Spanien zahlt bei Anleiheauktion höhere Renditen
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Madrid (BoerseGo.de) – Für das unter Druck stehende Euro-Land Spanien spitzt sich die Lage am Kapitalmarkt immer mehr zu. Bei einer Auktion von kurzlaufenden Schuldverschreibungen musste Madrid am heutigen Dienstag höhere Zinsen bieten, um an frisches Kapital zu kommen, wie das spanische Schatzamt mitteilte. Insgesamt spülte die Auktion Spanien 3,05 Milliarden Euro in die Kasse, somit wurde das Maximalziel von 3,0 Milliarden Euro leicht übertroffen.
Das Geldmarktpapier mit einer Laufzeit von 3 Monaten hatte ein Volumen von 1,63 Milliarden Euro. Die durchschnittliche Rendite belief sich auf 2,434 Prozent, was deutlich über den 2,362 Prozent liegt die noch im Juni bei einer vergleichbaren Auktion bezahlt werden mussten. Die Auktion war 2,9-fach überzeichnet.
Bei den Staatsanleihen mit einer Laufzeit von 6 Monaten wurde ein Volumen von 1,42 Milliarden Euro erreicht. Die Rendite notierte mit 3,691 Prozent klar höher als zuvor mit 3,237 Prozent. Die Auktion war 3,0-fach überzeichnet.
Berücksichtigt werden muss beim Vergleich der Auktion mit Juni, dass zwischen den beiden Auktionen die Europäischen Zentralbank (EZB) den Leitzins gesenkt hat. Dies erschwert es Banken und Großanlegern deutlich ihre überschüssige Liquidität unterzubringen was die Nachfrage nach kurzfristigen Anlagen antrieb.
Händler zeigten sich von der Auktion enttäuscht. Insgesamt sei das Interesse an der Auktion sowohl in Spanien als auch im Ausland eher gering gewesen, hieß es. „Besorgniserregender als das reine Zinsniveau ist, dass die Renditen bereits ab einer Laufzeit von drei Jahren oberhalb von sieben Prozent liegen und die Zinskurve ab dieser Restlaufzeit praktisch flach verläuft", erklärte HSBC Trinkaus-Anleihe-Experte Sebastian von Koss. „Die Inversion einer Zinskurve auf diesem Niveau tritt dann auf, wenn Marktteilnehmer einer zeitnahen Umschuldung, verbunden mit einem fixen Abschlag auf alle Bonds, eine recht hohe Wahrscheinlichkeit beimessen“, so von Koss.
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