent
- Der sächsische CDU-Ministerpräsident Michael Kretschmer kann das Verhalten der Union nach der Wahl nicht nachvollziehen. Das Ergebnis sei ein Erdbeben gewesen und habe eine ganz klare Wechselstimmung gegen die CDU gezeigt, sagte Kretschmer dem MDR Sachsen. Das müsse man sich ganz klar eingestehen. Ihm erschließe sich deshalb die Haltung im Adenauer-Haus in Berlin nicht, von einem Regierungsauftrag zu sprechen. Diese Linie liege genau auf dem bisherigen Kurs, der zum Absturz der Union geführt habe, und sei nicht zukunftsfähig.
- Der SPD-Vorsitzende Norbert Walter-Borjans erwartet schwierige Gespräche mit der FDP. „Wir müssten dann mal darüber reden: Was sind eigentlich gemeinsame Ziele? Können wir darüber reden?“, sagte er im ARD- „Morgenmagazin“. Er selbst halte Gespräche war für möglich, aber nicht unter „Maximalforderungsbedingungen“. Kritisch sehe er vor allem das Wirtschaftsprogramm der Liberalen. „Man will auf 90 Milliarden Einnahmen verzichten, aber mehr investieren; die schwarze Null einhalten; Steuern entlasten und zwar für die höchsten Vermögenden - das wird von sich aus nicht gehen“, sagte Walter-Borjans. Die SPD sei sich dennoch bewusst, dass auch Kompromisse gemacht werden müssten.
- Nach der Bundestagswahl in Deutschland erklärten sowohl Unionskanzlerkandidat Armin Laschet als auch SPD-Rivale Olaf Scholz, dass sie eine Regierung bilden wollen. Während die SPD laut amtlichen Endergebnis um gut fünf Punkte auf 25,7 Prozent zulegte und damit stärkste Kraft wurde, fuhr die Union das schlechteste Ergebnis mit 24,1 Prozent in der Geschichte der Partei ein.
- Nach der Bundestagswahl sind viele Fragen offen. Zweierbündnisse sind politisch nicht gewollt (Fortsetzung der sog. Großen Koalition), also müssen Dreierkoalitionen her. Dabei sind nur zwei Konstruktionen möglich: Jamaika (Schatz, Grün, Gelb) oder eine Ampel (Rot, Grün, Gelb). Der innenpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Konstantin Kuhle, hält ein Jamaika-Bündnis von Union, Grünen und FDP für wahrscheinlicher als ein Bündnis unter Führung der SPD. „Jamaika ist mit dem gestrigen Tag wahrscheinlicher als in den drei Wochen zuvor", sagte Kuhle am Montagmorgen im ARD-"Morgenmagazin". Es hätte sich zuvor abgezeichnet, dass die SPD „sehr klar vorne" liegen würde, mit dem jetzigen Abschneiden der CDU lägen die beiden Parteien aber nah beieinander, sagte der FDP-Politiker. Es sei nun "eine sehr gute Idee", dass Grüne und FDP sich erst einmal zusammensetzen, um gemeinsam zu überlegen, welche Form der Modernisierung in Deutschland möglich sei.
- Die SPD-Spitzenkandidatin für die Abgeordnetenhaus-Wahl, Franziska Giffey, hat ihre ablehnende Haltung zur Enteignung von Wohnkonzernen auch nach dem erfolgreichen Berliner Volksentscheid bekräftigt. „Ich bin immer noch der Auffassung, dass Enteignungen nicht dazu beitragen, auch nur eine einzige neue Wohnung zu schaffen und auch die große Frage des bezahlbaren Wohnens zu lösen", sagt sie in der ARD. Das Ergebnis des Volksentscheids müsse aber respektiert werden. Es sei ein Appell an den Senat, einen Gesetzentwurf zu erarbeiten und dann auch eine rechtliche Prüfung zu vollziehen.
- In der deutschen Exportindustrie hat sich die Stimmung verbessert. Die ifo Exporterwartungen sind im September auf 21,0 Punkte gestiegen, von 17,0 Zählern im August. „Die deutschen Industrie-Exporte zeigen sich überraschend robust gegenüber der Beschaffungskrise bei Rohstoffen und Vorprodukten“, kommentierte ifo Präsident Clemens Fuest. Die Exporterwartungen konnten in nahezu allen Branchen zulegen. Am größten fiel der Zuwachs in der Automobilbranche aus. Sie erwartet deutlich steigende Auslandsumsätze. Ähnliches gilt für die Elektroindustrie. In der Chemie stieg der Indikator sogar auf den höchsten Stand seit November 2010. Dagegen musste der Maschinenbau einen Dämpfer verkraften. Dennoch werden die Umsätze steigen. Rückläufige Exportzahlen erwartet gegenwärtig nur die Textilindustrie.
- Die Berlinerinnen und Berliner haben für die Enteignung großer Wohnungskonzerne gestimmt. 56,4 Prozent der Wähler haben sich am Sonntag in einem Volksentscheid dafür ausgesprochen, 39,0 Prozent lehnten das Vorhaben ab, wie die Landeswahlleitung mitteilte. Das Votum ist für den Senat aber rechtlich nicht bindend.
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